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Wir kommen alle in einem großen Raum an. Voller Monitore und einem riesen Bildschirm. Jenner tippt etwas auf einem Monitor ein und sofort erscheint eine Aufzeichnung von einem Gehirn auf der großen Wand. Ich würde sagen Hinströme. Aber keine normalen.

„Ist das das Gehirn einer Infizierten Person?", frage ich total fasziniert.

Jenner bestätigt diese Aussage und erklärt uns einiges dazu. Auch, dass die sogenannte Testperson 19, welche infiziert ist, seine Frau war. Nach einigen Minuten Videomaterial kommt Jenner plötzlich zu mir. „Ich möchte sie alleine sprechen, Victoria"

Verwundert sehe ich mich um, nicke dann aber. „Dieses Virus.. wir alle tragen es in uns. Wir sind alle infiziert. Wenn wir sterben, kommen wir als einer von den Beißern zurück", erklärt Jenner.

Unbewusst halte ich meinen Atem an während ich ungläubig den Kopf schüttel. „Das kann nicht sein", murmel ich vor mir hin. „Warum sagen sie mir das?"

„Weil ich spüren kann wie leer sie sich fühlen. Entweder behalten sie diese Information für sich und bringen sich wie geplant um. Und das brauchen sie jetzt auch nicht leugnen. Ich kenne diesen kalten Blick. Oder sie sagen es ihnen. Sie gehören sowieso schon zur Gruppe. Aber das bleibt Ihnen überlassen", begründet er und geht wieder zu einem PC.

Wie angewurzelt bleibe ich stehen und muss diese Information erstmal verarbeiten. Doch das konnte ich nicht lange, da Rick auf mich zukommt und mich leicht schüttelt.

„Was hat er gesagt?", fragt er mich, doch ich schüttle abwesend den Kopf. „Victoria, bitte"

„Jetzt sag schon du arrogantes Supermodel", mischt sich Daryl mit ein.

„Wir sind alle infiziert Rick", nuschel ich leise.

„Was?", fragt er nochmal nach.

„Wir sind alle infiziert", wiederhole ich etwas lauter.

Alle gucken sich entsetzt an. Einige bekommen sogar tränen in den Augen.

„Wenn wir sterben und dabei nicht unser Gehirn getroffen wird, dann wird es ausgelöst", erkläre ich nochmal.

„Ach sag bloß du Schlauberger", giftet Daryl angepisst zurück.

„Sei nicht so zu ihr", bekommt er direkt von einem Chinesen oder Koreaner gesagt.

„Okay aber wofür ist diese Uhr? Sie geht Rückwärts", stellte Dale fest.

Und er hatte Recht. An der Wand hängt eine große digitale Uhr mit roten Zahlen. Die ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Aber sie zählt von 20 runter.

„Ich gehe mich gleich wieder besaufen", schmeißt Daryl mit ein. Das ist wahrscheinlich das schlauste was er je sagen wird.

„Dekontaminierung der gesamten Einrichtung", ertönt plötzlich eine Computerstimme.

„Was ist damit gemeint" „Was bedeutet das" „Was", fragen Rick, Maggie und Dale gleichzeitig.

„Das Zentrum wird sich selbst zerstören. Es wird alles in die Luft fliegen", erklärt Jenner.

„Alle raus hier", ruft Rick und grade als sie fliehen wollten schließen sich die Tore.

Alle rufen, dass Jenner die Türen wieder öffnen soll. Maggie und Glenn stehen mit Beth und Hershell Arm in Arm. Und Daryl geht auf Jenner los. Selbst Rick schreit ihn an. Ich stelle mich schützend vor ihn und sofort hört Daryl auf.

„Geh zur Seite Kleine", motzt er mich an und schiebt mich weg. Er ist definitiv zu stark für mich. Ich versuche auf Jenner einzureden und irgendwann öffnet er die Türen. Jedoch kann er nur die Türen von diesem Rum öffnen und die anderen nicht. Sofort rennen alle raus. Nur Andrea, eine blonde Frau und Dale nicht. Doch dieser schafft es sie zu überreden. Nun sind nur noch Jenner und ich dort. Ich habe alles verloren. Jetzt kann ich auch sterben. Es gibt ja schließlich niemanden mehr. Also setze ich mich neben Jenner. Dieser versucht zwar immer wieder mich zu überzeugen doch zu gehen, doch er schafft es nicht. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Es waren noch ungefähr 5 Minuten auf der Uhr.

Doch dann kommt Daryl durch die Tür. Der letzte den ich sehen will.

„Komm jetzt du nerviges Kind"; sagt er während er auf mich zukommt, meinen Arm packt und mich rausschleift.

„Lass mich los du Arschloch", versuche ich mich zu wehren, als er mich über seine Schulter geschmissen hat.

Doch er lässt mich nicht los. Ich versuche mich von ihm zu lösen und schlage ihm auf den Rücken, doch vergebens. Er ist viel zu muskulös. Ich war bereit zu sterben. Und das nicht als Beißer. Doch dieser Vollidiot hält mich davon ab. Er trägt mich durch das ganze Gebäude und kurz nachdem wir draußen sind, fliegt das ganze Zentrum hinter uns in die Luft. Daryl setzt mich ab und beugt sich schützend über mich. Seine beiden starken Arme sind neben meinem Kopf platziert. Eine Hitzewelle überkommt uns. Nachdem die Explosion vorbei war steht Daryl auf und geht zu den anderen. Langsam richte auch ich mich auf und gucke zu den anderen. Sie besitzen einen Wohnwagen, 2 Autos und ein Motorrad. Alle gucken ob es uns gut geht und scheinen erleichtert zu sein als sie uns sehen.

„Was sollte das du Arschloch", fahre ich Daryl an.

„Ich hab dir gerne dein Leben gerettet du dumme Ziege. Obwohl ich das nur gemacht habe, weil Lori einen Arzt braucht. Ansonsten bist du auch komplett unnötig", und mit diesen Worten verschwindet Daryl im Wohnwagen. Wow. Super. Ich war bereit zu sterben. Und jetzt? Meine Eltern wären enttäuscht von mir. Sie hätten mir diese Aktion niemals verziehen. Ich muss das wieder gut machen. Ich werde das Kind von Lori auf die Welt bringen, vorausgesetzt sie wollen das noch, ich muss das wieder gut machen. Aber ich wollte das alles hier nicht mehr. Ich kann das auch nicht mehr. Das wäre meine Chance gewesen. Tränen sammeln sich in meinen Augen an. Doch dafür ernte ich nur blöde Blicke und einen dummen Spruch von der grauhaarigen Frau. „Undankbares Pack"

„Lass sie in Ruhe, Carol", Maggie kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.

„Komm mit uns. Die Beißer werden gleich da sein", fordert Rick mich auf. Ich nicke nur und gehe zusammen mit Maggie in den Wohnwagen. Dieser sieht schon etwas heruntergekommen aus, aber solange er seinen Zweck erfüllt...

Bereit zu sterben - Daryl Dixon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt