Ich hole das Milchpulver hervor und mische es mit warmen Wasser in einer Babyflasche an. Mit dieser in der Hand gehe ich zu Daryl und stelle mich vor ihn, ehe ich ihm die Flasche in die Hand gebe. Er guckt mich kurz an und beginnt dann die Kleine zu füttern.
„Ich finde der Name ,,Nervensäge,, würde gut passen", schlägt Daryl vor während er die kleine ganz Behutsam füttert und zärtlich in seinem Arm wiegt.
So etwas zerbrechliches mal in seinen starken Armen zu sehen ist echt ein wunder. Ein bissen muss ich deswegen Schmunzeln. Vielleicht gibt dieses kleine Baby uns genau die richtige Hoffnung die wir alle in so einer Zeit benötigen. Rick ist immer noch nicht da. So langsam mache ich mir ziemlich Sorgen um ihn, aber ich denke er braucht diese Zeit. Schließlich ist seine Frau gestorben. Ich gehe in meine Zelle und setze mich auf mein Bett, wo ich meine Hände in meinen Haaren vergrabe und einfach nachdenke. T-Dog, Dale, Andrea und Shane sind tot. Es hört sich zwar böse an aber über Shane bin ich nicht ganz so traurig. Nun ist auch noch Lori tot. Rick ist außer sich. Hershel hat sein Bein verloren. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Zombie Apokalypse noch schlimmer werden kann als sie schon ist. Eine einzelne Träne läuft mir über die Wange. Sofort wische ich diese weg. Ich hätte mich mit Jenner wegsprengen sollen. Ich bin mit der Gruppe mitgekommen um Loris Kind auf die Welt zu bringen. Ich habe es geschafft. Super aber Lori ist tot. Ich lege mich ins Bett und schließe meine Augen, doch einschlafen kann ich nicht, da ,,Nervensäge,, weint. Also stehe ich wieder auf und gehe runter in den Gemeinschaftsraum. Daryl hat sie immer noch im Arm.
„Gib sie mal her", sage ich und nehme ihm das Baby ab.
„Willst du damit sagen ich kann nicht auf sie aufpassen?", fragt er entsetzt.
„Nein. Das kannst du sogar sehr gut, aber jetzt sind auch mal andere dran. Und du stinkst", lache ich etwas.
„Ja und du bist hässlich", entgegnet er, muss dann aber auch etwas schmunzeln.
Ich schnappe mir eine Babyflasche und gehe mit ihr wieder hoch in meine Zelle. Ich setze mich auf mein Bett und lege sie auf meinen Schoß. Vorsichtig gebe ich ihr das Fläschchen und sofort beginnt sie zu trinken. Wir haben nicht mehr viel. Das heißt bald müsste ich wieder in die Stadt. Aber das nehme ich in Kauf. Ich werde sie beschützen. So wie ich es Lori versprochen habe. Nachdem die Kleine ausgetrunken hat, stehe ich wieder mit ihr auf und gehe runter. Die leere Flasche stelle ich weg und gucke dann zum Baby. Dieses schaut ganz begeistert was ich mache. Da es draußen noch hell ist, beschließe ich noch etwas mit ihr rauszugehen und die Sonne zu genießen. Natürlich drehe ich mich immer so, dass sie nicht die Beißer sehen muss. Es ist schade, dass so ein kleines Wesen hier aufwachsen muss. Ohne Mutter. Aber wir versuchen das Beste draus zu machen. Und es kann nur noch besser werden. Das muss es. Es beginnt langsam dunkel zu werden also beschließe ich wieder mit ihr rein zu gehen.
Die anderen sitzen am Tisch im Gemeinschaftsraum und essen Abendbrot. Naja außer Rick. Wo der ist, weiß ich immer noch nicht.
„Setz dich zu uns und iss was", ruft Hershel. Und Maggie klopft auf den Platz neben sich.
„Hab kein Hunger", antworte ich kurz und knapp. „Ach so und keine Sorge ich passe heute Nacht auf sie auf", füge ich noch hinzu, ehe ich wieder mit ihr hoch gehe.
Ich lege mich ins Bett auf die Seite und lege die kleine in meine Arme, sodass sie nicht weg kann. Während ich ihren Bauch streichel schließt sie ihre Augen und schläft langsam ein. Ich beschließe wach zu bleiben, falls etwas passiert. Auch wenn ich müde bin. Die anderen scheinen jetzt auch alle schlafen zu gehen. Die Nacht verläuft für mich nicht ganz so ruhig. Nervensäge hat oft geweint, aber dann bin ich mit ihr etwas spazieren gegangen oder habe sie gefüttert.
Es ist mittlerweile schon wieder hell draußen und ich sitze mit dem Baby im Arm im Gemeinschaftsraum um sie zu füttern.
„Guten Morgen", begrüßt mich Hershel und setzt sich zu mir.
„Hat sie viel Stress gemacht", fragt nun auch Glenn.
„Guten Morgen und naja es ging. Aber für ihr alter ist das normal", antworte ich. Meine Augenringe sind mittlerweile bestimmt schon tiefer als mein Niveau.
Nachdem nach und nach alle anderen ihr Frühstück gegessen haben und sich wieder an ihre Arbeit machen, kümmere ich mich um das Baby. Es muss mittlerweile schon Nachmittags sein als ich mit ihr wieder oben in meiner Zelle bin und sie in meinem Arm schaukel.
Daryl lehnt sich mit einer Schale in meine Tür. Naja, wenn man das Tür nennen kann.
„Du solltest was essen. Du passt schon die ganze Zeit auf die Nervensäge auf und hast selbst nichts gegessen. Oder geschlafen. Streite das nicht ab. Ich habe das mitbekommen", meint Daryl und guckt mich ernst an.
„Nein schon gut", schüttel ich den Kopf.
„Das war eine Aufforderung", sagt er und kommt zu mir. Vorsichtig nimmt er mir das schlafende Baby ab und ersetzt es durch die Schale mit Essen drinnen.
„Danke". Entgegne ich und meine es wirklich ernst.
Daryl nickt daraufhin nur und verschwindet dann wieder. Er hatte Recht. Ich habe wirklich nichts gegessen. Und wer hätte es gedacht, dass Daryl Dixon sowas bemerkt. Der größte Vollidiot hier im Gefängnis. Selbstverständlich esse ich das Essen auf und bringe danach die Schale wieder herunter. Nun hat Hershel die Kleine im Arm.
„Wir bräuchten nochmal neues Milchpulver. Der Vorrat hält nicht mehr lange", stellt Hershel fest.
„Kein Problem dann fahre ich welches holen", antworte ich und wasche die Schale ab.
„Aber nicht alleine", wirft Daryl mit ein.
„Ich bin keine 9 mehr. Außerdem sind alle anderen beschäftigt", entgegne ich.
„Nichts da. Ich komme mit. Morgen Vormittag.", legt er fest.
Wieso traut Daryl mir nie was zu? Genervt atme ich aus, gebe dann aber trotzdem ein „Okay aber du musst das auch nicht machen" von mir.
„Doch", antwortet er und verlässt den Gemeinschaftsraum.
Na super. Das heißt dann morgen Tour mit Daryl. Das kann ja was werden.
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Bereit zu sterben - Daryl Dixon
FanfictionVictoria Johnson ist mit 21 Jahren eine angehende Ärztin. Grade soll sie sich darum kümmern eine Leiche zu obduzieren, als diese plötzlich zu leben erwacht. Da sie nach einem Jahr immer noch nicht ihre Familie gefunden hat, beschließt sie zum Zentru...