Ich habe ein eigenes Krankenzimmer hier bekommen. Es gehört sozusagen mir und ich habe einigen hier schon einen erste Hilfe Kurs anbieten können oder eben die Grundlagen die man in so einer Welt braucht. Es ist nicht sonderlich groß, aber reicht vollkommen aus. Ich räume etwas hier drinnen auf, ehe Rick dann nach einer Stunde auch mal zu mir kommt.
„Schön dich auch endlich mal hier zu sehen. Setz dich da hin", sage ich und deute auf einen Stuhl.
Langsam setze ich mich neben ihn auf einen Stuhl und lege seine Hand auf den Holztischtisch. Vorsichtig reinige ich seine Wunde, taste sie etwas ab und wickle dann einen Verband um seine Hand.
„Das wird mindestens eine Woche geprellt sein", erkläre ich und Rick nickt nur. Er ist seit vorhin wieder ziemlich abwesend.
„Du solltest schlafen gehen. Ich bleibe noch hier und suche ein paar Sachen zusammen die man braucht um zu gucken ob es mehr infizierte gibt. Oder eben um sie zu versorgen", sage ich und Rick geht dann.
Ich beginne den Zellen trackt für die Infizierten etwas auszustatten. Eine Idee die noch von Rick kam. Da es schon spät ist und ich keine Lust habe in meine Zelle zu gehen, schlafe ich heute einfach hier. Gesagt getan. Am nächsten morgen gehe ich wie immer meine übliche Runde draußen, heute zwar mit etwas Halskratzen, aber das liegt sicher an der Kühlen Luft im Krankenzimmer. Nachdem draußen soweit alles in Ordnung ist, gehe ich wieder rein zu den anderen, wo mich bereits Sasha abfängt. Sie hat es auch erwischt.
„Wir kriegen dich wieder hin, aber so lange solltest du zu den anderen infizierten gehen", sage ich nachdem ich sie untersucht habe. Verstehend nickt sie und macht sich auf den Weg. Ich spüre sofort wie mir Hitze in den Kopf steigt, doch ich hoffe, dass es nur vor Aufregung ist. Ich untersuche noch ein paar andere die zu mir kommen und ich muss wirklich jeden einzelnen von ihnen in den Trackt der Infizierten stecken. Der Rat wollte noch eine Sitzung halten, also mache ich mich auf den Weg zu ihnen. Es sitzen Bereits alle am Tisch und sie diskutieren schon ausgiebig. Außer Sasha, aber die anderen scheinen darüber bescheid zu wissen wo sie sich befindet.
„Es bricht aus und wird sich verbreiten. Wir brauchen Medikamente", sage ich während ich in den Raum komme und mich plötzlich ein Hustenreiz überkommt. Ich drehe mich von den anderen weg und halte mir die Hand vor den Mund. Doch als ich sie zitternd wieder weg nehme, sehe ich, dass meine Hand bereits voller Blut ist. Erst jetzt fällt mir auf wie Schwach ich mich fühle. Ich drehe mich langsam zu den anderen um, ehe ich wieder husten muss. Diesmal aber so stark, dass ich die Kraft verliere und am Türrahmen runterrutsche.
„Vic", Daryl springt sofort von seinem Stuhl auf und kommt zu mir.
„Nein geh weg", sage ich zu ihm.
„Ich hätte es schon längst haben können. Ich bringe sie zu den anderen. Dann fahre ich mit Michonne und ein paar anderen die Medikamente holen", legt Daryl fest und hebt mich hoch.
Ein Arm ist an meinem Rücken platziert und der andere unter meinen Kniekehlen. Sofort verlässt er mit mir den Raum.
„Daryl du musst mich runterlassen", hauche ich.
„Nein", entgegnet er entschlossen und festigt den Griff um mich. Seine starken Arme trage mich als wäre ich nichts. Sein Blick ist nach vorne gerichtet, doch ich spüre, dass er angespannt ist. Sein ohnehin schon markantes Gesicht wird nun noch ausgeprägter, da er vor Anspannung seine Zähne aufeinander beißt.
„Du musst mich zu den anderen bringen", sage ich und gucke ihn an.
„Vergiss es"
„Daryl das ist Vorschrift. Außerdem muss ich ihnen helfen. Sie brauchen mich", flehe ich ihn an. Man sieht, dass ihm das nicht gefällt. Trotzdem stehen wir nun vor der Tür der Infizierten.
„Ich bring dich rein", meint Daryl.
„Nein. Das lässt du schön", ermahne ich ihn und rolle mich aus seinem Arm. Schwach stehe ich nun auf meinen Beinen und gucke ihn an.
„Ich beeile mich. Hilf erst dir bevor du versuchst andere zu retten", erklärt Daryl und öffnet mir die Tür.
Ich nicke nur und gehe in den Trackt. Kaum bin ich drinnen verriegle ich die Tür von innen, sodass nicht jeder einfach so rein kann. Daryl schüttelt nur den Kopf, doch als ich ihn aufmunternd anlächeln will, fange ich wieder an Blut zu husten. Mein gesamter Brustkorb schmerzt doch ich versuche es genauso zu ignorieren wie das Geklopfe von Daryl gegen die Scheibe. Ohne ihn nochmal anzugucken gehe ich zu den Zellen. Es ist schlimm hier drinnen. Die Leute husten und stöhnen vor Schmerz. Man kann uns hier drinnen gut mit den Untoten vergleichen. Der einzige unterschied zwischen uns und denen ist nur, dass wir uns noch nicht gegenseitig fressen. Doch da liegt die Betonung auf noch. Es wird nicht lange dauern bis die ersten hier drinnen sterben. Und vielleicht bin ich sogar einer von ihnen.
Ich versuche mich etwas aufzurappeln und gehe von Zelle zu Zelle um alle so gut es geht zu versorgen. Als nur noch die Zelle von Sasha übrig ist kommt plötzlich Glenn hier rein.
„Nein, nicht du auch", murmel ich und bringe ihn zu Sasha um mich dann um beide zu kümmern.
„Du solltest eine Pause machen Victoria", sagt Sasha schwach.
„Sie hat Recht", mischt sich nun auch Glenn mit ein.
„Nein. Ich muss meinen Freunden helfen", stelle ich fest, während mich wieder der blutige Husten überkommt und ich mich aus der Zelle schleppe um nach anderen zu sehen. Einige von den Leuten hier drinnen musste ich schon töten. Mir wird zunehmend heißer und ich spüre regelrecht wie mir die Schweißtropfen auf der Stirn stehen. Meine Sachen kleben schon an mir so verschwitzt bin ich.
Nachdem ich jede Zelle kontrolliert habe, lege ich mich kurz in mein Bett. Es ist als würde jemand gegen meine Stirn und in meine Lunge hämmern. Jeder Knochen tut mir weh und der metallische Geschmack in meinem Mund verstärkt sich. Ich hoffe, dass Michonne und Daryl da draußen nichts passiert und dass sie mit dem Antibiotikum zurückkommen. Wie von alleine schließen sich meine Augen und ich spüre selbst den Schmerz in meinen Wimpern.
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Bereit zu sterben - Daryl Dixon
FanficVictoria Johnson ist mit 21 Jahren eine angehende Ärztin. Grade soll sie sich darum kümmern eine Leiche zu obduzieren, als diese plötzlich zu leben erwacht. Da sie nach einem Jahr immer noch nicht ihre Familie gefunden hat, beschließt sie zum Zentru...