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Da stehen wir nun alle. In einem freien Zellenblock. Wer hätte das gedacht? Richtig, niemand. Ob ich pessimistisch bin? Nein. Ich bin realistisch. „Wir sollten gucken wie es in den Gängen aussieht. Wer meldet sich freiwillig?"; fragt Rick in die Runde.

Sofort reiße ich meine Hand hoch und rufe „Ich"

„Du bist bestimmt ein Streber gewesen hm?", mustert mich Daryl.

„Und du der Idiot in der letzten Reihe vor dem alle Angst hatten", stelle ich fest.

„Was ist denn nur los mit euch beiden", lacht Lori etwas.

„Okay wir machen einfach dieselben 5 wie vorhin", schlägt Rick vor und guckt ob alle einverstanden sind.

„Ich komme auch mit", wirft Maggie mit ein und stellt sich neben Glenn. Dieser gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Man muss schon sagen, dass die beiden ziemlich süß sind.

„Gut. Dann hätten wir das auch geklärt", und schon folgen wir alle Rick.

Mit erhobenen Waffen, perfekter Formatierung und eingeschalteten Taschenlampen laufen wir durch die dunklen Gänge. Glenn sprüht mit weißer Sprühfarbe Pfeile auf die Wände, sodass wir immer wissen wo es lang geht. Die Gänge sind ziemlich schmal und es riecht stark nach Verwesung. Doch das komische ist, dass hier keine Beißer zu sehen sind. Plötzlich stößt jemand in uns. Wir erschrecken und müssen feststellen, dass es nur Hershel ist. Warum grade er jetzt hier ist, weiß ich auch nicht. Aber ich muss sagen, dass wir perfekt aufgestellt sind. Vorne links geht Daryl und vorne Rechts, ich. Ein kleines bisschen hinter uns in der Mitte geht Rick. Der schwächste, also Hershel ist in der Mitte und T-Dog bildet mit Glenn und Maggie den Abschluss. Wir gehen weiterhin leise durch die Gänge und noch immer mussten wir nicht einen Beißer erledigen. Doch dass sollte sich direkt ändern als wir um die nächste Ecke gehen. Eine riesige Horde von Beißern wird auf uns aufmerksam.

„Zurück", schreit Rick und sofort rennen alle zurück. Doch wo lang? Es verlieren sich alle aus den Augen. Das einzige was ich mitbekomme, ist dass Maggie und Glenn sich hinter einer Tür verstecken. Wo Hershel und T-Dog sind, weiß ich nicht. Naja und Rick kauert mit Daryl und mir leise in einer Ecke. Nachdem ein leises Knacken zu hören war, ziehen mich die beiden Jungs direkt hinter sich. Sehr aufmerksam und schon schieße ich einem Beißer, der das Geräusch verursacht hat, einen Pfeil in den Kopf.

„Okay wir sollten die anderen suchen gehen", verkündet Rick und beginnt in eine Richtung zu gehen. Daryl und ich folgen natürlich. Doch die anderen hier zu finden, ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen. Das kann ewig dauern. Erst als wir schreie von Hershel hören, haben wir einen Ansatz wo wir suchen können. Sofort rennen wir los. Und was wir vorfinden ist einfach nur schrecklich. Hershel liegt an Boden und wird von einem Beißer festgehalten. Doch dieser hat bereits ein Stück aus seiner Wade rausgebissen. Ohne zu zögern bringt Daryl den Beißer um. Genau in diesem Moment stoßen auch T-Dog, Maggie und Glenn zu uns. Als Maggie sieht was ihrem Vater passiert ist, beginnt sie direkt zu weinen, weswegen Glenn einen Arm um sie liegt. Ich meine verständlich. Außerdem sieht das nicht grade appetitlich aus.

„Ehm Leute.."; macht T-Dog uns auf die Beißer Herde aufmerksam, die nun wieder auf uns zukommt. Daryl und Rick packen Hershel unter den Armen. Ich laufe vor und suche freie Gänge in die wir laufen können.

„Hier her Leute. T-Dog hilf mir mal", rufe ich sie zu einer großen Metallschwenktür. Diese wurde von außen mit einer Metallkette und einem Schloss zu gemacht. T-Dog versteht sofort und durchtrennt mit seiner Axt die Kette. Direkt öffnen wir die Tür, sodass Rick und Daryl Hershel hineinziehen können. Nachdem alle drinnen sind schließe ich die Tür und Daryl verschließt diese indem er eine Eisenstange durch die Griffe spannt.

„Victoria mach doch was", weint Maggie während sie ihren Vater auf dem Boden in ihren Armen hält. Wir scheinen uns hier in der Gefängnis Cafeteria zu befinden. Sofort knie ich mich zu ihnen.

„Okay ehm wir brauchen einen Gürtel", Fragend gucke ich in die Runde und sehe schon wie Rock sich seinen auszieht und ihn mir gibt.

Ich nehme seinen Gürtel entgegen und schnüre ein gutes Stück über dem Biss das Bein von Hershel ab. So stark, dass am besten kein Blut mehr durch die Stauung fließt. In meinem Gehirn legt sich grade ein Imaginärer Schalter um. Ich kann diesen Mann nicht sterben lassen. Wie in Trance greife ich nach der Axt und stelle mich hin. Maggie guckt mich mit großen Augen an, doch ich habe keine andere Wahl. Ich hole kräftig Schwung und schlage mit der Axt auf Hershels Bein ein. Viel Blut spritzt mir entgegen. Hershel schreit vor Schmerz und Maggie ist am Weinen. Wieder und wieder schlage ich auf das Bein, bis der Knochen durchtrennt ist und es schließlich komplett ab ist. Glenn hat bereits seine Jacke ausgezogen, sodass ich diese als provisorischen Verband um das blutende Bein wickeln kann.

Ich stehe auf und bin am Zittern. Natürlich bin ich Blut gewöhnt und auch Operationen, aber das- nein. Ich spüre ein mulmiges Gefühl in meiner Magengrube und merke wie mich alle angucken. Mir ist schlecht. Ich glaube muss mich übergeben oder sowas. Rick wollte grade was sagen als Daryl meinte „Alle runter" und mich leicht auf den Boden schubst.

Ich blicke in die Richtung in die er auch guckt um zu verstehen was er meint. Und dann sehe ich, dass 5 weitere Leute in einem anderen Raum stehen und uns beobachten. Das konnte ich auch nur sehen, da die beiden Räume durch eine Glasscheibe voneinander getrennt werden. Sie alle waren ihrer Kleidung nach zu urteilen hier Häftlinge. Die 5 starren uns mit offenen Mündern an. Einer von Ihnen hat lange schwarze Haare und eine Waffe auf uns gerichtet.

„Waffe runter", schreit Daryl die Jungs an.

Die Häftlinge kommen zu uns in den Raum und lassen ihre Waffe trotzdem nicht sinken. Alle gucken fokussiert auf mich. Besonders der schwarzhaarige. Da Daryl seine Armbrust immer noch auf die Leute richtet, richtet der eine Typ nun seine Waffe auf mich, weswegen Daryl seine Armbrust sofort senkt. Sie haben definitiv Angst, also die Knastis.

„Nehmt eure Waffe runter oder ich zerhacke euch genauso", sage ich zu ihnen während ich langsam aufstehe.

„Wow wow wow, ruhig Süße", sagt der schwarzhaarige und senkt seine Waffe.

Die Häftlinge sprechen mit Rick darüber, dass eigentlich ein Hilfetrupp hier herkommen sollte. Offensichtlich haben sie von der ganzen Apokalypse nichts mitbekommen.

„Wir müssen hier raus. Er verblutet", sage ich zu Rick und deute auf Hershel.

„So Jungs wir müssen", will sich Daryl verabschieden.

„Nicht so schnell, sonst kriegst die Süße eine Kugel in den Kopf. Wobei man sie auch gut durchvögeln könnte", meint der schwarzhaarige und guckt mich dabei an. Er kommt einen Schritt näher und begutachtet mich. Sofort stellt Daryl sich vor mich.

Rick gibt den anderen ein Zeichen, dass es Zeit wird zu verschwinden. Also öffnet T-Dog die Tür und wir verlassen mit Hershel die Cafeteria. 

Bereit zu sterben - Daryl Dixon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt