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„Nimm deine Finger von ihr! Ich bringe dich um!", schreit Daryl weiterhin.

„Das war noch nicht das Ende", raunt der Gouverneur mir ins Ohr. Seine Jungs lösen den Knoten von Daryls Fesseln und verlassen mit dem Gouverneur den Raum.

Wie in starre bleibe ich auf diesem Tisch liegen. Angewidert von mir selbst. Angewidert von allem. Daryl löst sich vom Stuhl, springt auf und hebt meine Sachen auf, welche er mich gibt. Er dreht sich um, sodass ich mich schnell wieder anziehen kann. Grade als ich fertig bin dreht Daryl sich zu mir und nimmt meinen zitternden Körper einfach in den Arm. Ängstlich halte ich mich an ihm fest während er seine Arme beschützend um mich legt.

„Es tut mir so leid", flüstert er. Eine Seite die ich so von Daryl nicht kenne.

„Ich hatte ja keine Ahnung", fügt er leise hinzu.

„Schon gut", murmel ich und versuche mich wieder zu beruhigen.

„Nein nichts ist gut. Du warst 12. Ich werde ihn umringen", entgegnet er.

„Wir müssen hier raus", sage ich und löse mich von ihm. Schon ist die Sicherheit die er mir gegeben hat verflogen.

„Und wie willst du das anstellen", fragt Daryl neugierig.

Ich knie mich hin und öffne meinen Schuh um ihn abzustreifen und dann auszukippen. Heraus fällt eine schwarze Haarnadel, welche ich aufhebe und damit zur Tür gehe.

„Du kannst ja doch was", meint Daryl und kommt hinter mich.

Ich öffne mit einem Satz die Tür und sofort stürmt Daryl raus, entwaffnet einen Mann und bringt ihn um. Neben dem Mann liegen unsere Waffen auf enem Tisch. Schnell stecke ich alle meine Waffen wieder an ihren Platz und werfe Daryl seine Armbrust zu. Grade als eine weitere Wache kommt erschieße ich diese. Ich wollte nie Menschen töten, aber um andere zu retten, würde ich es immer wieder tun.

„Komm hier lang", ruft Daryl und ich folge ihm.

Der Gang ist frei. Das heißt wir können abhauen. Doch da macht uns ein Haufen voller Leute ein strich durch die Rechnung. Wir versuchen einen nach den anderen zu treffen, doch es sind zu viele.

„Los in die andere Richtung", ruft Daryl.

Gesagt getan, doch dort warten schon die nächsten auf uns. Das schaffen Daryl und ich nicht. Wir sind zwar stark aber das sind zu viele. Unsanft werden wir in einen Raum gezogen und nebeneinander auf die Knie gedrückt. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Aber meine Freunde sollten nicht sterben. Nichtmal der Idiot neben mir.

„Noch irgendwelche letzten Worte", fragt der Typ der mir eine Waffe an den Kopf hält.

„Ja -", wollte Daryl grade sagen als eine Rauchgranate in unseren Raum rollt und man Schüsse hört.

Sofort zieht Daryl mich am Arm aus dem Raum. Wahrscheinlich auch besser so, da man nichtmal seine eigene Hand vor den Augen sehen kann. Wir sammeln unsere Waffen ein und laufen heraus. Plötzlich stoße ich in jemanden, schnell zücke ich meine Waffe doch als ich erkenne wer es ist muss ich lächeln.

„Maggie?", frage ich sie ungläubig.

„Erkläre ich dir später", sie deutet mir und Daryl an ihr zu folgen, also machen wir dies auch.

Wir kommen draußen in einer Gasse an. Dort stehen bereits, Glenn, Rick und 2 Häftlinge.

„Los wir müssen über die Mauer", gibt Glenn von sich.

Alle verstehen und schießen auf die Gegner. Maggie wurde fast getroffen, doch es ging grade nochmal gut.

„Jetzt", ruft Rick und alle laufen los.

Daryl wirft eine Rauchgranate, sodass es einfacher für uns ist über die Barrikaden zu kommen. Bis auf Daryl und mir sind schon alle auf der anderen Seite. Maggie hält mir schon ihre Hand hin.

„Daryl", rufe ich, da diese immer noch auf die Gegner schießt.

„Haut ab", entgegnet diese nur.

„Nicht ohne dich", schreie ich ihn an doch er hört nicht. Und schon werde ich von Maggie über die Mauer hinter einen umgekippten Bus gezogen. Dort warten bereits die anderen. Kaum bin ich dort angekommen zieht mich Rick in die Arme ohne etwas zu sagen.

„Woher wusstet ihr, dass wir hier sind?", frage ich misstrauisch.

„Michonne hat euch gesehen als ihr gekidnappt wurdet. Sie wurde hier auch festgehalten", erklärt Rick.

„Wer ist Michonne-", frage ich und sehe wie Rick seine Waffe auf jemanden richtet.

Eine etwas dunkelhäutigere Frau tritt hervor. Nun hat sich auch geklärt wer Michonne ist.

„Wo warst du?", fragt Rick sie aufgebracht.

„Ich habe dem Gouverneur ein Auge ausgestochen", antwortet sie.

„Könnt ihr das später klären? Die haben Daryl", mische ich mich nun ein.

„Sie hat Recht wir müssen ihn holen", fügt Glenn hinzu.

„Das ist jetzt zu Gefährlich. Aber ich werde ihn nicht hier lassen. Wer will kann gehen. Victoria du am Besten auch", entgegnet Rick.

„Vergiss es. Ich gehe nicht ohne Daryl", antworte ich und bin selbst etwas verwundert über meine Aussage.

„Ich weiß von wo wir uns anschleichen können", wirft Michonne in die Runde.

„Dann mal los", alle hören darauf was Rick sagt und wir folgen Michonne zu einer Erhöhung.

Rick meinte wir sollen uns etwas verteilen und erst bei seinem Zeichen schieße. Gesagt getan. Ich platziere mich auf einer Art Berg aus Schrott. Ich werde noch gut verdeckt, sodass man mich nicht sieht, aber ich alles im Blick habe.

Ich erkenne wie Daryl mit einem anderen Typen in einer Art Kampfzirkel steht. Um diese Arena herum sind überall Fackeln und Beißer. Es scheint so als sollen die beiden gegeneinander kämpfen. Und nichts für ungut, Daryl ist stark. Aber nachdem was sie in diesem Keller mit ihm gemacht haben, ist er geschwächt. Hinzu kommt, dass sein Gegenüber eine Hand aus Stahl oder sowas hat. Mit gespanntem Bogen sitze ich dort und beobachte unruhig alles. Bis die beiden plötzlich zu kämpfen beginnen und der Gouverneur sich darüber freut. Ich will ihn erschießen. Ich hätte jetzt die Möglichkeit dazu. Doch wenn ich das mache, dass riskiere ich Daryls leben. Als die Beißer immer näher auf die beiden in der Arena zukommen blicke ich zu Rick. Und da ist es. Das Zeichen auf das ich gewartet habe.

Ohne zu zögern schieße ich Pfeile mit Rauchgranaten in den Kampfzirkel. Sofort Blick Daryl auf. Er weiß genau, dass wir hier sind und das ist gut. Doch anstatt er wegläuft, hilft er dem anderen Typen auf um mit ihm gemeinsam zu fliegen. Die Gruppe und ich schießen immer weiter auf die Stadtbewohner.

Bereit zu sterben - Daryl Dixon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt