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„Das war wirklich sehr schön", gibt er ehrlich zu.

„Danke, ich habs mir selber beigebracht"

„Komm her", meint Daryl und klopft neben sich. „Du musst schlafen", fügt er hinzu.

Ich stehe auf und gehe zur Tür. Ich spüre den fragenden Blick von Daryl auf meinem Rücken, doch ich schließe nur die Tür und stelle eine Kommode davor.

„Sicher ist sicher", meine ich und gehe wieder zu ihm um dort in den Sarg zu krabbeln. Es ist hier drinnen wirklich gemütlicher als ich gedacht habe.

„Daran könnte ich mich gewöhnen"; gebe ich von mir.

„Neben mir einzuschlafen?", fragt Daryl.

„Nein Dixon", antworte ich und muss etwas lachen.

„Merke ich mir", meint Daryl und verschränkt gespielt eingeschnappt seine Arme vor der Brust.

„Gute Nacht Daryl", sage ich und drehe mich auf die Seite, sodass ich mit dem Rücken zu Daryl liege.

„Gute Nacht Kleine", entgegnet Daryl nach einer Zeit und ich schlafe langsam ein.

Wieder verfolgt mich dieser eine Traum. Wie jeder meiner Familienmitglieder einzeln, langsam und qualvoll stirbt. Und jedes mal endet dieser Traum gleich. Ich lebe als einzige auf dieser Welt und laufe eine Straße entlang. Und dann ist dieser Traum vorbei und ich kann mehr oder weniger normal weiterschlafen.

Irgendwann wache ich langsam auf und spüre direkt eine gewohnte Sicherheit. Zaghaft öffne ich meine Augen und sehe, dass ich in Daryls starken Armen liege und dass dieser noch schläft. Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Als wären alle Probleme beseitigt. Vorsichtig versuche ich mich von Daryl zu lösen und mich aufzusetzen, um schonmal Frühstück zu machen, doch etwas hält mich am Arm fest.

„Wohin des Wegs?", fragt mich Daryl. Seine stimme ist ziemlich rau, aber es hört sich attraktiv an, weswegen ich etwas grinsen muss.

„Ich wollte schonmal essen machen", antworte ich.

„Wie geht es dir?", fragt er.

„Wieso?"

„Weil du in der Nacht wohl irgendwas Schlechtes geträumt hast und ich versucht habe dich zu beruhigen", erklärt Daryl.

Deswegen lag ich also in seinem Arm. Selbst im Schlaf passt er auf mich auf.

„Ja geht schon. Danke", antworte ich.

„Na dann wollen wir mal was essen", meint Daryl und setzt sich auf um anschließend aus dem Sarg zu steigen.

Ich will es ihm gleich tun und rutsche an die kante, ehe mich Daryl anguckt und wie eine Braut hochhebt und in seinen Armen hält.

„Ich kann auch selber gehen", sage ich lachend.

„Vielleich. Vielleicht auch nicht", antwortet Daryl und geht mit mir in die Küche wo er mich lächelnd auf einen Stuhl setzt und uns etwas zu essen holt. Es gibt hier sogar Cornflakes, welche Daryl uns in eine Schale gekippt und mit Milch aufgefüllt hat. Dass ich hier in einer Apokalypse nochmal Milch finden werde hätte ich nicht gedacht. Plötzlich hören wir das Klappern der Schnur die Daryl mit den Autoteilen um das Haus gespannt hat.

„Du bleibst hier", meint Daryl und steht auf.

Aber das lasse ich mir doch nicht vorschreiben. Außerdem bin ich viel zu neugierig. Also gehe ich ihm so schnell wie man eben mit einem kaputten Knöchel gehen kann, hinterher.

„Ist nur nh Hund"; meint Daryl als ich grade um die Ecke komme und ihn sehen kann wie er wieder die Haustür schließt.

„Wollte er nicht rein?", frage ich.

„Ich sagte doch, bleib da", entgegnet Daryl als er sich zu mir umdreht.

„Es war nur ein Hund", lache ich doch Daryl scheint das nicht so lustig zu finden.

Der Tag vergeht relativ schnell. Daryl hat immer mal wieder geschlafen und ich habe das Haus durchsucht. Wirklich nützliches ist hier nicht zu finden gewesen.

„Vic? Kommst du essen?", ruft Daryl mich und ich humpel zu ihm.

Vorbildlich zieht Daryl mir einen Stuhl zurück auf den ich mich dann setze.

„Richtiger Gentleman", sage ich und beginne etwas aus einer Konservendose zu essen.

„Na für dich doch immer", antwortet Daryl, der nun gegenüber von mir sitzt und auch etwas aus einer Konservendose isst.

Draußen ist wieder dieses Geklapper und ich gucke Daryl an.

„Ich gebe diesem Hund noch eine Chance", meint Daryl, steht auf und geht zur Tür.

„Vic!", ruft Daryl irgendwann leicht panisch, weswegen ich schnell zu ihm gehe.

Hinter der Tür sind ganz viele Beißer, die Daryl wahrscheinlich nicht lange abhalten kann, da sie zu sehr gegen die Tür drücken.

„Lauf", ruft er und ich beginne zu laufen. Dicht gefolgt von Daryl und den ganzen Beißern.

„Breche dir das Fenster auf und nimm deine Sachen", ruft Daryl während wir weglaufen.

„Nicht ohne dich Daryl.", antworte ich.

„Lauf die Straße hoch. Wir treffen uns da", befiehlt er mir.

„Ich lass dich nicht alleine", entgegne ich.

„Lauf jetzt Vic", schreit Daryl und lockt die Beißer weg. Immer tiefer ins Haus.

Also nehme ich alle meine Waffen und schlage ein Fenster ein. Durch dieses klettere ich durch und renne so gut ich kann zur Straße. So wie Daryl es mir gesagt hat.

Seit Minuten warte ich nun schon an der Straße, doch keine Spur von Daryl. Ich gucke nervös durch die Gegend und hoffe, dass Daryl es geschafft hat. Klar schafft er das... er ist Daryl Dixon. Ich bin drauf und dran wieder zurückzugehen, als ich ein Auto zu mir fahren sehe welches vor mir hält. Ich richte meine Waffe auf die Personen die aussteigen doch sie sind schneller und schlagen mich zu boden. Ich merke nur wie ich in den Kofferraum geschmissen werde und der Wagen startet. Dann wird mir auch schon schwarz vor Augen und ich werde bewusstlos.

Mit dröhnenden Schmerzen in meinem Kopf öffne ich meine Augen. Doch ich sehe nichts. Es ist komplett dunkel und ich stehe auf um gegen die Wände zu klopfen und zu schreien. Scheinbar bin ich in einem Container. Ich suche nach meinen Waffen oder irgendetwas um hier raus zu kommen doch es gibt hier nichts.

Verzweifelt rutsche ich an der Containerwand herunter und versuche nicht in Tränen auszubrechen. Ich weiß nicht wo ich bin. Weder wo Daryl ist und ob es ihm gut geht. Ob er es geschafft hat und was er sich denkt, wenn er mich nicht am Straßenrand findet.

...

Minuten vergehen, Stunden vergehen und Tage vergehen. Noch immer sitze ich alleine im Container bis sich plötzlich die Tür öffnet und 8 Leute herein kommen. Sofort stelle ich mich in Kampfposition doch als ich sehe welche weibliche Person das ist kann ich nicht anders als vor Freude eine Träne zu vergießen. 

Bereit zu sterben - Daryl Dixon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt