Shades of Darkness - Severus Snape

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Es dämmerte draußen und die Landschaft zog an den Fenstern des roten Zuges vorbei, als die Lampen an der Decke des Zuges angingen und eine immer lauter werdende Stimme die Ankunft des Imbisswagens ankündigte. Voller Vorfreude legte Liz ihr Buch zur Seite und kramte in ihrer Tasche nach dem kleinen Beutel, der glänzende Galleonen enthielt. Dabei fiel ihr Blick auf ihre Sumpfohreule, die sie aus ihrem Käfig heraus aufmerksam beobachtete. 

Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie sich vorbeugte und das Türchen des Käfigs öffnete, damit die Eule hinaus konnte. Viel Platz zum Fliegen war in dem kleinen Abteil nicht, weshalb die Eule sich damit begnügte, auf Liz' Bein Platz zu nehmen, was ihr Lächeln noch breiter werden ließ. Vorsichtig fuhr sie mit der Hand über die weichen Federn der Eule, die sie nun seit sechs Jahren nach Hogwarts begleitete.

In der Tasche ihres Pullis fand sie überraschenderweise einen Eulenkeks, den sie ihrer Eule in den Schnabel steckte, was diese dazu veranlasste, ihr Köpfchen an ihren Handrücken zu schmiegen. Es fühlte sich so an, als sei es erst gestern gewesen, dass Liz aufgeregt das allererste Mal in den Hogwarts Express gestiegen war und nun begann bereits ihr siebtes und letztes Schuljahr.

Es warteten die Abschlussprüfungen, durch die sie alle durch mussten. Allerdings machte sie sich darum eher weniger Sorgen. Ihre ZAGs hatte sie bereits im fünften Schuljahr mit eher überdurchschnittlichen Noten abgeschlossen, wobei sie in jedem Fach wenigstens ein 'Erwartungen übertroffen' bekam und in Zaubertränke, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Kräuterkunde und Pflege magischer Geschöpfe sogar ein 'Ohnegleichen'.

Nur in Verwandlung hatte sie eine Note erhalten, die ihr überhaupt nicht gefiel. Sie hatte gerade so ein 'Annehmbar' geschafft, was sie zwar erleichtert hatte, jedoch hatte sie sich sehr über die Note geärgert, die ihr das schöne Bild in ihrem Zeugnis leicht zerstört hatte.

Mit einem Ruck wurde die Abteilungstür aufgeschoben und eine kratzige Stimme rief ihr ein viel zu lautes "Kesselkuchen, Lakritz Zauberstäbe, Bertie Botts' Bohnen aller Geschmacksrichtungen?" entgegen. Sie stand auf und drückte der Hexe zwei Galleonen in die knochige Hand, wofür sie einen Haufen Kesselkuchen und eine Tüte Bertie Botts' Bohnen aller Geschmacksrichtungen ausgehändigt bekam. Zufrieden setzte sie sich wieder an ihren Platz am Fenster und packte einen der Kesselkuchen aus, während sie weiter in ihrem Buch las.

Nur ein paar Minuten später wurde die Abteilungstür erneut aufgeschoben und ein kleines Mädchen mit dunklen, braunen Haaren schaute etwas unsicher durch die Tür. Im Schlepptau hatte sie einen kleinen Jungen, der schüchtern umher schaute. Erstklässer, wurde Liz klar, als sie in die beiden kindlichen Gesichter blickte. Erwartungsvoll sah sie das Mädchen an. "Ist hier noch frei? Ryan und ich haben bis jetzt kein Abteil gefunden, in dem noch Platz für uns war."

Bittend schaute das Mädchen sie an. Einerseits wollte Liz gerne ihre Ruhe haben, aber sie konnte sich nicht dazu überwinden, die beiden wegzuschicken. Vielleicht tat ihr ein bisschen Gesellschaft ja gut. Also stand sie auf und sammelte ihre Sachen zusammen, die überall im Abteil verstreut lagen und warf sie in ihren Koffer, der offen auf der Gepäckablage über ihrem Kopf stand.

Mit einem "Kommt rein." warf das rothaarige Mädchen sich wieder auf seinen Platz am Fenster, um sich hinter ihrem Buch zu verkriechen, jedoch währte diese Ruhe nur kurz. Nachdem die beiden hineingekommen waren und fast all ihre Sachen auf der Gepäckablage verstaut hatten, taumelte plötzlich das Mädchen an ihr vorbei, den Koffer hoch über ihren Kopf erhoben. 

Mit einem lauten Knall stellte sie ihn wieder ab und Ryan musste sich ein Lachen verkneifen. "Ryan das ist nicht witzig! Hilf mir lieber." Prustete sie mit hochrotem Kopf. Schmunzelnd legte Liz ihr Buch erneut zur Seite und kam ihr zu Hilfe. Doch auch sie scheiterte dabei, ihren Koffer auf die Gepäckablage zu befördern. "Was ist denn da alles drin? frage Liz sie amüsiert. "Bücher." Erklärte das Mädchen, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, einen Koffer voller Bücher mit sich herumzuschleppen.