Liz saß zwischen John Williams, einem Siebtklässler, dem Hüter des Ravenclaw Quidditchteams und Mary Cooper, einer Zweitklässlerin, als sich das Portal erneut öffnete und Professor McGonagall gefolgt von einer Horde Erstklässlern die Halle betrat.
Ehrfürchtig schauten sie sich um und das Licht der tausend Kerzen spiegelte sich in ihren fassungslosen Gesichtern wider. Es wurde mucksmäuschenstill, als Professor Dumbledore sich erhob, um seiner Pflicht als Schulleiter nachzukommen und alle Schüler im neuen Schuljahr willkommen zu heißen.
Wie immer war seine Rede kurz und lustig und alle applaudierten, als auch schon der sprechende Hut gebracht wurde und Professor McGonagall begann, die Schüler aufzurufen, damit der Hut sie ihren Häusern zuteilen konnte.
Sie hörte kaum zu, wurde jedoch hellhörig, als Sahra aufgerufen wurde. Es dauert ein paar Sekunden, bis der Hut allen schließlich laut seine Entscheidung mitteilte und sie überglücklich zum Gryffindor-Tisch lief, an dem ihr zwei Drittklässler lächelnd Platz machen und Liz war unendlich erleichtert, dass sie nicht nach Slytherin gekommen war. Das wäre der gutmütigen Erstklässlerin wahrscheinlich nicht ganz so gut bekommen.
Sie richtete ihren Blick wieder nach vorne und begegnete Ryans Blick, der ihr schüchtern zuwinkte und auf seinen Arm zeigte, auf dem sich nach genauerer Betrachtung ein schwarzer Fellball befand. Scheinbar hatte er Perry wiedergefunden. Nachdem auch er in Gryffindor gelandet war, wurde Liz Aufmerksamkeit erneut abgelenkt, als die Geister Hogwarts in der großen Halle auftauchten. Wie immer fehlte die graue Dame, der Geist von Ravenclaw. Sie war einfach zu scheu.
Jedoch wanderten ihre Gedanken zurück zu Ryan, der etwas verloren am Gryffindor Tisch saß. Wie sollte er seinen Eltern erklären, dass er nicht die Familientradition weiterführte, sondern nun in Gryffindor war? Sie war sich sicher, dass er eine Lösung finden würde. Er sah nicht gerade dumm aus.
Alle waren froh, als Dumbledore endlich damit fertig war, ihnen die neuen Lehrer vorzustellen. Es gabt keine großen Veränderungen, außer dass ein gewisser Professor Morgan den Unterricht für Verteidigung gegen die Dunklen Künste übernehmen würde, da der letzter Lehrer für dieses Fach die Schule fluchtartig verlassen hatte, da er mit den Schülern definitiv nicht zurechtkam. Es gab ein paar... nun ja, nennen wir es Unfälle, die den eigentlich gutmütigen Lehrer vollkommen verschreckt hatten.
Als sie den Blick über den Lehrertisch schweifen ließ, blieb ihr Blick am Professor für das Fach der Zaubertränke hängen, der letztes Jahr den sehr beliebten Professor Slughorn abgelöst hatte.
Er sah noch sehr jung aus. Professor Snape hatte tiefschwarzes Haar, das ihm etwas weiter als bis zu seinem Kinn reichte und einen ebenso schwarzen Umhang an. Man konnte durchaus sagen, dass er gut aussah, wenn man seinen verschlossenen, fast schon griesgrämigen Gesichtsausdruck ignorierte. Liz schätzte, dass er nicht viel älter als sie selbst sein konnte.
Endlich erschien das Essen auf den Tischen, dass sich alle bereits sehnlichst erwartet hatten und als sie dann endlich in die Schlafräume gehen durften, war Liz heilfroh, denn war einfach nur müde. Trotz ihrer unglaublichen Müdigkeit lag sie noch lange wach und dachte nach. Konnte es sein, dass sie heute zwei Leute kennen gelernt hatte, die womöglich zu Freunden werden könnten?
Es wären die ersten beiden, denn eigentlich war sie eher Einzelgänger und hatte hier nicht wirklich Leute, die sie als 'Freunde' bezeichnen würde. Naja. ein paar vielleicht, aber nicht viele. Liz verstand sich mit den meisten gut.
Während sie so über das neue Schuljahr nachdenke, fielen ihr dann doch die Augen zu und langsam entglitt sie in einen tiefen Schlaf, aus dem sie nur ungern wieder aufwachte, als am nächsten Tag die Sonne durch das Fenster neben ihrem Bett fiel und sie so weckte.
DU LIEST GERADE
Shades of Darkness - Severus Snape
FanfictionWarst du jemals verliebt? Die eher introvertierte Liz würde diese Frage mit nein beatworten. Mit einer klaren Vorstellung ihrer Zukunft und dem sich nähernden Abschluss vor Augen will sie sich einfach nur auf die Schule konzentrieren. Die jüngsten E...