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Sie stand vor dem Wasserspeier vor dem Büro des Schulleiters und versuchte ihn dazu zu überreden, sie hineinzulassen. Dummerweise kannte sie das Passwort nicht. Wütend setzte sie sich auf den Boden und lehne sich an die Wand, während sie darauf wartete, dass jemand vorbeikam, den sie fragen konnte. Ihre Gedanken schweiften wieder ab zu der Zaubertrankstunde von heute Morgen und erneut frage sie sich, was den Professor dazu gebracht hatte, sie zur Seite zu ziehen. 

Nach diesem Vorfall war sie so geschockt gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie Lynne ihr ihre Tasche in die Hand drückte und sie aus dem Raum schob. Erst später in Wahrsagen war ihr Verstand wieder klarer geworden. Trotzdem war sie immer noch verwirrt. Wieder fuhr sie mit der Hand über die Stellte, wo seine Hand gelegen hatte. Für einen Moment hatte er sie hinter seine eiserne Fassade blicken lassen und was sie gesehen hatte, hatte sie zutiefst überrascht, aber auch fasziniert.

Plötzlich vernahm sie Schritte auf dem Gang und sich konnte gerade noch aufstehen, bevor eine Gestalt um die Ecke bog, die sie als Professor Dumbledore identifizierte. Mit einem freundlichen "Miss Colan." ging er zum Wasserspeier. "Lakritz Zauberstab!" Mit einem knirschen glitt die steinerne Figur beiseite und gab den Weg auf eine steinerne Wendeltreppe frei, die sich langsam nach oben bewegte. "Nach ihnen, meine Liebe." Professor Dumbledore trat zur Seite und sie ging an ihm vorbei auf die Treppe, die sie langsam nach oben trug. 

Schwungvoll öffnete sie die Tür zu seinem Büro und trat ein. Ihr Blick bleibt an Fawkes hängen, der neben dem Schreibtisch auf einer Stange saß und sie neugierig anschaute. Sie kannte den Phönix bereits seit ihrem ersten Schuljahr, da sie jedes Jahr zu Anfang eines solchen in dieses Büro gebeten wurde. Vorsichtig strecke sie ihre Hand aus und Freude durchfuhr sie, als er seinen Kopf an ihren Handrücken schmiegte, wie es auch Yuna immer tat.

Mit einem leisen klicken fiel die Tür hinter Dumbledore ins Schloss und sie beobachtete, wie er sich anmutig auf dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch niederließ, bevor er seinen Zauberstab hob und einen Sessel heraufbeschwor. 

Nachdenklich betrachtete sie die Asche, die sich in einer Schale unter Fawkes Stange befand. Mit einem Schwung seines Zauberstabes ließ Dumbledore eine kleine Phiole erscheinen, die sich mit einem zweiten Schwung etwa halbvoll mit der Asche füllte. 

Langsam schwebte sie auf Liz zu und sie sah ihn verblüfft an, bevor sie zu griff. „Nur zu, Miss Colan. Es könnte ihrem Projekt dienlich sein." Zwinkernd deutete er auf den Stuhl. Eine stumme Aufforderung, sich zu setzten. Woher wusste er von ihrem Projekt? Schließlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Ihre Eltern waren beide im Orden. 

Es hätte sie gewundert, wenn ihr Vater es ihm nicht wenigstens am Rande mitgeteilt hätte. Ihre Mutter war zwar nichtmagisch, jedoch hatte Professor Dumbledore sie trotzdem in den Orden aufgenommen, da sie gute Kontakte in der Muggelwelt hatte und dort ab und an Dinge für ihn erledigte. Nachdem sie in den weichen Polstern des Sessels fast versunken war, räusperte sich Professor Dumbledore. "Zitronenbonbon?" 

Dankend nahm sie an und steckte sich die klebrige Süßigkeit in den Mund, während Dumbledore Anstalten machte, fortzufahren. "Ihr Vater hat mir von ihrem außergewöhnlichen Interesse erzählt. Es kommt nicht oft vor, dass sich ein Schüler freiwillig auf ein solches Projekt stürzt. Dennoch sollten sie die Regeln nicht missachten, die es verbieten innerhalb des Schulgebäudes privat zu brauen." Überrascht sah sie ihn an. War das gerade ein Hinweis auf eine Möglichkeit, diese Regel zu umgehen?

Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, kam Dumbledore auf das eigentliche Thema zu sprechen, wegen dem sie hier war. "Nun, Miss Colan. Sie wissen sicher, warum sie sie in ihr Büro gebeten hatte." Nickend sah sie ihn an. "Nun denn. Darf sie sehen, wie groß sie geworden sind? Das würde mir helfen, zu sehen welche Maßnahmen wir dieses Jahr ergreifen müssen." Seufzend befreite sie sich von dem flauschigen Sessel, der sie gar nicht mehr gehen lassen wolle. 

Shades of Darkness - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt