Mitten in der Nacht erwachte sie. Schlaftrunken öffnete sie ihre Augen und musterte ihre Umgebung, die in beinahe komplette Schwärze getaucht war. Sie war alleine, von Severus keine Spur. Das letzte woran sie sich erinnerte war das Gefühl vollkommener Sicherheit, angenehmer Wärme und sein Geruch, der sie umhüllt, und mit dem angenehmen Klang seiner tiefen Stimme sanft in den Schlaf begleitet hatte. Merlin, er hatte sie geküsst!
Die Erinnerung seiner Lippen auf ihren war noch immer da und wenn sie die Augen schloss, konnte sie mit ein bisschen Fantasie seine weichen Lippen spüren, die sich so gekonnt und sanft auf ihre gelegt hatten. Sie seufzte leise. Ob er es wohl bereute? Sie selbst verspürte nicht den leisesten Stich Reue. Tatsächlich fühlte sie nur ihren ausgetrockneten Hals und beschloss, die Küche zu suchen.
Sie setze sich aufrecht, schlug die schwere Decke zurück und schwang ihre Beine aus dem Bett, wobei ihr Blick auf die altmodische kleine Uhr fiel, die auf seinem Nachttisch stand. Es war kurz vor drei. Sie gähnte. Unkoordiniert tastete sie sich durch die Dunkelheit, bis sie die Tür gefunden hatte. Barfuß lief sie durch den Flur. Am anderen Ende des Ganges flackerte das Licht eines Kamins hindurch und Liz wurde klar, dass Severus noch wach sein musste.
Leise klopfte sie, bevor sie eintrat und das Bild ihres lesenden Zaubertränkeprofessors in sich auf nahm. Er sah... entspannt aus. So anders als in Hogwarts. Und als er nun den Kopf hob, um sie neugierig zu mustern, spielte sogar ein kleines Lächeln um seine Lippen. "Es ist gerade drei." Teilte er ihr mit. "Du solltest schlafen." "Du auch." Entgegnete Liz und nahm ihm das Buch aus der Hand, bevor sie den freigewordenen Platz nutzte und auf seinen Schoß kletterte, was er mit hochgezogenenr Augenbraue dezent amüsiert beobachtete.
"Ich würde ja schlafen." Flüsterte er. "Aber mein Bett ist bereits besetzt." Liz spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss als sich ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. "Professor-" "Severus." Unterbrach er sie. "Severus, dein Bett ist groß genug für ganz Slytherin. Ich hätte nichts dagegen, wenn du..." Sie schluckte. "Bist du dir sicher?" Vergewisserte er sich.
Liz nickte. "Sonst hätte ich es nicht gesagt." In Gedanken versunken zog er ihren Kopf auf seine Brust und brachte sie so dazu, sich an ihn zu lehnen, was er ausnutzte um eine Hand in ihren Haaren verschwinden zu lassen. Der unverkennbare Geruch von Kräutern, Büchern und etwas, das sie nicht ganz bestimmen konnte, umhüllten sie. Seine Wärme machte sie erneut schläfrig. "Severus?" Nuschelte sie schließlich leise. "Bereust du, was vorhin passiert ist?"
Es war kurz still. Nur das Geräusch seiner rauen Finger, die so uncharakteristisch sanft durch ihr Haar wanderten, waren zu hören, bis schließlich seine dunkle Stimme dicht an ihrem Ohr erklang. "Ich bereue nie etwas, das ich tue." Dass es eine Sache gab, die er sehr wohl bereute, erwähnte er nicht. "Nein?" Liz Gesicht hellte sich auf und sie entspannte sich.
"Nein." Wiederholte Severus und wie zur Bestätigung zog er ihren Kopf nach hinten und verharrte wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht. Seine Augen wanderten über ihre sanften Züge und verharrten bei ihren Augen, die er mit seinen Gefangen hielt, bis ihn das schier unendliche Verlangen, das er darin fand, beinahe in den Wahnsinn trieb. Erst dann überbrückte er die letzten Zentimeter und legte seine Lippen auf ihre.
Er war fordernd und stürmisch und drohte Liz in einen Abgrund zu reißen, aus dem sie sich selbst nicht mehr befreien konnte. Es wirkte beinahe verzweifelt und so mitreißend, dass es fast schon etwas Verbotenes an sich hatte, das in einer gewissen Weise berauschender war als guter Feuerwhisky und Liz weiter anstachelte. Die Kontrolle hatte sie in dem Moment verloren, in dem Snape die Hand, die eh schon in ihren Haaren vergraben gewesen war, dazu genutzt hatte, ihren Kopf so nach hinten zu ziehen, dass er nur noch seinen Kopf etwas senken musste, um ihre beider Lippen zu einem Kuss zu vereinen.
DU LIEST GERADE
Shades of Darkness - Severus Snape
FanfictionWarst du jemals verliebt? Die eher introvertierte Liz würde diese Frage mit nein beatworten. Mit einer klaren Vorstellung ihrer Zukunft und dem sich nähernden Abschluss vor Augen will sie sich einfach nur auf die Schule konzentrieren. Die jüngsten E...