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"Professor?" Lynne klopfte ungeduldig an die Tür zu Snapes Büro. Es war früh. Sehr früh, aber Lynne bezweifelte, dass der Professor noch schlief. Sie war sich sicher, dass er zu der Sorte Mensch gehörte, die bereits vor Sonnenaufgang wach war. "Professor!" Sie klopfte lauter und ihre Beharrlichkeit wurde von Erfolg gekrönt, als die schwere Tür aufgerissen wurde und Snape bedrohlich auf sie hinab sah. "Miss Lincoln."

In seinem Blick war kein Funken Freundlichkeit und doch verstand Lynne, was ihre Freundin an dem Mann fand. Er hatte sich zu seiner vollen Größe vor ihr im Türrahmen aufgebaut und Lynne kam nicht umhin zu bemerken, dass er sicher gut aussah, wenn er seine Feindseligkeit einmal ablegen würde und die Muskeln in seinem Gesicht sich entspannten. "Was wollen Sie?" Fragte Snape unhöflich und Lynne erinnerte sich an den Anlass ihrer mörderischen Aktion, Snape um sechs Uhr zwanzig morgens in seinem Büro aufzusuchen.

"Haben Sie Liz gesehen?" Fragte sie so freundlich wie möglich und versuchte, sich nicht von seiner Art aus der Ruhe bringen zu lassen. "Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich über den Aufenthaltsort von Miss Colan Bescheid wüsste?" Zischte er und beugte sich bedrohlich zu ihr hinunter, aber innerlich läuteten alle Alarmglocken. War Liz nicht in ihren Schlafsaal zurückgekehrt? "Wenn mich nicht alles täuscht, dann hatte Liz zuletzt Nachsitzen mit ihnen, Sir. Gestern Abend."

Snape taxierte sie mit seinen dunklen Augen und Lynne war unsicher, was er tun würde. Plötzlich hatte sie Angst vor ihm. "Ich kann sie nicht finden, Sir." Ihre Stimme war unnatürlich hoch. "Sie ist nicht in unserem Schlafsaal und auch nirgendwo sonst. Ich dachte, sie wäre vielleicht bei Ihnen." Seine Augen verengten sich. "Was versuchen sie mir hier vorzuwerfen, Miss?" Fragte er mit einem drohenden Unterton, der von den Wänden des Korridors wiederhalle.

"G-gar nichts, Sir. Ich dachte nur-" "Da hätten wir das Problem." Schnarrte er. "Ihre begrenzte Fähigkeit ihr Gehirn zu nutz-" Lynne fühlte sich zutiefst beleidigt und vergaß für einen Moment ihre Angst. "Halten Sie den Mund!" Zischte sie und erstaunt darüber, dass sie es wagte, ihn zu unterbrechen und dann noch auf so dreiste Art und Weise, verstummte der Professor tatsächlich. "Liz ist verschwunden ohne irgendjemandem Bescheid zu sagen und mich mache mir vedammt nochmal Sorgen!"

Wütend funkelte sie den Professor an, der sich erneut drohend vor ihr aufgebaut hatte und offensichtlich überhaupt nicht begeistert von Lynnes Unterbrechung zu sein schien. Im Gegenteil. Er sah stinkwütend aus. Die Art von Wütend, die einem mindestens einen Monat Nachsitzen einbrachte. "50 Punkte Abzug von Ravenclaw! Ich wüsste nicht, inwiefern mich die-" "Ich dachte, dass Sie von allen Zauberern hier in Hogwarts der erste wären, der sich auf die Suche nach ihr macht!" Wütete Lynne.

"Sie wissen genauso gut wie ich, dass Liz nicht wirklich bei Ihnen nachsitzt und wenn sie in diesem Augenblick wirklich nicht selig schlafend in Ihrem Bett liegt, Sir, dann habe ich absolut keine Ahnung, wo sie ist." Alle Farbe wich aus seinem Gesicht bei ihren Worten. Bevor Lynne ihren Ausbruch bereuen konnte, hatte Snape sie am Kragen gepackt, in sein Büro gezogen und die Tür hinter ihr schwungvoll zugeschlagen. "Was haben Sie gerade gesagt?" Fragte er.

Lynne wurde nervös, als sie alleine mit dem Zaubertränkeprofessor in seinem Büro war. Vielleicht war das ganze doch keine so gute Idee gewesen. "Es tut mir leid, Sir." Entschuldigte sie sich. "Ich wollte nicht-..." "Nein." Unterbrach Snape sie und ließ von ihr ab. "Wiederholen Sie was Sie gesagt haben." Lynne schluckte schwer. "Ich weiß von Ihnen und Liz. Ich dachte, vielleicht ist sie bei Ihnen." "Sie wissen davon?" "Ja. Aber solange Liz glücklich ist, sehe ich keinen Grund dazu, irgendetwas zu melden."

Snape nickte. Die Feindseligkeit war aus seinem Blick verschwunden und er verspührte leichte Sympathie für Lynne. "Setzen Sie sich." Bat er und seinem Ton fehlte jede Art von Befehl. Es war eine Einladung, die Lynne zögerlich annahm. Die Feindseligkeit war aus seinem Verhalten verschwunden und er schien fast schon freundlich. Trotz der plötzlichen Veränderung konnte Lynne sich nicht wirklich entspannen.

Shades of Darkness - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt