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"Entschuldigen sie mich!". Würgte sie hervor, bevor sie die Treppe herunterstürmte und in Richtung ihres Gemeinschaftsraumes sprintete. Unglücklicher Weise traf sie auf dem Weg auf Lynne, die ihr mit strahlenden Augen entgegenlief. "Liz!" Rief sie freudestrahlend und hielt ihr ein Blatt Pergament unter die Nase.

"Das Probetraining für das Quidditchteam ist in einer Woche. Du sagtest doch, dass du mitmachen möchtest." Ausgerechnet jetzt! "Lynne hau ab!" schrie Liz sie an und meinte es so. Sie war sich nicht sicher, ob sie es rechtzeitig schaffen würde, den Trank einzunehmen und würde es sich nie verzeihen, wenn ihrer ersten richtigen Freundin in Hogwarts etwas passieren würde.

"Es ist mein verdammter Ernst! Geh endlich!" Geschockt sah Lynne sie an, bevor sie beleidigt das Gesicht verzog und in ihren Umhang griff. "Das hier habe ich neben deinem Bett gefunden." Erklärte sie ihr eingeschnappt und reichte ihr eine Phiole mit einem undurchsichtigen, grauen Trank.

Geschockt sah Liz sie an und schnappe ihr die Phiole aus der Hand. Innerhalb von zwei Sekunden hatte sie den Trank in ihren Mund entleert und sah sie dankbar an. "Danke Lynne. Es tut mir leid." Murmelte sie und merkte erleichtert, wie die fremde Macht von ihrem eigenen Verstand verdrängt wurde.

Jedoch meldete sich jetzt das Bedürfnis, sich zu verwandeln und es kostete Liz viel Anstrengung, ihre jetzige Form beizubehalten. Zum Glück war Lynne nicht nachtragend und strahlt sich bereits wieder an. "Schon okay." Meint sie und zuckt mit den Schultern. "Aber rückst du jetzt endlich mal damit heraus, was eigentlich los war?" Beschämt senke Liz ihren Blick auf den Boden, bevor sie einen Entschluss fasste. Sie hat es verdient zu wissen, weshalb sie sie gerade so angefahren hatte, aber jetzt war dafür nicht der richtige Augenblick.

"Lynne, ich... ich weiß nicht, wie es dir erklären soll. Gib mir etwas Zeit. Du wirst es noch früh genug erfahren." Neugierig sah sie Liz an. Gerade wollte diese ihre Freundin auf später vertrösten, als sie merkte, wie die Verwandlung einsetzte. So wollte sie es ihrer Freundin definitiv nicht zeigen. Es würde so schon schwer genug werden. "Lynne, Hau endlich ab!" Ihre Stimme überschlug sich fast, als sie das wohlbekannte Ziehen in ihrem Rücken bemerkte. Geschockt sah Lynne sie an, drehte sich mit einem gekränkten Gesichtsausdruck um und ließ sie stehen.

Als Liz merkte, wie die Verwandlung begann, drehte auch sie sich um und lief los. So schnell sie konnte rannte sie in Richtung Eingangsportal und war erstaunt, als sie plötzlich auf vier Pfoten rannte und nicht auf zwei, wie es eigentlich üblich für Werwölfe an Vollmond war. Als sie am See ankam, betrachtete sie ihr hellbraunes Fell in der spiegelnden Oberfläche des Wassers.

Sie war überrascht, dass ihr ein Wolf aus unglaublich hellen, blauen Augen entgegenblickte, statt einem schwarzen Monstrum. Das musste wohl eine der Wirkungen des Wolfsbanntrankes sein. Mit einem letzten Blick in Richtung des Schlosses, machte sie sich auf den Weg zur Peitschenden Weide, um durch den Geheimgang in die Heulende Hütte zu gelangen, als ihr Blick am Vollmond hängen blieb.

Ihr Körper versteifte sich und ein langgezogenes Heulen bahnte sich einen Weg aus ihrer Kehle. Dann wich sie den umherwirbelnden Zweigen des Baumes aus und verschwand in dem Loch neben dem Stamm, dass sich einige Zeit später wieder lichtete und den Blick auf ein altes Wohnzimmer freigab. Mit einem leisen Grummeln ließ sie sich auf dem verstauben Kaminvorleger nieder und bettete ihren Kopf auf ihren Vorderpfoten. Eines war ihr mehr als deutlich: Das würde eine lange Nacht werden.

Viele Stunden später musste sie wohl doch kurz eingeschlafen sein, denn plötzlich schreckte sie aus einem kurzen Schlaf. Lautes Vogelgezwitscher hat sie geweckt. Gähnend streckte sie ihren athletischen Körper und erhob sich von dem staubigen Kaminvorleger.

Der Himmel verfärbte sich bereits rosa und sie begab sich zum Ausgang der Hütte, wo sie sich schließlich in ihre Menschengestalt verwandelte und fröstelnd zum Eingangsportal ging, das erstaunlicher Weise einen Spalt offen stand. Sie ging einen Schritt darauf zu, als sie auf etwas kleines trat, das unter ihrem Gewicht zerbrach.

Shades of Darkness - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt