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Guter Dinge kam Liz aus der großen Halle und lief durch die von Fackeln erhellten Korridore. Ihre Schritte hallten von den Wänden wider und Liz lauschte diesem unheimlichen Geräusch. Sie war in Gedanken bei ihrem Trank in der Heulenden Hütte und konnte den morgigen Tag gar nicht mehr abwarten. Ob sie wohl alles richtig gemacht hatte?

Vielleicht war die Sache mit den Pufferfischaugen doch ein verheerender Fehler gewesen Eine Hand, die vor ihrem Gesicht umher wedelte, riss die verträumte Schülerin aus ihren Überlegungen und sie blickte in das strahlende Gesicht von John.

"Huhuu! Liz?" Mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen wedelt er noch immer mit seiner Hand vor ihrem Gesicht umher, was letztendlich auch sie zum Lachen brachte. "Hi John." Er hielt ihr eine kleine Pergamentrolle unter die Nase, die Liz ihm aus der Hand nahm. "Quidditchtraining am Freitag."

Ließ er sie wissen, bevor er einen der Treiber entdeckte und um die Ecke raste. Liz hörte, wie sich seine Schritte entfernen und schüttelte ihren Kopf. Wie konnte man nur so viel Energie haben? Sie kam am Eingang des Ravenclaw Gemeinschaftsraumes an und betätigte den silbernen Türklopfer. Das Metall begann sich zu bewegen und mit einer etwas metallisch klingenden Stimme trug er ihr sein Rätsel vor:

Siehst du die Zahlen in meinem Gesicht? Die 13 findest du dort nicht. Sage mir, wer bin ich?

Lächelnd sah Liz den kleinen Rabenkopf an. "Ich denke, du bist eine Uhr." Der Klopfer formte sich wieder zurück und die kleine Holztür schwang auf. "Liz!" Lynne kam angelaufen und zog sie in den Raum hinein, wo sie sie auf einen der Sessel drückte und sich neben sich quetschte.

"Kommst du morgen mit nach Hogsmeade? Es ist der erste Ausflug dorthin dieses Jahr und ich habe ehrlich gesagt keine Lust, allein dorthin zu gehen. Deswegen wollte ich fragen, ob du mitkommen möchtest. Es wird bestimmt witzig!"

Vor Freude quietschend sah sie Liz an. Die Vorfreude sprühte aus ihren Augen und steckt auch sie an. Liz war lange nicht mehr dort und sie hatte gehört, dass einige Läden ihr Sortiment vergrößert haben sollen. Liz überlegte nicht lange, sondern nickte einfach schnell.

Sie brauchte neues Pergament und vielleicht fand sie ja noch irgendetwas anderes, das ihr gefiel. Außerdem hatte sie eh nichts Besseres zu tun. Warum sollte sie also nicht nach Hogsmeade gehen? Mit Lynne würde das Ganze sicher witzig werden.

Vorfreude keimte in ihr auf. Sofort begannen sie Pläne zu schmieden, wo sie überall hinmussten. Erstaunlicherweise bereute Liz ihre Entscheidung nicht. Im Gegenteil. Sie freute sich wirklich, dass Lynne sie gefragt hatte. Bis spät in die Nacht saßen sie im Gemeinschaftsraum und schmiedeten Pläne.

Als das Feuer im Kamin langsam erlosch, beschlossen sie, ins Bett zu gehen. Der Gemeinschaftsraum war mittlerweile verlassen und sie beide waren die letzten, die sich noch darin aufhielten. Sie zogen sich um und waren schnell eingeschlafen. Es war ein anstrengender Tag.

Mitten in der Nacht wurde Liz wach. Sie hatte schlecht geschlafen und hatte sich den Kopf an der Kante des Bettes angeschlagen. Sie saß also in ihrem Bett und rieb sich über die schmerzende Stellte an ihrer Stirn. Das würde eine fette Beule geben. Na toll. Vorsichtig stand sie auf und steckte ihren Zauberstab in den Ärmel ihres Schlafanzuges.

Bemüht leise nahm sie ein Paar Socken aus ihrem Schrank und streifte sie sich über, bevor sie nach ihren Schuhen griff. Zögernd sah sie auf ihre Silhouette im Licht des Mondes, dass durch die Fenster fiel. Entschlossen stellte Liz sie zurück. Die konnte sie jetzt echt nicht gebrauchen. Auf Socken war sie wesentlich leiser.

Sie schlich die Treppe zum Gemeinschaftsraum herunter und verschwand durch die Eingangstür. Auf dem Korridor lehnte Liz sich gegen die kühle Steinwand und atmete tief durch. Es war doch kälter, als sie gedacht hatte. Wie von selbst trugen sie ihre Füße durch die dunklen Flure. Stumm gratulierte sie sich zu der Entscheidung, die Schuhe im Schlafsaal gelassen zu haben, denn man hörte ihre Schritte tatsächlich kaum.

Liz überließ ihren Füßen die Führung und strich mit den Händen an den rauen Steinwänden entlang. Der nächtliche Streifzug tat ihr gut und sie merke, wie sie ruhiger wurde. Aber immer noch konnte sie ihre Gedanken kaum ordnen. Liz merke nicht, wohin sie ging, bis sie vor einer langen Treppe stand.

Ihre Miene hellt sich auf. Der Astronomieturm. Genau das Richtige für sie jetzt. Vielleicht konnte sie dort oben ja einen etwas klareren Kopf bekommen. Sie setzte einen Fuß vor den anderen und stieg langsam die vielen Stufen zu ihrem Ziel empor.

Schließlich war sie oben angelangt und stützte sich an der kalten Mauer ab. Es war wirklich extrem kalt und sie fragte sich, was sie dazu getrieben hatte, ihre Jacke im Schlafsaal zu lassen. sie lehnte sich über den Rand und lies den Wind in ihre Haare fahren. Nachdenklich sah sie in die Ferne und seufzte. Ihre Gedanken fingen an, sich zu ordnen und langsam wurde sie wieder müde.

Sie rutschte an der kalten Wand hinunter und zog die Beine zu sich. Sie wollte sich kurz ausruhen, bevor sie wieder zurück in ihren Gemeinschaftsraum ging. Ihr Körper kam langsam zur Ruhe und ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte, fielen ihr die Augen zu und sie glitt über in einen tiefen Schlaf.

Shades of Darkness - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt