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Die Tage vergingen und es war bereits über eine Woche her, dass Liz sich wieder mit Lynne vertragen hatte. Lynne hatte sie verstanden und Liz verziehen, dass sie so fies zu ihr gewesen war, damals auf dem Korridor. Liz saß in ihrem Schlafsaal neben ihrem Bett. Die Tasche mit allen möglichen Pflanzen und anderen Dingen, die man zum Brauen verwenden konnte, lag geöffnet neben ihr. Ebenso das Buch, dass sie sich vor ein paar Wochen aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. 

Sie schlug alle Zutaten nach, die sich in ihrer Tasche befanden und erweiterte ihr Wissen, über ihre Anwendungen. Auf einem extra Blatt Pergament notierte sie sich die ganzen Dinge, die tatsächlich relevant für ihr Vorhaben sein konnten. Es waren nicht viele bis jetzt. Liz hatte eine weitere Liste mit Dingen angelegt, die sie gebrauchen konnte, die sich allerdings nicht in ihrem Besitz befanden. 

Sie war bei den letzten Phiolen angekommen. Schnell notierte Liz sich ein paar Dinge zu getrockneten Tentakeln der Brutonis Tentaklis und blätterte dann weiter, um sich Notizen zu Einhornhaar zu machen, zu denen sie sich erstaunlicherweise noch gar nichts aufgeschrieben hatte. Vor Überraschung entfuhr der Schülerin ein Raunen, als sie eine Seite aufschlug, die über und über mit Anwendungen von Werwolfblut war.

Sie wäre niemals auch nur auf die Idee gekommen, dass man damit etwas anfangen konnte. Konzentriert legte Sie ihre Feder zur Seite und zog das Buch näher zu sich heran. Die Wörter 'hohe Abwehrkraft' und 'Resistenz' stachen ihr geradezu ins Auge. Schnell überflog sie die Seite und klemmte dann ein kleines Stück Pergament zwischen die Seiten. 

Sie würde Madam Pince fragen, ob sie ihr Seite duplizieren konnte. Dann nahm sie ihre Feder wieder auf und begann sich Notizen dazu zu machen. Was man noch alles für Zaubertränke benutzen konnte. Liz war fasziniert. Okay, eigentlich war das nichts neues, aber es erstaunte sich immer wieder, wie komplex und vor allem vielfältig die Kunst der Zaubertränke doch war.

Sie klappte das Buch zu und stand auf, um es wegzupacken. Dann ging sie zu ihrer Schultasche und nahm sich ihr Exemplar 'Zaubertränke für Fortgeschrittene' heraus. Zögernd öffnete sie es. Sollte sie es wirklich wagen? Liz blätterte Seite für Seite um. Das leise Rascheln des Papieres klang in ihren Ohren. Wie sehr sie dieses Geräusch liebte. Dann hatte sie die richtige Seite aufgeschlagen. 

Nachdenklich las die Ravenclaw sich das Rezept durch und ging im Geiste ihren Vorrat durch. Sie hatte alles da was sie benötigte. Aber wieder stellte sie sich diese eine Frage: Sollte sie es wirklich wagen? Es war riskant. Es war gefährlich und Liz glaube, dass es sogar verboten war. Es war nicht einfach, diesen Trank zu brauen und er konnte Schlimmes anrichten, wenn man ihn falsch braute oder er in falsche Hände geriet.

Unentschlossen kaute Liz auf ihrer Unterlippe. Es war eine schwere Entscheidung. Seufzend schloss sie das Buch und warf sich rücklinks auf ihr Bett. Was sollte sie nur tun? Einerseits war es verlockend. Es konnte eine große Erfahrung sein. Außerdem wäre es ihrem Projekt äußerst dienlich. Andererseits war es sehr riskant. Viel zu riskant. Es konnte sie ihre Zukunft kosten. 

Langsam wanderte ihre Hand zu ihrem Nachttisch, umschloss das kühle Eisen und zog es schließlich aus dem kleinen Fach. Grinsend setzte Liz sich auf. Sah so aus, als hätte die eine Seite in ihr gewonnen! Immer noch grinsend schnappte Liz sich ihre kleine Tasche, in der sich die vielen verschiedenen Dinge und Substanzen befanden und stecke das Zaubertränkebuch hinein. Leise klirrten die Phiolen in ihrem inneren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Leise führte Liz einen Tempuszauber aus und nickte zufrieden, als sie sah, dass sie bis zum Abendessen noch genug Zeit hatte. Flink schlüpfte sie durch den Gemeinschaftsraum. Ihr Blick schweifte kurz durch den mit Schülern überfüllten Raum und blieb dann an der Statue neben dem Kamin hängen. 

Fast schon mahnend sah Rowena Ravenclaw zu ihr herüber und ließ sie erschaudern. Ob sie das hier wirklich durchziehen sollte? Schnell schüttelte sie ihren Kopf und vertrieb so alle negativen Gedanken aus ihrem Kopf. „Immer positiv denken, Liz!" Ermahnte sie sich selbst, bevor sie durch den Eingang verschwand und in Richtung Eingangsportal lief. 

Shades of Darkness - Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt