Shades of Darkness - Severus Snape

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"Severus?" Mit einem leisen Knacken zerbrach die Feder in seiner Hand, als er in seinem Stuhl herumfuhr. Es war bereits Abend und es war beinahe acht Stunden her, dass Miss Lyncoln wieder gegangen war. Um sich abzulenken hatte er versucht die Aufsätze zu korrigieren, die er seiner zweiten Klasse am Vortag aus Frust aufgegeben hatte. Er saß bereits seit zwei Stunden mit Feder und Tinte an seinem Schreibtisch, starrte jedoch noch immer auf die gleichen krakelig dahin gekritzelten Sätze wie vor zwei Stunden.

Feder und Arbeit waren vergessen, als er sich zu ihr umdrehte und sich zusammenreißen musste, um sie nicht in seine Arme zu schließen. Er vermisste sie. Er vermisste ihre Wärme, ihren Geruch, die Art, wie sie seinen Namen flüsterte wenn sie alleine waren und ihr glückliches Seufzen wenn er sie dicht an sich zog. "Liz?" Fragte er leise und musste schlucken, als er sie unsicher im Türrahmen stehen sah. Sie sah aus wie ein Schatten ihrer selbst.

Sie schien nervös und vorsichtig, fast schon ängstlich, aber der Ausdruck von reiner Panik, den er die letzten Tage nur allzu oft gesehen hatte, wenn er sich im gleichen Raum aufhielt wie sie, war immerhin aus ihren Augen verschwunden. Sie mied seinen Blick, als habe sie Angst davor, ihn anzusehen. "Darf ich... Darf ich reinkommen?" Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern als sie unsicher auf ihre Hände starrte, die scheinbar ein Eigenleben entwickelt hatten und unablässig an der Haut ihrer Finger zupften.

Er nickte, schockiert, dass sie überhaupt fragte. "Natürlich." Fügte er an und schraubte sein Tintenfass zu, um es in das Regal hinter sich zu stellen. Im gleichen Moment in dem er aufstand, schloss Liz die Tür hinter sich und lief quer durch sein Büro. Ihre nackten Füße machten kein Geräusch auf dem kalten Kerkerboden, als sie zu ihm rannte, ihre Arme um ihn schlang und ihr Gesicht in seinem Umhang verbarg.

Snape ließ das Tintenfass Tintenfass sein, legte behutsam seine Arme um sie und stützte sein Kinn auf ihren Kopf. Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig, als wäre sie kurz davor, in Tränen auszubrechen. Er sagte nichts. Er hielt sie einfach fest. "Es tut mir leid." Flüsterte sie schließlich leise. Ihre Stimme bebte, als sie die Worte in seinen Umhang murmelte und Severus ließ eine Hand in ihre Haare wandern, woraufhin sie sich tatsächlich ein bisschen entspannte.

"Ich weiß." Sagte er leise und zog sie mit der einen Hand noch näher zu sich, während er die andere durch ihre Haare wandern ließ. "Ich hätte dir die Möglichkeit geben müssen, dich zu erklären." Sie verlor den Kampf gegen die Tränen und als die salzige Flüssigkeit durch Snapes Umhang sickerte, strich er ihr beruhigend über den Rücken. Sie hatte aus Angst gehandelt, nicht aus bösem Willen und er trug es ihr nicht nach.

"Komm." Sagte er leise, als er merkte, dass sie barfuß war. Der Kerkerboden war kalt und sie hatte sich noch immer nicht komplett von den Strapazen erholt. Er nahm ihre Hand und führte sie zurück in seine Räume. Vor dem Sessel am Kamin machte er halt und machte es sich darin bequem, bevor er sie auf seinen Schoß zog. Sie schluchzte leise und er seufzte. Er wollte nicht, dass sie weinte.

"Es tut mir leid." Flüsterte er nach etlichen Minuten schließlich. "Ich hätte es nicht so lange vor dir geheim halten dürfen." Sin Herz zog sich zusammen bei der Erinnerung daran, wie sie ihn angefleht hatte, ihr nichts zu tun. "Ich würde dir niemals absichtlich wehtun." Versprach er und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Niemals." Aus einem spontanen Impuls heraus zog er sie an sich.

Sie bebte in seinen Armen, schien sich aber langsam wieder zu beruhigen. "Warum?" Fragte sie schließlich leise. "Warum trägst du dieses... Zeichen?" Sie brachte den Namen nicht über die Lippen. "Er markiert damit seine engsten Gefolgsleute." Sie erschauderte. "Man bekommt es nicht einfach so." Er seufzte und stützte seinen Kopf auf den ihren. Sie nahm dies als Anlass, sich an ihn zu kuscheln. Gedankenverloren strichen seine Finger ihren Nacken auf und ab und sendeten wohlige Schauer über ihren Rücken.