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Nach zwanzig Minuten Fußweg, standen wir vor dem viel zu pompösen Gebäude. Wooyoung wirkte angespannte, als ich und sah zu einem Haus in Nähe der Kirche. Das Licht brannte und am Fenster konnte man Schemen ausmachen.

»Dir ist schon klar das wir jede x-beliebige Kirche hätten nehmen können«, meinte ich.  »Ja, aber... Keine Ahnung. Wir sind hier groß geworden.«

Könnte durchaus die Verbindung stärken.

Ich lief weiter neben Wooyoung und wir betraten das große kalte Gebäude. Als wir in der viel zu großen Halle ankamen blickte ich mich um und merkte nur, wie Wooyoung seufzte.  »Lass uns das schnell hinter uns bringen. Leere Kirchen sind im Dunkeln echt gruselig.«

»Dir passiert hier am wenigsten. Geister und Dämonen meiden heilige Orte«, erwiderte ich nur und nahm mir beim gehen eine Bibel von einem der Plätze. Blätterte diese durch.

»Ich bin mir recht sicher das psychopathischen Killern sowas egal ist. Pistolen und Messer erfüllen auch hier ihren Zweck.« -  »Das ist echt traurig, dass dieser heilige Ort so beschmutzt werden kann.«

Wooyoung blickte mich nachdenklich an. »Du brauchst nicht so scheinheilig hier tun. Es ist nur ein Ort, wie jeder andere auch. Ich glaube Gott wäre es egal... Wenn es so einen gibt.«

»Aber dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich will alle Krankheit von dir wenden«, las ich aus der Bibel vor und schlug das Buch zu.

»2 Mose 23:25«, murmelte Wooyoung.

»Sicher das du nicht Pastor werden willst?«, schmunzelte ich und Wooyoung blickte mich entsetzt an. »Garantiert nicht! Da würde ich lieber 'ne Leiche küssen.«

»Natürlich, weil das nicht so schlimm ist als einen Mann zu küssen.«

»Ja gut, eine Leiche  möchte ich ungern küssen. Da nehme ich doch lieber einen Mann. Außerdem würde ich auch gerne noch Sex haben und so«, murmelte Wooyoung mit roten Wangen und blickte zu dem Altar. Ich musterte ihn neben mir, wie er sich auf die Lippen biss und zu der Bibel in meiner Hand starrte.

»Das wir noch nicht verbrannt sind bei diesem wundervollen Gespräch«, flötete ich fröhlich und warf die Bibel achtlos weg. Ein leichtes schmunzeln schlich sich auf Wooyoungs Lippen.

Tatsächlich fand ich diese Art Mensch interessant. Er würde in der Tat neuen Wind in die Sache bringen, wäre er dem Weg seines Vaters gefolgt. Die Kirche hat definitiv einiges zu erneuern, da sind andere Religionen und Glaubensrichtungen viel entspannter und moderner. Aber ich konnte ihn auch vollkommen verstehen, wenn er mehr als abgeneigt von dem ganzen ist. Er ist mit die unhläubigste Person die ich kenne. Ein Wunder, dass er mich matrealisieren und beschwören konnte.

Ist das der Grund warum er mich nicht allzu ernst nimmt?

»Naja das hab ich mich eher gefragt, als du diesen wundervollen Ort ohne Probleme betreten hast und meintest, das Dämonen und Geister heilige Orte meiden«, erwiderte  Wooyoung, was mich aus meinen Gedanken riss.

»Ich bin der Sohn des Teufels höchstpersönlich. Da macht mir eine Kirche doch nichts aus. Rein theoritsch bin ich, wie mein Vater auch, ein Engel«, säuselte ich. Wooyoung nickte verstehend.  »Stimmt er war ein Erzengel.«

»Oh Shit!«, zischte auf einmal leise eine Stimme. Überrascht drehten wir uns zu der Stimme. Da stand ein Junge am Taufbecken und füllte sich wohl etwas ab, allerdings rutschte ihm die Flasche aus der Hand und fiel laut polternd zu Boden, sodass dieses Geräusch in der großen Halle schallte.

Paranoia | ʷᵒᵒˢᵃᶰ & ʲᶤᵏᵒᵒᵏ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt