A T H O S
In meinem Kopf wiederholen sich ständig Lias Worte. Er war in einer Beziehung, als er mit mir zusammengekommen ist. Er hat mich eine Hure und Schlampe genannt, während er der untreue Bastard war. Meine Hand lege ich an meine Brust, als mir klar wird, dass ich aufgehört habe zu atmen.
Schwer japse ich nach Luft, doch nichts davon kommt in meinen Lungen an.
Meine Tränen durchnässen den weichen Stoff von Nathans Pulli, und mit meiner letzten Kraft schaffe ich es mich in das Gästezimmer zuziehen. Es dort erlaube ich es mir zusammenzubrechen. Es erniedrigt mich. Er hat mich geschlagen, verletzt und angelogen. Ich habe wirklich gedacht, dass es der richtige für mich ist.
Das Gott ihn geschickt hat, damit ich nicht mehr so alleine bin.
Tatsächlich habe ich mich noch nie so erniedrigt gefühlt. Mit meiner Hand verdecke ich meinen Mund um die Geräusche zu unterdrücken. Ich bin dankbar für jeden schönen Moment, den wir zusammen hatte, aber gerade wünschte ich mir, er hätte mich niemals angesprochen.
»Athos?« Alejas süße Stimme holt mich aus meinen Gedanken. »Geht es dir gut?« In ihrem Kleidchen und einem Enten Stofftier steht sie vor mir. Mit meinen Daumen wische ich die Tränen weg, und lächle sie an.
»Mir geht es gut, micros.« Lüge. Ich möchte sie nicht anlügen, aber was anderes soll ich sonst machen? »Daddy sagt immer, dass es Menschen gibt, die auch vor Freude weinen. Weinst du aus Freude?« In ihrem kleinen Gesicht, sehe ich so viel sorge. Sorge um mich.
Sie soll sich keine sorgen um mich machen. Meine Hände breite ich aus, und lächelnd setzt sie sich auf meinen Schoß.
»Ja, ich weine, weil ich so dankbar bin, dass ich dich und deinen Daddy kennengelernt habe.« Sage ich, und wippe sie in meinen Armen hin und her. »Darf ich euch stören?« Lia steht an der Tür, und lächelte uns traurig an.
»Geh zu deinem Dad, princessa. Athos und ich müssen etwas Besprechen.« Sagt sie zu Aleja, die sich sofort aus meinen armen löst, und mir ihr Stofftier gibt. »Das ist Harvey. Daddy hat ihn mir geschenkt, als es mir nicht gut ging. Vielleicht hilft er dir ja.«
Perplex sehe ich die kleine Ente vor mir an. Ich wünschte, ich hätte eine Tochter wie sie. »Nathan, hat mir erzählt was Anthony gemacht hat. Es tut mir so leid.« Vorsichtig setzt sie sich neben mich auf den Boden, uns seufzt. »Dir muss nichts leid tun. Du trägst keine Schuld«, sage ich, und sehe zu ihr, »Ich habe wirklich nicht gewusst, dass er in einer Beziehung war. Ich hätte nie-«
Meine Stimme versagt, und wieder fange ich an zu schluchzen. Als wäre es ein Rettungsring, klammere ich mich an das kleine Entchen.
»Ich weiß, dass du die Wahrheit sagst« sagt Lia. »Anthony ist ein Arschloch mit Erektionsstörung, dass Angst hat betrogen zu werden dabei ist er derjenige, der fremd geht.« lacht sie. Ihre Lache ist so ansteckend, dass ich mit lachen muss. Nach dem wir uns ein wenig vom Lachen erholt haben seufze ich.
»Von seiner Erektionsstörung habe ich nichts gewusst« sage ich kichernd. Leicht stupst mich Lia mit der Schulter an und grinst. »Klar, bei so einer wunderschönen Frau wie dir, würde auch ich einen hoch bekommen«
Schwer schlucke ich, und lehne meinen Kopf an die kühle Wand. »Ich hatte vor Anthony keine Beziehung,« seufze ich, »Ich habe mich nie von Anthony anfassen lassen. Ich wollte meine Jungfräulichkeit immer in meiner Hochzeitsnacht verlieren, und habe mich deswegen aufgespart. Jetzt sitze ich hier, wurde geschlagen, betrogen und angelogen und bin immer noch eine verdammte Jungfrau.«
Meine Atmung hat sich verschnellert, und innerlich brodle ich vor Wut. Ich bin 26 Jahre alt und habe mich für einen Typen aufgespart, der es absolut nicht wert war. Lia bricht in schallendes Gelächter aus, was mich verwirrt zu ihr sehen lässt. »Ich mag dich, Athos und ich habe beschlossen, das wir beste Freundinnen werden. Komm mit«, sagt sie und reicht mir ihre Hand nachdem sie aufgestanden ist. Auch wenn ich sie nicht kenne, mag ich sie.
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Secret desire
RomanceAls erfolgreicher Anwalt und alleinerziehender Vater hat Nathan es nicht leicht. Seine Tochter Aleja ist das wichtigste in seinem Leben. Seit Amanda, die Mutter seiner Tochter, sang- und klanglos verschwunden ist, glaubt er nicht mehr an die Liebe...