N A T H A N
Auf und ab laufe ich in meinem Büro herum. Was hat sie damit zu tun? Warum ist eine Datei über Amanda auf dem Stick? Tausende Gedanken schwirren in einem Kopf, und eine ist schlimmer als die andere. Wer war meine Frau? Wütend schlage ich meinen Laptop von meinem Tisch. Wie stand sie in Verbindung zu Alexander und dem Gouverneur?
Auf dem Stick ist eine Datei mit einem Bild von dem Gouverneur, Alexander und Amanda. Glücklich lächeln sie in die Kamera. Sind sie Verwandt? Laut meinen Unterlagen und Recherchen ist der Gouverneur 58, also so alt wie meine Mutter. Amanda müsste jetzt 26 seien. Rein theoretisch wäre es also möglich.
Aber in den Unterlagen ist nur ein Sohn vermerkt. Was hat es damit auf sich? Das Klopfen an der Tür lässt mich innehalten. »Komm rein« rufe ich. »Aleja und ich haben gekocht. Sie wollte unbedingt Spaghetti. Kommst du auch runter?«
Athos schaut mich hoffnungsvoll an, und lächelt. Sofort rücken die Gedanken an meine Frau in den Hintergrund.
»Natürlich« »Gut. Wir dachten schon, du kommst gar nicht mehr aus deinem Büro« Lacht sie, und geht. Meinen Laptop hebe ich auf, und stelle ihn zurück. Tief hole ich Luft und laufe in die Küche.
»Hallo Daddy« Aleja sitzt bereits in ihrem Stuhl und winkt mir freudig zu. »Hallo, pulcino. Wie war's im Kindergarten?« Während Athos das Essen auf den Tisch stellt, erzählt Aleja aufgeregt von ihrem Tag.
»Wie war die Befragung?« Athos schiebt sich eine Gabel Spaghetti in den Mund, und schaut aufmerksam zu mir.
»Nicht wirklich gut. Aber ich habe endlich stichhaltige Beweise um eine lebenslange Haftstrafe beantragen zu können. Allerdings habe ich auch Sachen gefunden, die noch keinen Sinn machen, und denen ich noch auf den Grund gehen muss«
***
Athos hat Aleja ins Bett gebracht, und ich habe weiter gearbeitet. Ich bin kein Stück weitergekommen. »Alles gut?« Athos hat ihre Haare zu einem leichten Dud gebunden, und trägt nur eines meiner alten Hockey Trikots.
Mein Vater wollte unbedingt das ich Eishockey spiele, und hat mich deshalb meine gesamte Highschool Zeit damit genervt. Ich war kein schlechter Spieler, aber besonders gut war ich jetzt auch nicht.
Die nächsten Wochen werde ich nur mit meiner Fall beschäftigt sein, und habe deshalb für mich entschieden, dass es besser wäre, die Kennenlern Phase zwischen mir und Athos zu verschieben. Ich hatte wirklich gehofft, dass ich sie in nächster Zeit auf Dates einladen kann um mit ihr Zeit zu verbringen.
Ich hatte keine Beziehung mehr seit Amanda, und ich will alles richtig machen, wenn ich wieder dazu bereit bin eine Frau in mein Leben und das Leben meiner Tochter zu lassen. Mein drang es ihr zu sagen ist gewaltig, aber morgen, besser gesagt heute, steht das Essen bei meinen Eltern an.
Gestresst fahre ich mir durch das Gesicht. Ich habe meiner Mutter gesagt, dass Athos und ich in einer art Beziehung wären, und jetzt muss ich sie enttäuschen. Und Athos. Ich habe Angst, dass sie mich danach nicht mehr leiden kann, oder mich hasst.
Ich will einfach nicht, dass Athos an zweiter oder dritter Stelle steht. Ich will sie zu 100 Prozent kennenlernen. Und mir nicht nebenbei noch Gedanken um die Arbeit machen. Ich habe kaum Zeit um mich um meine Tochter zu kümmern.
»Ja, alles okay. Können wir schlafen gehen? Heute war ein langer Tag«, seufze ich, und umarme Athos. »Ja, für mich auch.«In ihrer Stimme höre ich ihre Müdigkeit, und sofort kommen in mir Schuldgefühle auf, weil ich sie so früh geweckt habe. Zusätzlich hat sie sich heute um Aleja und meine Mutter gekümmert, hat geputzt und gekocht, und ich Idiot habe nicht einmal gefragt, wie ihr Tag war.
Im Bett kuschelt sie sich eng an mich, und legt ihren Kopf auf meine Brust. Genüsslich schließe ich die Augen, und kraule ihren Kopf. »Wie war dein Tag heute? Und was hat dein Chef zu deiner Kündigung gesagt?«
»Mein Tag war gut. Aleja und ich hatten viel Spaß. Ich habe sie mit zu meinem Joga Kurs genommen, und die Mädels waren total hin und weg von ihr«, lächelt sie, »Und was mein Chef angeht? Naja, er war nicht begeistert, aber hat gesagt, dass er mir viel Glück auf meinem weiteren Wegen wünscht. Wenn der Monat vorbei ist, bin ich arbeitslos.«
In ihrer Stimme liegt leichte Panik, also ziehe ich sie enger an mich. »Du bist hier immer willkommen. Bleib solange du willst. Und was deinen weiteren Weg angeht, wirst du etwas finden, dass dich erfüllt.« sage ich. Nachdem keine Reaktion von ihr kommt, schaue ich zu ihr runter, und blicke in ihr schlafendes Gesicht.
»Buona notte« flüstere ich, und schließe meine Augen.
***
Was denkt ihr hat Amanda mit der Sache zu tun?
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Secret desire
RomanceAls erfolgreicher Anwalt und alleinerziehender Vater hat Nathan es nicht leicht. Seine Tochter Aleja ist das wichtigste in seinem Leben. Seit Amanda, die Mutter seiner Tochter, sang- und klanglos verschwunden ist, glaubt er nicht mehr an die Liebe...