Prolog

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Barnaby

Der Atem des Mannes ging schnell und seine Augen waren vor Wut aufgerissen. Er konnte einfach nicht fassen, es nicht greifen, was passiert war. Tiefer Schmerz lag in seinem Herzen, als er seinen Freund ansah.

Sie waren zusammen durch dick und dünn gegangen und jetzt sowas. Sein Freund hatte alles ruiniert, er hatte das Leben des Mannes zerstört.

Barnaby nahm alles um sich herum nur dumpf wahr. Er hörte einen wutverzerrten Schrei, und es dauerte eine Weile, bis er begriff, dass es seiner war. In seinen Armen hielt er ein kleines schlafendes Bündel, welches noch zu klein war, um das Chaos um es herum wahrzunehmen. Der Mann umklammerte das Bündel noch fester. Er hat mir alles genommen, doch dich werde ich beschützen.

Neben seinem besten Freund stand eine Frau. Sie hatte sich schützend vor eine Wiege gestellt, in der ein genauso kleines Bündel lag. Barnaby spürte fast eine Art Abscheu vor dem verängstigten Zittern der Frau. Wenn du wirklich denkst, dass ich so ein großes Monster bin, dass ich ein unschuldiges Baby verletze, dann bist du noch dümmer, als ich dachte. Nein, ich werde mich einzig und allein an euch rächen, für das, was ihr mir angetan habt.

„Bitte beruhige dich, ich weiß immer noch nicht, was los ist! Vielleicht können wir darüber reden." Wut durchfuhr Barnaby wie ein Blitz und er schrie vor Schmerz und Trauer auf.

„Du Lügner! Das kann nicht dein Ernst sein!" Er legte seinen Sohn mit dem letzten Funken Vernunft behutsam auf die Couch, dann riss sein Geduldsfaden endgültig. Er schlug auf seinen überraschten Freund ein. Erst, als dessen Frau vor Panik schrie, bewegte sich dieser. Angst lag in seinem Blick und für einen Moment genoss Barnaby das. Ich bin kein Killer, aber ich werde diesem Moment all dein Leid in mir aufnehmen. Ich werde dafür sorgen, dass du genauso leidest wie ich!

Sein Freund griff panisch, nach Gegenständen um ihn herum und bewarf Barnaby damit, doch dieser spürte den Schmerz fast nicht. Dann wurde er mit einem langen spitzen Gegenstand beworfen und Barnaby wusste genau was er tun würde. Du hast gerade den größten Fehler deines Lebens gemacht! Und auch den Letzten.

Er griff danach und hieb auf seinen besten Freund ein. Zähne bohrten sich in seinen Arm, doch er ignorierte den Schmerz. Eine Wölfin versuchte seinen Arm von seinem Freund wegzuzerren, doch dieser wirbelte einfach herum und stach zu, dieses Mal auf die Wölfin. Blut vernebelte seine Sicht und auch gleichzeitig seine Sinne.

Das Nächste, was er wahrnahm, waren die Gestalten, die leblos vor ihm auf dem Boden lagen. Die Wölfin war wieder zu der Frau geworden und lag mit leerem Blick neben dem Mann, welcher blutverschmiert war. Barnaby fühlte nur Kälte, als wären seine Gefühle durch all den Schmerz abgestumpft worden. Er griff wortlos nach seinem Sohn und ignorierte die Schreie des Mädchens in der Wiege. Sie wird bald sowieso sterben, wenn sich keiner um sie kümmert.

Ohne das Baby eines weiteren Blickes zu würdigen drückte er seinen Sohn an seine Brust und verließ das Zimmer. Die Haustür war noch offen, doch der Flur war nicht so leer wie zuvor. In der Mitte stand eine rothaarige Frau und blickte in undurchdringlich an. Barnaby legte schützend die Arme um seinen Sohn, doch die Frau sah diesen kaum an. Stattdessen hing ihr Blick unbeweglich an Barnaby.

„Lassen Sie mich durch!" Die Frau bewegte sich keinen Zentimeter bei der harschen Aufforderung. Barnaby spürte langsam wieder Gefühl in seinen Körper kommen und er wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis er einfach in sich zusammenbrechen und bitterlich weinen würde. Die rothaarige Frau blickte ihm nun direkt in die Augen.

„Ich bin nicht hier um Ihre Zeit zu verschwenden. Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen!"

Mate of my heart - ...and the end! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt