21 - Sandys Schuhe

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You have a place in my heart that no one could ever have ~ F. Scott Fitzgerald

Song: "Party Rock Anthem" - LMFAO ft. Lauren Bennett, GoonRock

John Travolta und Olivia Newton-John waren ein Traumpaar, natürlich in den Rollen als Sandy und Danny. Sandys Schüchternheit passt wie angegossen zu mir, doch Dannys „Rocker"-Gehabe und Clive? Ich muss mich zusammenreißen bei der Vorstellung nicht zu lachen.

Womit wir beim ersten Problem angelangt sind: Traumpaar.

Problem Nummer zwei: Mein krampfhaftes Herumgefummle an dem Body. Dieser verfluchte Carmen-Ausschnitt taugt mir nicht. Meine Schultern sind nackt, mein Dekolleté viel zu offen. Außerdem sitzt alles unfassbar eng wie ein zweite Haut.

Das zwölfte Mal: „Rosie, das letzte Mal: Hör endlich auf! Ich werde dir das nur ein einziges Mal sagen, nicht weil ich dich beruhigen will, sondern weil es stimmt: Du siehst absolut gut aus."

Wie gerne würde ich ihm jetzt schlagfertig etwas entgegenwerfen, aber stattdessen bin ich viel zu überrumpelt davon und werde natürlich knallrot. Mein Glück, dass es draußen bereits dunkel ist, wir im Auto sitzen und er fahren muss.

Clive hat mir noch nie direkt gesagt, dass ich gut aussehe und ich weiß gerade nicht, ob ich ihm das wirklich glauben soll. Ihn stört es nur, dass ich wie eine neurotische Trulla an meinem Outfit herumzerre, weil es zu wenig und zu eng ist.

Ich bin schlichtweg nicht der Typ für knallenge Leder-Leggins und schulterfreie Tops.

Und Clive... tja, der sieht irgendwie zuckersüß aus in seiner Jeans und dem Hemd, aber das Highlight ist die Schmalzlocke. Er meint ich solle sie doch wenigstens Travolta-Tolle oder Elivs-Tolle nennen, aber ich finde Schmalzlocke klingt humorvoller. Nicht zuletzt, weil es ein Drama war sie zu kreieren. Clive wollte nicht stillsitzen.

Problem Nummer drei: Clive sieht in meinen Augen eher süß als rockig aus, aber vielleicht liegt das nur an mir.

„Es ist alles so eng...", quetsche ich die Worte aus meinem roten Mund. Ich hasse roten Lippenstift - er ist gefährlich und schneller auf deinen Zähnen als du Amen in der Kirche sagen kannst. „Es soll eng sein.", stöhnt Clive, aber ich sehe das Schmunzeln auf seinen Lippen dank den Scheinwerfern eines entgegenkommenden Autos.

Clive hämmert unruhig mit dem Zeigefinger auf sein Lenkrad. „Was ist denn mit dir?", platzt es nach einer Weile des Schweigens.

„Maddie kommt als Tinkerbell."

„Und? Hättest du ihr Peter Pan sein wollen?", spotte ich etwas zu boshaft. Woher kam plötzlich diese Gemeinheit?

Beinahe hätte ich ein „Tschuldigung" hinterhergemurmelt, aber ich beiße mir im letzten Augenblick auf die Zunge. Ich brauche mich nicht für Spott zu entschuldigen, er macht das auch nicht.

Ich spüre seinen Blick auf mir, ehe er sich wieder der Straße widmet. Stur starre ich gerade aus und ignoriere das nagende Gefühl in mir. Eine Erklärung habe ich dafür sowieso nicht.

Er zögert. „Ist alles okay?"

„Ja, sicher. Was soll sein?", brumme ich monoton.

„Nichts, ich meine nur... Maddie ist... egal."

„Nein, nein... sag schon." Ich fühle mich schlecht für meine bissige Bemerkung. Er schneidet mich oft genug ab, ich muss nicht so sein wie er – ich bin besser.

Aufmerksam mustere ich ihn. „Sie... ich weiß nicht, der Gedanke macht mich nervös." Ich schweige... was soll ich darauf sagen? Sebastian macht mich auch unheimlich nervös. Aber im Moment bin ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt und wie unwohl ich mich in diesem äußerst körperbetonten Outfit fühle.

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