67 - Gedankenkarussell

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Time doesn't matter, love is forever.

Song: „Yours" - Russell Dickerson

Nach Hause kommen fühlt sich so an, als würde ich durch ein schwarzes Loch zurück in die Realität – die echte Welt – gezogen werden. Mir kommt die Zeit bei meiner Grandma und der Familie vor wie ein fernes Märchen, das einmal war und nun sein Ende findet.

Ein endloses Ende...

Ja, genauso fühlt es sich an.

Zwei Tage liegen jetzt schon zwischen meinem Märchen und dem Hier.

Meine Hand zittert eigenartig, wenn ich an die letzte Nacht in Montour denke. Ich habe Clive all die Zeit so gemieden und wir haben stets diese innige Nähe nicht wahrgenommen. Aber ich muss zugeben... ich war gerne bei ihm.

Und dieser Kuss... er will nicht aus meinem Kopf gehen.

Ich habe Clive noch etwas verschwiegen. Grandma hat mich am Nachmittag zur Seite genommen und unter vier Augen gesprochen – das weiß er. Aber er weiß nicht, dass wir übe ihn gesprochen haben.

Grandma Joy... „Du und Clive... ihr spielt das also nur?"

Mit einem skeptischen Nicke bestätige ich ihre Frage. Mir entgeht das Funkeln ihrer Augen nicht.

„Clive ist ein guter Junge, Rosemary."

„Grandma, was wird das hier?"

Wir sitzen im Garten auf der Terrasse bei Minusgraden – eingemummt in Decken und mit zwei Tassen dampfenden Früchtepunsch.

Sie lächelt und ihr Falten verschieben sich unwillkürlich. „Warum hast du ihn mitgebracht, Rosemary? Sicher nicht nur, um Mary eins auszuwischen?"

Mein Herz poltert ein paar Mal. Ich bete, dass sie es nicht gehört hat. „Weil... er sonst allein gewesen wäre. Seine Eltern sind in Frankreich, mit seiner Grandma und..." Ich stocke, ihr Blick wird weicher.

„Rosemary."

„Grandma?"

„Wie viel bedeutet dir dieser Junge?"

„Was?"

„Ich kenne euch, seid ihr in die Windeln gemacht habt. Ich weiß, ihr habt euch gestritten und blabla. Nonsense. Was zwischen euch ist, kann keiner ausradieren. Dieser Junge kämpft mit dir, Rosie."

Ich frage mich, ob sie das letzte Wort, meinen Namen, bewusst gewählt hat. Nein, eigentlich bin ich mir sicher.

Sie mustert mich prüfend.

Mein Herz, mein Atem stockt.

Jedes Mal, wenn mich jemand Rosie nennt, der nicht Clive ist.

„Verschließ dich nicht, mein Kind. Manchmal steht das Glück direkt vor uns und wir sehen es nicht. Mach die Augen auf, trau dich... du..."

Wir werden unterbrochen. Die Terrassentür fliegt auf und Clive schenkt uns ein Lächeln – meiner Grandma, ich bekomme sein übliches Grinsen. „Tante Gi bittet um eure Anwesenheit am Kaffeetisch."

Dieser kleine Schleimer.

Meine Grandma nickt mir einmal zu, dann schreitet sie an ihm vorbei.

„Kommst du, Rosie?"

Ich habe mich in Clives Armen so wohl gefühlt, wie schon lange nicht mehr. So schnell bin ich noch nie eingeschlafen, und es lag nicht an der späten Stunde oder meiner Müdigkeit.

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