I wonder if we ever think of each other at the same time
Song: "To a T" - Ryan Hurd
Zwei Uhr nachts...
Ich habe ein Deja-vú. Morgen ist Montag und ich habe das gesamte Wochenende damit verbracht dieses Gefühl von Erholung aus dem Teich meiner Gedanken zu fischen, aber am Ende waren es nur tote Fische.
Und der Grund ist niemand geringeres als Clive.
Wann war das noch gleich? Vor zwei Monaten? Oder drei?
So genau weiß ich gar nicht mehr, wann wir „zusammengekommen" sind. Aber ich weiß noch ganz genau, dass es auch damals zwei Uhr nachts war und ich an meinem schwedischen Schreibtisch auf ein olles Schmierpapier gekritzelt habe.
Damals war es der Ordnung wegen, um eine bessere Entscheidung treffen zu können.
Jetzt male ich Blümchen und Ranken um jenen Zettel, in der Hoffnung, mir ginge ein Licht auf. Eine Antwort, warum ich damals JA gesagt habe.
Natürlich sind die positiven Aspekte ziemlich... aussagekräftig und überzeugend... aber rückblickend... -
Oh Gott, hör auf Rosie!
Schon klar. Später ist man immer schlauer. Mein Vater hat das früher oft gesagt, auch heute noch. Und mein Vater ist ein weiser Mann, er hat Recht, wie immer.
Unter Pro und Contra ist noch eine ganze Menge Platz...
Mein Herz pocht, während ich jeden einzelnen Punkt noch einmal überfliege und den Kulli ansetze. Die blaue Miene fliegt plötzlich haltlos über das Papier und scheint kein Ende mehr finden zu wollen.
„Beziehung eingehen" wird mit einem Schrägstrich zu „Beziehung führen" ergänzt. Die andere Seite, „Beziehung sein lassen" erweitert sich um ein „Beziehung beenden".
Ich muss an den Nachmittag im Café denken, wie ekelhaft ich mich aus diesem Thema gewunden habe. Mich geweigert habe, auch nur einen Gedanken in diese Richtung zuzulassen. Obwohl... es gar nicht mal so unendlich weit entfernt ist.
Ich spiele nun tatsächlich mit dem Gedanken das Alles zu beenden.
Ich wollte Clive überhaupt nicht „mögen" oder ihn als Freund zurückgewinnen. Er hat mich zu sehr verletzt und jetzt... ist er es doch... irgendwie.
Clive und ich. Ich und Clive.
Eifersüchtig? Wir?
Die bloße Vorstellung er oder ich könnten eifersüchtig sein, fuchst mich ungemein. Worauf sollte ICH denn eifersüchtig sein?
Auf Maddie ganz sicher nicht. Ich sollte sie eher bemitleiden, falls sie Interesse an Clive hat.
Clive und ich sind Freunde, seltsame, streitende, boshafte Freunde – aber Freunde.
Egal wie oft ich es wiederhole, ob lautlos oder tatsächlich ausgesprochen, es hat einen eigenartigen Beigeschmack. Es weckt begrabene Erinnerungen aus meinem Gedächtnis und drängt sie ins Licht, sodass ich nicht einfach darüber hinwegsehen kann.
„Freunde.", murmle ich und habe prompt das Gefühl, als würde dieses eine kleine Worte durch mein mickriges Zimmer echoen.
Wann also hat mein Unterbewusstsein festgelegt, dass wir wieder Freunde sind – die komische, undefinierbare Sorte Freunde?
Vielleicht als sich die schönen Momente mit ihm gestaut haben, immer häufiger wurden, wir gelacht haben und ich sein Lachen tatsächlich als angenehm warm und schön empfunden habe. Vielleicht auch, als er mir seine Gefühle offenbart hat, als sein Großvater gestorben ist oder kürzlich, wegen Maddie?
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CLIVE | ✔
Teen FictionRosemary Adams führt eigentlich ein Bilderbuchleben. Eine glückliche Familie, zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden und eine Leidenschaft für Kunst, die ihre Welt in Farbe taucht. Es fehlt nur noch der Traumprinz, um das letz...