Love is never wrong. - Melissa Etheridge
Song: "Slave to Love" - Bryan Ferry
Clive P.o.V.
"Mariechen!"
Einmal mehr verpasst Rosie Adam um vielleicht zehn, fünfzehn... Meter. Okay, möglicherweise übertreibe ich ein wenig, aber Rosies Wurfkünste sind in etwa wie ihre Kochkünste: Absolut zum Vergessen.
Mister Playboy rauft sich natürlich vollkommen dramatisch durchs Haar, wirft ihr einen endlos seufzenden Blick zu und schüttelt anschließend seinen wundertollen Kopf!
Meine Fresse, wo sind wir denn? Baywatch?
Soll er sich doch nach Hollywood verpissen!
Kann er sich nicht wie ein normaler Mensch aufführen? Genervt Stöhnen und sie böse anfunkeln, weil er eine Niederlage nicht ertragen kann oder sie ironisch angrinsen und den Kopf wie ein langweiliger Student schütteln.
Nein, natürlich muss er hier seine Mackershow abziehen.
Und dann dieses Mariechen...
Benji zupft an dem Saum meiner Jacke herum. Fragend blinzle ich meinen kleinen Bruder an. „Warum schaust du ihn so böse an?"
Ich schätze, ich will nicht wissen, was er sich denkt.
„Ich schau nicht böse.", versuche ich seinen Vorwurf – der eigentlich die Wahrheit ist – beiseitezuwischen. „Doch das tust du. Dein Kieferknochen spannt immer so, wenn du wütend auf Mom oder mich bist. Und dein Kieferknochen spannt gerade."
Fassungslos starre ich den kleinen Mann an. Für seine Acht Jahre ist er ein verdammt cleveres Kerlchen – mit einer unglaublichen Beobachtungsgabe. „Und auf Dad."
„Clive!"
„Sorry, Kleiner..."
„Also?"
Ich blicke von ihm auf, zurück zum Player und Rosie. Natürlich nimmt er ihr genau in diesem Augenblick den Ball aus den Händen, hält ihre dabei noch einen Moment lang fest und lacht... mit ihr – vermutlich über einen dummen, sinnlosen Satz von ihm. „Ich hab böse geschaut?" Benji nickt bekräftigend und durchbohrt mich förmlich mit seinem Blick.
Ich habe böse geschaut... hmm...
Ob das wohl wegen dem tollen Adam sein könnte? Durchaus möglich.
Kein Stück besser als Sebastian... obwohl, doch... zumindest belügt er seine besten Freunde nicht oder macht sich an deren Freundinnen ran – soweit habe ich nie etwas von George gehört...
Vielleicht aber... spielt George auch nur ein falsches Spiel für seinen Buddy. Hätte er mir derlei Geschichten über Adam erzählt, hätte ich vielleicht mit Sebastian immer auf einem unguten Pfad gestanden.
„Magst du Mary noch?"
„Was?"
„Magst du sie noch?"
„Ähm... ja, sicher. Sie ist mir immer noch wichtig."
„Bist du eifersüchtig?" Wie kommt mein achtjähriger Bruder darauf, dass ich eifersüchtig sein könnte? Woher kennt er das eigentlich?
„Eifersüchtig?"
„Ja."
Ich? Eifersüchtig? Auf Adam? Pff.
Mit einem Augenrollen und angestrengten Seufzer wuschle ich meinem Bruder durch die Haare. „Sagen wir einfach... ich mag Adam nicht sonderlich."
„Weil er mit Mary so gut befreundet ist?"
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Teen FictionRosemary Adams führt eigentlich ein Bilderbuchleben. Eine glückliche Familie, zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden und eine Leidenschaft für Kunst, die ihre Welt in Farbe taucht. Es fehlt nur noch der Traumprinz, um das letz...