King of the sea

Chapter 4

*Regulus*

Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf dem Gesicht eines bärtigen Mannes aus. Seine zerkratzten Lederschuhe gaben ein dumpfes Geräusch von sich als er zur Seite trat. Zwei weitere Piraten folgten. Alle sahen wie Matrosen aus. Jeder dreckiger und gehässig grinsender als der Andere. Kreacher neben mir wimmerte ängstlich, doch trotz seiner großen Angst schob er mich hinter sich, bereit mich mit seinem Leben zu schützen. Nun wurde auch mir etwas mulmig. Angst hatte ich keine, nur meine Eltern waren zu dem imstande. Wie hungrige Hyänen starrten sie uns an. Meine Aufmerksamkeit schweifte von den Männern ab als ich hinter ihnen an der Treppe Schritte vernahm. Das erste, was man sah, waren schwarze Lederstiefel mit goldenen Löwenschnallen an der Seite. Kreacher entwich ein Laut und er versteckte mich noch weiter hinter sich, sodass meine Sicht auf die herein kommende Person verborgen wurde. Naja, nicht ganz aber ein Teil. Alle wichen zur Seite und nickten der hereinkommenden Person zu. War das etwa ihr...?

"Captain", begrüßte einer der Matrosen.

Er nickte seinen Leuten zu und sah sich um. Was wollten sie? Geld? Juwelen? Juwelen besaß hier auf dem Schiff sicher keiner. Gold vielleicht aber Juwelen? Oder hatten sie es generell auf die Santa Colona abgesehen? Sie war ein schönes und recht schnelles Schiff. Jedoch wegen des Goldes was als Zierde diente nicht so schnell wie andere Schiffe. Ich hörte mal von einem Schiff was so schnell wie der Wind sei. Aber das waren nur Mythen und Erzählungen von alten Bootsmännern gewesen.

"Captain wir habe keine Juwelen gefunden und das Gold an den Statuen ist nur schwer runterzubekommen. Doch wie es scheint haben wir ein paar äußerst wohlhabend aussehende Passagiere.", berichtete einer der Leute.

Der Captain drehte sich nun zu Kreacher und mir um. Im gehen nahm er seinen Hut ab und sein großes rote Halstuch was er als Bedeckung fürs Gesicht benutzte. Warum nahm er es jetzt ab? Vermutlich weil selbst am Abend und in der Nacht die Hitze noch vom Tage anhielt. Er trat näher und nahm zuerst Kreacher ins Visier. Er war jung. Vielleicht zwei Jahre älter als ich. Kastanienbraunes Haar. Gebräunte Haut und dunkle Augen. Er war mindestens ein bis zwei Köpfe größer als ich. Schlank aber besaß einen trainierten Körper. Kleidung schwarz. Lockeres Hemd, was in seine Lederhose gesteckt war. Ein langer Bodenlanger pechschwarzen Mantel der ab den Ärmeln ebenfalls wie die Stiefel goldene Löwen hatte. Ich griff unnatürlich nach meinem versteckten Dolch als ich die Pistole am Gürtel entdeckte, zusammen mit einem Schwert. Tadelnd schnalzte er mit der Zunge.

"Nanana. Was ist den das für ein Benehmen?"

Kreacher bewegte sich kein Stück. Der Pirat trat vor und packte Kreacher am Kragen. Meine Hand schnellte vorwärts und ich umfasste sein Handgelenk.

"Fassen Sie ihn nicht an!", hisste ich.

Er sah von Kreachers Gesicht zu meinem. Für einen kurzen Augenblick flackerte Interesse in seinem Gesicht auf. Er ließ Kreacher los und trat zu mir. Noch immer mit gezückten Dolch stand ich vor dem Captain der Piratencrew.

"Nah wen haben wir denn da? Ein junger Bursche und sein Diener. Hm wunderbar. Das bringt gutes Geld. Wie heißt du Bursche?"

Ich funkelte ihn wütend an.

"Warum sollte ich jemanden wie euch meinen Namen verraten?"

Lachend gackerte die Crew im Hintergrund. Der Captain trat vor und umfasste mein Gesicht mit seiner Hand. Nachdem er es einmal nach links und rechts drehte, antwortete er mir.

"Weil ich sonst deinem Bediensteten Leid zufüge und glaub mir das möchtest du nicht sehen."

Wie um seiner Antwort Wahrheit zu geben, nahm er seine Pistole und richtete den Lauf auf Kreacher der verängstigt zu mir sah. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Mistkerl!

"Ich warte nicht ewig auf deine Antwort Prinzessin"

"Eins..."

"Zwei..."

"Und...", er legte den Finger auf den Abzug. "Dre-..."

"Nah schön!", rief ich.

Zufrieden steckte er die Pistole wieder weg und verschränkte die Arme. Wartend sah er mich an. Das dieser Mistkerl zu solchen Mitteln griff! Eines war gewiss wären wir alleine gewesen ohne irgendwelche anderwärtigen Unterbrechungen hätte ich diesem Kerl den Hals umgedreht oder neh Kugel verpasst. Ich reckte mein Kinn in die Höhe. Ich würde diesem Piraten keine Spur von Angst zeigen.

"Mein Name ist Black. Mister Regulus Arcturus Black."

"Mister?", sagte der Captain gespielt beeindruckt. Dann plötzlich wie, als wäre ein Blitz in ihm eingeschlagen riss er die Augen weit auf. "Was hast du gerade gesagt?"

Ich verschränkte meine Arme.

"Meinen Namen?"

"Sag ihn nochmal"

"Es scheint mir das es euch Piraten nicht nur an Höfflichkeit mangelt sondern auch an Gehör"

Der Captain packte seine Pistole und richtete sie direkt zwischen Kreachers Augen.

"Ein falsches Wort und dein Diener ist tot. Haben wir uns verstanden Prinzesschen?"

Ich kniff die Augen zusammen. Doch ich nickte nur. Kreacher und ich waren weit in der Unterzahl. Ein Kampf würde sich nicht lohnen.

"Black. Regulus Arcturus Black"

"Bist du verwandt mit Oreon Black?"

"Das ist der Name meines Vaters. Wieso wollen sie das wissen?"

Der Captain trat zurück und murmelte etwas zu sich selbst. Dann fing er an aus heiterem Himmel an zu lachen. Was war so witzig? Seine Crew stimmte mit ein und ihr Gelächter hallte klirrend in meinen Ohren. Ich war für einen Augenblick wie gelähmt als der Captain meinen Arm packte und mich zu sich zog. Kreacher hielt vor Schreck die Luft an als der Pirat mich zu sich zog und sein Messer an meinen Hals hielt. Als mein Bediensteter vortrat, um mich zu retten packte der Captain mich fester und die schwarfe Klinge drückte sich mehr in das Fleisch meines Halses. So fest das ein kleines Rinnsal an Blut meinen Hals runter rann und den Kragen meines Hemdes rot färbte.

"Kreacher nicht!", murmelte ich mit Mühe.

Er verstand und trat zurück. Ohne mich oder den Captain außer Auge zu lassen. Dieser nickte Kreacher zu und deutete auf die hinterste Ecke der Kajüte. Sobald Kreacher dort war, weit entfernt von mir oder dem Pirat setzte dieser fort.

"Nun denn Diener. Richte deinem Herrn Oreon Black aus das ich seinen Sohn in meiner Gewalt habe und er dort auch bleiben wird wenn er nicht das Lösungsgeld bezahlt. Eine Truhe voller Goldmünzen. Ich gebe ihm drei Monate. Keine Bezahlung und der Bengel steht dem Wahrhaftigen gegenüber."

Er wartete auf Kreachers bestätigendes Nicken.

"Drei Monate nicht länger"