Chapter 10

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*Regulus*

Doch mein Traum war alles andere als entspannend oder ruhig. Ich rannte durch die Korridore meines Anwesens entlang. Die Stimme meiner Mutter und das Gelächter meines Vaters hallte von den Wänden nieder.

Doch dies alles war noch lange nicht so schlimm wie die Schreie. Verzweifelte hilflose Schreie. Anfangs dachte ich es sei Sirius und rannte und rannte bis meine Lungen brannten und ich keuchend zum Stehen kam.

Doch ich schien das Ende des Ganges nie zu erreichen. So sehr ich auch rannte. Plötzlich war das Wimmern ganz nahe gewesen. Ich stand auf und schleppte mich vorwärts, bis ich eine verschlossene grüne Tür erreichte.

Als ich sie öffnete entdeckte ich mein kleines vierjähriges Ich was sich schützend vor Sirius hinstellte, der mit geweiteten Augen zu Mutter sah. Sie sah enttäuscht und zugleich emotionslos auf uns herab.

"Schwach.", sprach sie, ehe sie wieder mit dem Gürtel ausholte und mich schreien ließ.

Doch ich wich nicht zurück. Ich hielt stand und gab ihr keine Gelegenheit meinen Bruder zu verletzen. Aber das machte den Schmerz nicht ungeschehen. Wie ein scharfes Messer das in die Haut schnitt.

So in etwa konnte man es beschreiben und doch war es nicht mal ausreichend wie in diesem Moment. Doch auf einmal vernahm ich ein entferntes Rufen und der Schmerz sowie das Lachen meiner Eltern wurde dumpfer, bis ich schließlich die Augen aufriss und wieder im Bett des Captains aufwachte.

Es war einfach nur ein Traum. Ich spürte etwas Nasses auf meinen Wangen, doch dies war sofort vergessen als ich den besorgten Blick vom Schiffsasstistenten Remus und den geschockten Gesichtsausdruck des Captain sah.

Mein Herz raste noch immer. Es war lange her gewesen, seit ich solch ausgeprägte Träume hatte. Doch nun waren sie anscheinend zurück. Ich richtete mich auf und wischte die Tränen weg.

"Sie haben angefangen zu schreien.", sprach Remus etwas geschockt noch vom Geschehenen.

"Verzeihung. Das war nicht meien Absicht."

"Das ist schon in Ordnung."

"Nein es tut mir wirklich..."

"Es reicht!"

Wir sahen beide zum Captain. Er schnaubte und schüttelte den Kopf. Doch was er als nächstes tat ließ mich und Remus Fassungslos. Statt mich zurecht zuweisen und mir zu sagen ich sollte aufhören zu weinen, nahm mich der Captain in den Arm.

Als ich protestierte hielt er jedoch dagegen und flüsterte ich solle alles rauslassen. Wortlos sah ich ihm für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen, ehe ich in Tränen ausbrach und meinen Kopf in seinem nach Meer und Schweiß stinkenden Hemd vergrub.

Doch dies schien mich zu beruhigen. Mit jedem Atemzug, den ich betätigte, wurde mein Herz ruhiger. Vielleicht lag es auch am den sanften rhythmischen Handbewegungen mit denen mir der Captain übers Haar strich und mir leise beruhigende Worte zu murmelte.






*Und meine Lieben Leser erwartet im nächsten Kapitel eine kleine Überraschung;) Viel Spaß

King of the seaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt