Chapter 12

391 11 1
                                    

*James*

Mit Mühe musste ich dem Drang widerstehen nach unten in meine Kajüte zu gehen und mit Regulus zu reden und naja vielleicht ganz zufällig einen weiteren Kuss zu stehlen.

Remus beobachtete mich von der Seite und schüttelte kaum merklich den Kopf. Er wusste an wen ich dachte und was in meinem Kopf so vor sich ging.

Ich schmunzelte zu mir selbst. Wenn mein Freund bloß wüsste, was ich gerade wirklich dachte, er würde in Grund und Boden versinken.

Um jedoch einen unschuldigen Eindruck zu erwirken, sah ich aufs glänzende weite Meer. Die Sonne ging gerade unter und warf einen wunderschönen Fächer an Orangetönen über den Himmel und Flut.

Wie gerne wünschte ich mir Regulus würde neben mir stehen und selbst dieses Schauspiel der Natur sehen. Doch Regulus hatte erst vor geraumer Zeit ein ziemlich hohes Fieber erwischt wo selbst der Schiffsarzt Doktor Ling sagte das Regulus an des Messersschneide stand.

Nein. Er musste sich vollständig ausruhen. Remus trat zu mir und gemeinsam sahen wir auf die weite Welt hinaus. Es war ein wunderbares Gefühl.

Die frische Seeluft. Der Wind in deinem Haar der spielend an deiner Kleidung zerrte. Die Windsegel die unser Schiff herantrieben. Das Rauschen der Wellen.

Meine Mutter wusste schon als ich in meinen ersten Brief über meine Schiffsreisen erzählte, das ich mich in die See verliebt hatte und ich dort mein Zuhause gefunden hatte.

Meine Leute waren wie eine zweite Familie für mich und mein Schiff mein Hafen wo ich nachhause kam nach einem langen anstrengenden Tag.

Ich strich über die Reling und dachte daran wie hart ich Tag und Nacht geschuftet hatte, um dieses Goldstück rauszuputzen und mein zu machen.

Die Farben mit denen ich meinem  Schiff seinen Namen gab. Ich lächelte als ich an diese Zeit zurück dachte. Es waren bereits viele Jahre seither vergangen. Nun war ich Captain eines der meist gefürchteten Schiffe in der Geschichte.

Wir unterschieden uns jedoch von so manch anderen Piraten. Wir töteten nur wenn wir töten mussten. Genommen wurde nur das von Wert. Wie Gold, Juwelen und Schmuck.

Dies gaben wir zum Größtenteils den Armen. Die die zu viel Angst hatten der Piraterie beizutreten und lieber Zuhause blieben. Manche wegen ihrer Kinder und Familien, andere wegen Furcht vor dem Gesetzt und deren Konsequenzen.

Unsere Gestik erinnerte die Leute an die Alt bekannte Geschichte, die die Kinder immer gerne hörten. Robin Hood. Nur das wir Kanonen, Pistolen, Schwerter und Degen einsetzten, um uns unsere Beute zu holen.

Und natürlich das wir nicht zu Fuß durch die Wälder streiften sondern mit unserem Schiff fuhren und uns dorthin trieben ließen wo uns der Wind und das Meer führte.

Diese Kleine Geschichte inspirierte mich zum Namen, dem ich meinem Schiff gab. Robina.

Ich wusste nicht wie viel Zeit bereits vergangen war und wie lange ich und Remus schon aufs Meer starten, doch all dies war vergessen als ein plötzlicher Schrei die Luft zerriss und mir zog sich das Herz zusammen als ich erkannte, wessen Schrei es war.

Remus und ich stürzten mit geladenen Pistolen in meine Kajüte. Regulus kauerte in die Ecke gedrängt am Boden und starrte mit weit aufgerissenen Augen zum Fenster.

Remus lief darauf zu konnte aber beim geöffneten Fenster nichts entdecken. Ich lief zu Regulus und steckte im Lauf die Pistole zurück in meinen Gürtel. Als ich mich zu ihm kniete zuckte er zusammen und wich ein Stück von mir zurück.

"Es ist alles in Ordnung Regulus. Ich bin es. James."

Mit sanften Worten versuchte ich ihn zu beruhigen, was mir leider nur mäßig gelang. Ich konnte ihn zwar in den Arm nehmen, als ich dieses Mal vortrat, dennoch zitterte er am ganzen Körper. Ich strich ihm behutsam über den Rücken und küsste seine Stirn.

Meine Mutter tat dies immer wenn ich von Albträumen erwachte, die ich bei Fieber sehr oft gehabt hatte. Und es schien zu wirken. Regulus ließ sich in meine Arme sinken und verharrte dort.

"Was ist passiert?", flüsterte ich leise.

"Da war ein Mann an deinem Fenster... und... und er hat mich angestarrt.", hauchte Regulus erstickend. "Er stand einfach dort und sah mich an. Ich hatte solche Angst als er plötzlich das Fenster aufmachte und eintrat."

King of the seaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt