Chapter 32

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*James*

Regulus schlief mit der Zeit in meinen Armen ein. Um ihn nicht zu wecken lies ich mich langsam von Bett gleiten und trat aus dem Zimmer. Ich hielt inne. Ich hatte es ihm tatsächlich gezeigt und gesagt.

Einerseits war ich innerlich erleichtert und froh, dass ich es getan hatte. Dennoch fragte ich mich, ob ich es ihm vielleicht zu früh gesagt hatte. Er schien anfangs so überfordert das ich gezögert hatte.

Aber ich wusste das er derjenige war dem dieser Stein gehören sollte. Der ihn auf seinem Finger tragen sollte. Ich wischte mir übers Gesicht. Vielleicht sollte ich mit meinen Eltern darüber reden.

Die Treppen knarzten altvertraulich als ich nach unten schritt, um mit meiner Mutter zu reden. Vater war nicht zu sehen also würde ich nur mit Mutter sprechen. Ich klopfte an die Küchentüre und trat ein.

Mutter war gerade dabei das Geschirr wegzuräumen als ich herein kam. Wie sollte ich bloß anfangen? Oder würde sie zuerst anfangen? Ich öffnete meinen Mund, doch es kam nichts raus. Ich schloss ihn wieder und schüttelte den Kopf über meine eigene Unsicherheit.

Mit einem wissenden schmunzeln stellte Mutter zwei Tassen Tee mit Honig hin und noch ein paar Cookies. Sie macht sie ständig, selbst wenn nicht Weihnachten war. Wir setzten uns zur Küchentheke und saßen dort eine Weile im Schweigen, bis ich endlich die unangenehme Stille brach.

„Mom ich…ich muss mit dir reden.“

Sie lächelte in ihre Tasse.

„Das dachte ich mir bereits Jamie.“

Ich rieb mir mit der Hand übers Gesicht.

„Es geht um Regulus.“

Mutters Lächeln fiel.

„Habt ihr euch gestritten James? Ihr müsst das ausreden. Ihr tut euch beiden keinen Gefallen damit wenn das, was passiert ist nicht ausgesprochen wird.“

„Was? Nein. Nein. Wir hatten keinen Streit. Es geht um etwas ganz anderes Mom.“

Erleichtert sank sie in ihrem Stuhl zurück.

„Und über was wolltest du dann mit mir reden?“

„Ich habe ihm den Stein gezeigt Mom. Den denn ich vor Jahren fand.“

Meine Mutter spürte mein Zögern und was ich zu sagen versuchte. Beruhigend legte sie ihre Hand auf die meine. 

„Der Stein, bei dem dein Vater dir rieht ihn zu bewahren bist du jemanden gefunden hast dem du ihn schenken willst.“

Ich nickte.

„Scheint, als hättest du denjenigen gefunden. Oh James ich bin so froh für dich.“

Sie küsste meine Wange und strich mir meine etwas länger gewordenen Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Für euch beide.“

„Danke Mom. Es…glaubst du ich habe ihm den Stein zu früh gezeigt? Ich liebe Regulus und ich kann mir nun ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Nur ich möchte ihm nicht den Eindruck geben ihn zu drängen weil ich ihm einen Stein gezeigt habe, den ich eines Tages in einen Ring machen lasse und an seinem Finger stecke.“

Mom seufzte schwer und ich spürte kurz darauf ihren Finger gegen meine Stirn schnipsen.

„Ow! Mom!“

„Dumme Fragen = Dumme Antworten.“

„W-was für dumme Fragen?“

„James hast du nicht die Blicke gesehen, die er dir beim Essen zuwarf. Oder naja die Blicke, die ihr euch beiden zugeworfen habt, wenn ihr dachtet, der andere sieht nicht hin. Ihr liebt euch. Wie die Sonne den Mond.“

Sanft strich sie mir übers Gesicht.

„Ihr seid für einander geschaffen und das spürt ihr. Habe keine Zweifel James. Eure Liebe ist einzigartig und ihr seid bereit. Aber wenn dir das nicht als Antwort reicht frage ich dich wie er reagiert hat als du ihm den Stein gezeigt hast und es ihm erklärt hast.“

„Er war zu beginn überfordert und hat nichts gesagt, weshalb ich mit dir reden wollte. Aber…“

„Aber?“

„Dann fing er an zu lächeln und sagte mir dass er mich liebte.“

„Nah also! Weshalb zu mir kommen reden wenn die Antwort dir direkt ins Gesicht gesagt wurde. Jamie du bräuchtest statt einer Brille eine Hörhilfe mein Kind! Und hab keine Sorge wegen uns. Wir wären mehr als Glücklich Regulus in unsere Familie aufzunehmen. Er ist ein Engel.“

Oh Boy. Nun würde sie wieder anfangen über Das Thema zu sprechen.

„Zu schade, dass ihr zwei kleine Kinder haben könnt, aber wer sagte denn dass es von euch sein muss. Adoption ist doch wundervoll.“

„Mom!“

„Was?“

„Wir haben keine Zeit für Kinder! Ich liebe Regulus und ja verdammt ich werde ihn nochmal heiraten!“

„Ausdruck.“, nuschelte Mutter ich verdrehte nur die Augen und setzte fort.

„Aber wir werden erst über dieses Thema reden wenn all das vorbei ist. Der Krieg und was weiß ich was da noch kommt. Was ich weiß, ist das Regulus der sein wird der mit entscheidet nicht nur ich alleine Mom.“

Stolz sah sie mich an.

„Das ist mein Junge. Mein kleiner Jamie.“

„Also klein bin ich nicht gerade. Ich bin eineinhalb Köpfe größer als du.“

„Ach papperlapapp! Husch ab mit dir zu deinem Geliebten und ruht euch gut aus! Oh, und kein Techtelmechtel in meinem Haus klar!“

„Mom wer sagt denn noch Techtelmechtel heutzutage? Sag einfach Sex oder was weiß ich. Nicht Techtelmechtel! Und keine Sorge das hatten wir auch nicht vor.“

Ihr Lachen war laut und klar zu hören. Ich schnaubte nur und verschwand wieder in meinem Zimmer. Regulus saß beim Fenster und bewegte sich keinen Zentimeter als ich zu ihm rüber wanderte.

„Über was habt ihr beide geredet?“

„Über…etwas?“

Er hob eine Augenbraue. Nicht sehr beeindruckt über meine kleine Ausrede. Ich küsste ihn und legte meine Arme um seinen Körper. Er lehnte sich an mich und strich gedankenverloren über meinen Unterarm.

„Okay zugegeben haben wir über dich gesprochen und über naja meinen sozusagen vorgeplanten und vorgewarnten Heiratsantrag.“

„Und?“, fragend sah er mich an.

Sorge lag in seinem Blick. Wie konnte man nur so dumm und süß zugleich sein?

„Sie lieben die Idee. Mutter vielleicht etwas zu viel. Sie plant vermutlich schon die ganze Hochzeit und was sie kochen und backen wird.“

Das brachte Regulus zum lachen und mich zum Lächeln. Wir verharrten so eine Weile, bis Regulus müder zu werden schien und wir uns zurück ins Bett legten. Der Schlaf holte uns schneller als wir gedacht hatten und ich schloss nach kürzester Zeit die Augen.

King of the seaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt