Chapter 5

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Am nächsten Morgen weckte mich leider der Wecker, den ich nicht mehr hören wollte.

Langsam stand ich auf, putzte meine Zähne und packte meine Tasche. Block und Stifte reichen ja wohl.

Ich weiß ja nichtmal, was ich für Unterricht habe, wie soll ich da auch den Rucksack sonst packen?

Schließlich zog ich mir noch einen Hoodie an, dazu eine Cago-Hose und ich machte mir einen einfach Zopf.

Danach ging ich runter, wo bereits Jessie stand. Sie aß noch eine Kleinigkeit, während sie mit Dad sprach.

Ich stellte mich einfach an die Treppe und wartete. Simon schrieb mir noch, dass er heute den zweiten Tag wieder in der Schule war.

Also hatte es ihn doch nicht so hart getroffen..? Was ein Glückspilz.

Wenigstens kannte ich dann schonmal zwei Personen. Jessie und Simon. Zu Jessie würde ich aber sicher nicht die ganze Zeit gehen, weil ihre Freunde irgendwie komisch waren.

Das fand ich schon immer und daran würde sich wahrscheinlich auch nie etwas ändern.

„Können wir los?", fragte sie viel zu aufgedreht.

„Wenn es unbedingt sein muss..."

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Gerade als wir die Schule betraten wünschte ich mir schon wieder umdrehen zu können.

Wie konnte man am frühen Morgen so scheiße laut sein? Wieso waren die alle so aufgedreht?

Ich vergrub meine Hände in den Taschen des Hoodies und so lief ich nun neben Jessie her.

Mein Unwohlsein gab mir dann noch den Rest, aber ich musste einfach nur weiterlaufen.

Jeder Schritt fühlte sich auf einmal so schwer, und gleichzeitig auch so falsch an.

Jessie ging mit mir zusammen in das Sekretariat, wo ich den Direktor kennenlernte und meine ganzen Zettel bekam.

Danach machten wir uns langsam auf den Weg zur Klasse.

„Wir haben noch fünf Minuten. Wie wäre es, wenn ich dir meine Freunde vorstelle?"

„Du weißt, dass ich die nicht leiden kann."

„Ach komm schon. Bitte", jammerte sie, während sie mich ansah.

„Nein."

„Okay, was willst du dann machen?", fragte sie seufzend.

„Ist nach Hause gehen eine Option?"

„Nope."

„Mhm, schade", murmelte ich, als ich sie beobachtete, wie sie ihre Bücher in den Spind packte.

„Celia Schatz!", hörte ich auf einmal jemanden schreien.

Ich kniff meine Augen kurz zusammen und schaute mich dann um, auch Jessie war verwirrt.

Und dann sah ich Simon, wie er auf mich zu gerannt kam. Hinter ihm waren zwei weitere Jungs, die ich noch nicht kannte.

Diese schüttelten nur lachend mit dem Kopf, als Simon mich erreichte und in eine feste Umarmung zog.

„Simon, ich krieg keine Luft mehr."

Er ließ mich endlich los, behielt aber breit grinsend seine Hände an meinen Schultern.

„Wie geht's dir?"

„Sehe ich so aus, als ob es mir gut gehen würde?"

„Nein?"

„Also. Da hast du deine Antwort."

Simon betrachtete mich kurz, ehe er einmal zu Jessie schaute. Sie war maximal überfordert. Verständlich.

„Okay, dann reden wir später darüber. Darf ich dir vorstellen? Bradley und Aidan", lächelte Simon nun und zeigte jeweils auf die Jungs.

Als er Aidan sagte und ich zu ihm schaute, trafen sich unsere Augen.

Er hatte so wunderschöne Augen... so wunderschöne grüne Augen...

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Solving traumas | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt