Chapter 10

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Erschöpft von dem viel zu langen Tag ließ ich mich auf mein Bett fallen. Meinen Rucksack hatte ich zuvor in die Ecke geworfen.

Ich hatte das Gefühl, als ob mir dieser einzige Tag schon so viel Kraft geraubt hatte, dass ich nie wieder aufstehen könnte.

Dennoch zog ich mir bequemere Klamotten an und legte mich dann auf mein Bett. Ich zog die Decke bis zu meinem Kinn hoch.

Als ich schon im Halbschlaf war, klingelte mein Handy, welches ich seufzend zu mir zog. Es war Jessie. Sie hatte noch einen weiteren Kurs, weshalb sie noch nicht zu Hause war.

Ich drückte sie allerdings weg, da ich gerade keine Lust hatte, mit ihr zu sprechen. Sie war den ganzen Tag über irgendwie schon so nervig.

Dann wurde mir eine Nachricht angezeigt. Simon hatte mir geschrieben, dass er heute Abend eine Party schmeißt und bettelte mich an, auch zu kommen.

Ich sagte zu, auch wenn ich eigentlich keine Lust hatte. Aber vielleicht würde mich das ja ein bisschen von meinen Gedanken in letzter Zeit etwas ablenken.

Vielleicht könnte ich dort auch mehr über Aidan und Elian erfahren. Über die zwei wusste ich ja noch absolut gar nichts.

Im nächsten Moment klopfte es an der Tür und Dad kam vorsichtig rein.

„Essen ist fertig", lächelte er.

Ich seufzte erneut und stand dann langsam auf. Während ich ihm nach unten folgte, beschloss ich, nicht mehr allzu wütend auf ihn zu sein.

Nur noch ein bisschen.

Wir setzten uns zusammen hin und begannen zu essen, wobei Mira mir immer wieder um die Beine schlich.

„Wie war dein erster Schultag?"

„Langweilig und anstrengend", nickte ich.

„Hast du schon... Freunde gefunden?"

„Ich eh- habe ein paar nette Leute kennengelernt."

„Ich finde es sehr gut, dass du bereits Anschluss gefunden hast."

Ich nickte nachdenklich und presste meinen Mund zusammen. Schließlich atmete ich tief durch und legte meine Gabel weg.

„Du, Dad? Ein Freund schmeißt heute eine Party und ich dachte vielleicht, dort hinzugehen? Ich glaube es würde mich etwas ablenken", murmelte ich.

„Morgen ist Schule", seufzte Dad, als er mich ansah.

„Ja, ich weiß. Ich bleibe auch nicht bis in die Nacht hinein. Versprochen."

Nach einer knappen Minute nickte er endlich und stellte noch die Bedingung auf, dass ich spätestens nach 23 Uhr zu Hause sein sollte.

Selbst wenn er nicht zugestimmt hätte, wäre ich wahrscheinlich trotzdem gegangen.

Während wir weiter zusammen aßen, hatte ich wieder ein paar Flashbacks. Diese waren aber nicht so schlimm, weshalb ich das überspielen konnte.

Als es dann Abends war, machte ich mich auf den weg zu der Party. Da Simon ja nicht weit weg wohnt, lief ich dorthin.

Ich hatte mir einen Pullover und eine ganz normale Jeans angezogen. Für ein Kleid hatte ich gerade keine Nerven.

Eigentlich war ich jetzt einfach nur noch müde und wollte schlafen, aber ich wusste, dass das eh nicht funktionieren würde.

Also war nun meine Hoffnung, auf dieser Party endlich mal alles vergessen zu können.

Jetzt musste es auch nur noch so einfach werden, wie es sich anhörte.

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Solving traumas | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt