Chapter 33

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„Und noch einen! Komm!"

Choi sah mich lachend an, während ich den nächsten Shot nahm.

Ich war schon längst betrunken, aber irgendwie fühlte es sich dieses mal nicht gut an.

Nein. Im Gegenteil.

Ich fühlte mich scheiße, weil mir all das nicht aus meinem Kopf ging.

Dennoch trank ich einige Becher und einige Shots, tanzte mit meinen Freunden und hatte einen relativ schönen Abend.

Trotz der Gedanken.

Als ich aber meinen Blick durch die Menge schweifen ließ, sah ich sie. Alle vier Jungs.

Sie alle waren an einer Wand angelehnt und betrachteten mich. Also nahm ich mir meine Freunde und zog sie mit mir zu einer Sitzecke.

„Was ist denn?", fragte Indie verwirrt mit ihrem Becher in der Hand.

„Die Jungs- da drüben", stammelte ich vor mich hin.

Junge, war ich dicht.

„Was ist überhaupt los? Ich dachte ihr seid befreundet?", meinte Choi, als auch er mit Kris, seiner kleinen Schwester, zu uns kam.

Daraufhin erzählte ich auch ihnen die ganze Geschichte. Und da merkte ich selbst in meinem Zustand, wie verzweifelt ich eigentlich war.

„Jetzt mal ehrlich, scheiß einfach drauf und geh zu ihnen. Hab mit ihnen einen schönen Abend. Jessica ist doch nicht hier", sprach Kris.

Ich seufzte, bevor ich kurz zu ihnen schaute. Ihre Blicke lagen immer noch auf mir, nur Elian beschäftigte sich gerade mit weiß Gott wem.

„Go for it girl. Keiner von uns wird dich verpetzen", sagte Kris nach weiteren zwei Minuten.

Ich seufzte, lächelte sie nochmal und stand dann langsam auf.

Simon winkte mir zu, also lief ich mit gesenktem Kopf durch die ganzen Leute und auf die Jungs zu.

Als ich vor ihnen stand, sah ich sie einfach nur an. Außer Bradley. Auf den hatte ich keine Lust.

Er hatte mir komplett dumme Sachen unterstellt und das bei klarem Verstand. Ihn wollte ich jetzt nicht unbedingt sehen.

„Kannst du kurz mitkommen?"

Ich nickte leicht und folgte Simon dann in einen anderen Flur. Aidan kam auch mit.

Dort lehnte sich Simon gegen die Wand und sah mich eindringlich an.

„Was ist passiert? Wir wollen nur wissen, wieso du plötzlich nicht mehr mit uns redest."

„Es ist nichts passiert-"

„Was hat Jessica gemacht?"

Ich sah ihn kurz an, bevor ich zu Aidan schaute. Dieser seufzte und zuckte dann mit seinen Schultern.

„Nachdem wir uns getroffen hatten und du dieses nette „Fick dich" an sie gerichtet hast, wusste ich, dass es was mit ihr zu tun hatte."

„Aidan hat mir alles erzählt. Also?", fragte Simon nun wieder.

Ich sah beide abwechselnd an, bevor ich über meine Haare strich und mich ebenfalls an die Wand lehnte.

„Was ist mit Bradley?", fragte ich schließlich und sah zu Aidan.

„Er wird sich entschuldigen, dafür werden wir zwei Sorgen."

Ich nickte leicht und ließ zwei angetrunkene Mädchen vorbei.

„Ich kann das bald nicht mehr. Die beiden kontrollieren mein Leben und ich- ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll, weil sie mich nicht in Ruhe lassen", sprudelte es auf einmal aus mir raus.

„Da ist noch mehr oder? Dich beschäftigt noch was anderes."

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Solving traumas | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt