Chapter 29

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In der großen Pause, später an dem Tag, saß ich zusammen mit Indie und Faith an einem Tisch in der Cafeteria.

Ich hatte mein Handy neben mir liegen und meinen Kopf auf meine Hand gestützt, während ich meine Augen geschlossen hatte.

„Ey Leute, diese Spaghetti sind so ekelhaft", kam auf einmal Jaz mit ihrem Tablett hervor.

Sie gab uns allen den Handschlag und starrte dann auf das Essen.

„Wieso nimmst du sie dann?", fragte Indie lachend.

„Weil ich das andere Zeug auch nicht esse. Ich bin ein Picky-Eater, ich dachte ihr wisst das?"

„Ja, natürlich", lachte nun auch Faith.

„Hey."

Ich schaute erschrocken zur Seite, wo mich Indie besorgt betrachtete.

„Jetzt mal ehrlich. Irgendwas ist doch mit dir."

„Ja, du bist heute voll komisch", sprach auch Jaz, welche nun in den Nudeln herumstocherte.

„Stimmt, du hast heute auch auf dem Weg hierher nicht gesprochen", meinte Faith.

Ich verschränkte meine Arme vor meinem Körper und kämpfte mit mir, um ja nicht zu den Jungs zu schauen.

Schließlich seufzte ich und sah dann alle drei nacheinander an, während ich mit meinem Kopf schüttelte.

„Mein Dad und Jessie sind völlig verrückt geworden. Er will mir ein ganz normales Teenagerleben verbieten und mein Leben kontrollieren, während Jessie mich ständig verpetzt."

„Was ist denn passiert?"

„Ich war am Wochenende bei den Jungs und wir haben ein bisschen getrunken. Dad hat das wegen Jessie herausgefunden, sie hat Lügen erzählt und jetzt habe ich Hausarrest."

„Was? Ist das deren Ernst?"

„Ja. Und es ist so schlimm, weil ich eigentlich kaum was falsch gemacht habe. Vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber mehr auch nicht."

„Und du darfst jetzt keinen Kontakt mehr zu ihnen haben, stimmt's?"

Ich sah Jaz perplex an.

„Woher-?"

„Ich hab das auch schon hinter mir. Glaub mir, du wirst sie bald vergessen und es wird dich nicht mehr interessieren."

Mein erschöpfter Blick flog über den Raum und blieb kurz bei den Jungs hängen.

Stimmte es?

Könnte ich sie wirklich einfach so vergessen?

Plötzlich trafen meine Augen auf die von Aidan. Wir sahen uns an, doch ich schaute schnell wieder weg.

„Nein, nein das geht nicht", schüttelte ich schließlich mit meinem Kopf.

Alle drei sahen verwirrt zu mir, doch ich schüttelte weiter mit meinem Kopf und starrte auf den Tisch.

„Ich kann sie alle nicht vergessen. Simon und ich teilen ein Ereignis, welches ich niemals vergessen werde."

„Echt? Welches denn?", fragte Indie auf einmal.

„Ist egal. Aber ich werde ihn dadurch niemals vergessen können. Wir beide haben diese Zeit gemeinsam durchgemacht und wenn ich an ihn denke, denke ich automatisch auch an die anderen Jungs."

„Ach Celia. Wir alle machen mal schlechte Zeiten durch. Das wird schon", klopfte mir Faith auf die Schulter.

Ich verstummte und schaute schüchtern durch die Menschenmenge.

Sie werden es nicht verstehen und ich werde ihnen niemals erzählen, was vor zwei Wochen passiert ist.

Niemals.

Denn auch wenn sie meine Freunde waren, würden sie es niemals so verstehen, wie Simon oder vielleicht auch Aidan.

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Solving traumas | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt