Chapter 34

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Ja. Da war tatsächlich noch etwas anderes und das wusste noch keiner.

Doch das sollte auch so bleiben. Es sollte genau so bleiben, wie es jetzt war. Ich schämte mich irgendwie dafür.

Also sah ich kurz auf mein Handy und schaute dann wieder zu den beiden.

„Sorry, Indie braucht Hilfe", murmelte ich, als ich schnell an ihnen vorbeilief und wieder zu der Menschenmenge ging.

Dort drängte ich mich durch und kam somit wieder zu meinen Freunden.

Choi war zwar nicht mehr da, aber Kris saß immer noch dabei.

„Wo sind Choi, Faith und Indie?", fragte ich, als ich mich dazusetzte.

„Die rocken gerade die Tanzfläche", meinte Jaz lachend.

„Choi ist nach Hause gegangen. Er muss noch Hausaufgaben machen, weil er das Wochenende durchlernen musste", sprach auch Kris.

Ich nickte stumm und trank einen weiteren Schluck aus meinem Becher.

„Wir haben eigentlich gedacht, dass wir dich den ganzen restlichen Abend bei den Jungs sehen."

„Ja, wir haben nur kurz miteinander gesprochen. Es ist halt gerade alles komplizierter. Können wir einfach das Thema wechseln?"

Jaz und Kris sahen sich kurz an, bevor wir dann über die Kunst-AG sprachen. Wir drei waren nämlich zusammen in dieser und mussten dort noch eine Präsentation beenden.

So redeten wir also darüber, bis irgendwann auch wieder Faith und Indie komplett betrunken zu uns kamen.

Ich stolperte in das Badezimmer rein. Hier hörte man die Musik wenigstens nicht so extrem.

Also schloss ich die Tür und rutschte dann langsam an der Wand herunter auf den Boden.

Meine rechte Hand behielt ich neben mir und stemmte sie gegen die Wand, da ich das Gefühl hatte, als ob ich keinen Halt hatte.

Meine Sicht war etwas verschwommen. Doch wie sehr ich es auch hoffte, der Alkohol benebelte mich heute kaum.

Und das war sehr schlimm für mich.

Ich wusste nicht mehr, wie ich das alles aushalten sollte. Es war zu viel und selbst durch viel Alkohol gingen diese ganzen Gedanken nicht weg.

Stumm liefen mir Tränen über mein Gesicht, als ich gedankenverloren ins Nichts schaute.

Doch plötzlich wurde die Tür geöffnet und Aidan stand dort. Er sah mich an, bevor er reinkam und die Tür schloss.

Er hockte sich vor mich, während mein leerer Blick an seinen Augen hängen blieb.

„Deine Freunde suchen dich."

„Cool."

Aidan sah mich noch kurz an, bevor er seufzte und einmal durch das Bad schaute.

„Du bist müde oder? Vielleicht sollte ich dich nach Hause bringen, dann kannst du schlafen-"

„Nein!", sagte ich plötzlich laut und griff nach seinem Arm, mit welchem er mich gerade hochziehen wollte. „Nein... bitte nicht."

Ich wollte nicht nach Hause. Und das nicht nur wegen Jessie und Dad.

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Solving traumas | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt