Tränen liefen über mein Gesicht, während ich die Haustür hinter mir zuschmiss. Ich lief einfach geradeaus.
Die Straßenlaternen erleuchteten die Straße vor mir, auf welcher ich nun einfach lief.
Ich hörte zwar noch, wie Jessie mir hinterherrief, aber das ignorierte ich. Sie hatte es schließlich verbockt.
Ich vergrub meine Hände in dem schwarzen Hoodie und setzte mir vorher noch kurz die Kapuze auf, da es stark regnete.
Doch auch das war mir egal. Mir war gerade einfach alles scheiß egal. Es war so ein Abend, an dem ich meinen Tiefpunkt hatte. Und das war schlimm.
Ich hasste es so unglaublich sehr. Noch schlimmer war, dass dieser Tiefpunkt wegen einer Person entstanden ist. Jessie.
Mir war kalt, doch ich lief immer nur weiter.
Ich schaute nicht, wo genau ich hinlief, denn auch das war mir so ziemlich egal. Hauptsache ich war weg von zu Hause.
„Celia?"
Ich blieb abrupt stehen, als ich die Stimme erkannte. Langsam drehte ich mich zur Seite, wo Aidan stand und mich musterte.
„Was machst du hier?"
„Spazieren gehen. Einfach nur- die frische Luft genießen", sagte ich schnell und fuhr mir mit der einen Hand über mein Gesicht.
„Es ist zwei Uhr nachts", erwiderte er misstrauisch. „Willst du?"
Ich nahm nach kurzem Überlegen dankend die Zigarette an und setzte mich neben ihn, da er sich gerade auf die Treppe gesetzt hatte.
Er zündete sie mir an und dann war es still zwischen uns. Ich ließ den Rauch aus meinem Mund raus und seufzte dann.
„Warum bist du wirklich hier?", fragte er mich schließlich und zog ebenfalls an seiner Zigarette.
„Ich hatte Streit mit meiner Schwester", meinte ich, da ich es jetzt einfach irgendjemandem erzählen musste. Es war mir egal, dass es Aidan war.
„Und du warst alleine mit ihr zu Hause, also bist du raus."
„Ja. Mein Dad ist auf Arbeit und mein kleiner Bruder übernachtet bei einem Freund", nickte ich leicht.
Aidan nickte ebenfalls und sah mich dann von der Seite an, bevor er seufzte und seine Zigarette ausdrückte.
„Du warst ein Opfer von dem Anschlag auf den Supermarkt, oder?"
Mein Blick schoss zu ihm rüber und ich musterte ihn geschockt.
„Woher-?"
„Ich habe nachgedacht und das war das einzige, was wirklich Sinn ergeben hatte. Mit all dem was du gesagt hast. Und dann bin ich auf ein Video von einem Reporter gestoßen, wo ich ein Mädchen gesehen hatte, welches genau so aussah, wie du."
„Du solltest Hacker werden", murmelte ich und zog wieder an meiner Zigarette.
Aidan lachte leise neben mir und war dann kurz still, bevor er wieder zu mir sah.
„Und Simon war auch dabei, stimmt's? Ich habe ihn auch gesehen."
„Ja, wir haben uns da kennengelernt", sagte ich leise, als ich wieder an den Moment zurückdachte.
„Das tut mir wirklich leid, was euch da passiert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, was ihr da durchmachen musstet", sprach auch Aidan nun leise.
Ich blicke traumatisiert auf den Boden, als plötzlich wieder alles hochkam.
Die Tränen liefen wieder über mein Gesicht und ich fühlte mich, als ob ich diese ganze Situation nochmal erleben musste.
Und dann spürte ich auf einmal, wie mich Aidan plötzlich vorsichtig zu sich zog und mich in den Arm nahm.
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Solving traumas | Aidan Gallagher
FanfictionWährend einer Geiselnahme in einem Supermarkt und einigen brutalen Vorstellungen des Täters, werden die Menschen irgendwann gerettet. Unter ihnen befindet sich Celia, welche danach mit einigen Problemen und Traumata zu kämpfen hat. Während sie nun...