Chapter 8

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Nach weiteren zwei langweiligen Stunden war nun Hofpause. Indie zeigte mir noch, wo Simon mit seinen Freunden immer stand, da ich ja keine Ahnung hatte.

Wir beiden verabschiedeten uns noch, weil wir die nächsten Stunden nicht mehr zusammen hatten, wegen Kursen, und dann lief ich schon zu ihnen.

Ich schaute nochmal auf die Uhr und seufzte, als ich sah, dass der Tag gerade mal halbgeschafft war.

Schließlich hatte ich sie schon fast erreicht. Der schwarzhaarige Typ sah mich als erster und blickte mich finster an.

Ich tat das Gleiche, nur war mein Blick eher kalt.

„Simon?"

Simon drehte sich zu mir um und dann lagen die Blicke aller vier auf mir. Er lächelte allerdings und umarmte mich nochmal.

„Hey, cool das du gekommen bist. Lass uns dahinten kurz unterhalten, ja? Ach und das ist Elian", meinte er, während er im Vorbeigehen auf den schwarzhaarigen Typen zeigte.

Wir liefen auf eine Bank zu, die nicht allzu weit weg von seinen Freunden stand und setzten uns hin.

„Okay, hör zu. Ich weiß, dass es vielleicht für dich schwierig ist darüber zu reden, aber das ist wichtig. Ich will nicht sehen, wie du dich immer schlechter fühlst", sagte er nun etwas ernster.

„Ja warum geht es mir wohl so scheiße? Was denkst du?"

„Trauma?"

„Posttraumatische Belastungsstörung."

„Scheiße, echt jetzt?", meinte er auf einmal leise und blickte mich voller Angst an. Ich nickte nur. „Warum hat es dich so krass getroffen? Ich meine, ich habe auch ein Trauma, aber das ist nicht so schlimm."

„Weil du nicht eine der drei Frauen warst, die sich dieses dumme Arschloch extra rangenommen hat."

Er umarmte mich daraufhin nur noch. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und blinzelte ein paar Tränen weg.

Ich konnte förmlich die Blicke seiner Freunde auf uns spüren, aber das war mir erstmal egal.

„Und dein Vater hat dich ernsthaft jetzt schon wieder in die Schule geschickt?", fragte Simon, als wir gerade wieder auf seine Freunde zuliefen.

„Ja. Du kannst mir glauben, dass ich ihn dafür immer noch hasse."

„Das kann ich mir vorstellen. Und was macht deine Schulter?"

„Tut immer noch weh, aber der Arzt meinte, dass es in wenigen Tagen geheilt sein wird. Dem kauf ich das aber nicht ab. Und dein Arm?"

„Ich habe keine Schmerzen mehr, aber abgeheilt ist das auch noch nicht. Kann ich dich mal was anderes fragen?"

„Klar."

„Wie schläfst du in letzter Zeit? Ich nämlich beschissen."

„Ja und ich erst. Es gab bisher noch keine Nacht, in der ich durchgeschlafen hatte."

Simon nickte daraufhin und so kamen wir schon bei seinen Freunden an. Er hatte mich angefleht bei ihnen zu bleiben und weil ich ihn ja mochte, tat ich das auch.

Ich stand die gesamte Zeit relativ nah bei ihm, weil ich diesen Elian irgendwie nicht abkonnte. Mit dem hatte ich gerade auch einen Anstarrwettbewerb.

Er sah mich finster an, ich blickte kalt zurück. So einfach war das.

Bradley bemerkte das.

„Elian ist eigentlich ein ganz lieber. Harte Schale, weicher Kern", lachte er, als er meinen musternden Blick bemerkte.

„Seid ihr alle so?", fragte ich nun und konnte dabei den überdramatisch empörten Blick von Simon sehen.

„Nein", lachte Bradley wieder. „Nur er. Simon ist sowieso immer aufgedreht, ich bin immer freundlich und Aidan ist auch ein ganz lieber", grinste er nun.

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Solving traumas | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt