"Aurora?" Ecos Stimme weckte mich.
"Mmh?"
"Siehst du mich?"
Ich öffnete die Augen und blickte in Ecos lila fast schwarze Augen. "Ja, ich sehe dich."
Er atmete tief aus. Ich versuchte mich aufzusetzen, aber er drückte mich sachte wieder runter. "Spar dir deine Kräfte"
"Wieso konnte ich dich nicht sehen?" Meine Augen fielen mir fast wieder zu.
"Dir hat die nötige Magie gefehlt, um mich zu sehen. Ruh dich aus, ich bleibe bei dir." Seine warmen Worte sorgten dafür, dass ich einschlief.
Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen habe, aber als ich wach wurde, war die Sonne schon erneut am Untergehen.
Die Schmerzen waren in Ordnung, es waren nur noch Kopfschmerzen. Sachte setzte ich mich auf. Die Erde drehte sich um mich und ich legte mich wieder hin. Okay, der Kreislauf war dann doch noch nicht so weit.
"Sie ist seit drei Tagen in ihrem Zimmer, schläft die ganze Zeit, isst und trinkt nichts. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um meine Tochter, Doc."
"Ich werde sie mir ansehen, Frau De Kasa. Dafür haben sie mich schließlich gerufen", hörte ich Darkos Stimme vor der Tür. Bitte nicht, ich drehte mich auf die Seite und schaute die Wand an. Die Tür wurde aufgemacht. Schritte näherten sich. Meine Augen schloss ich, ich wollte Darko einfach nicht sehen. Es reichte mir schon, wenn ich ihn in der Schule sah, jetzt spielte er auch noch den Doc, darauf hatte ich in diesem Zustand keine Nerven dafür.
Seine Hand strich mir über die Schultern. "Ich weiß, dass du wach bist." Und? Er ging mir regelrecht am Arsch vorbei. Er seufzte. "Aurora, je besser du mitarbeitest, desto schneller bin ich auch wieder weg." Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass diese Worte nicht von Darko stammten. "Du lässt mir somit keine Wahl."
Darko tauchte in meinem Geist auf und ich stellte mich ihm entgegen. "Raus aus meinem Geist!" Er wollte etwas sagen, aber ich kam ihm zufuhr und schmiss ihn raus.
"Aurora, das ist aber echt nicht die feine Art." Darkos Augen begegneten meinen. Garnok war unter der Oberfläche, in Darkos Augen lag noch ein roter Schimmer. "Wärs dir lieber, wenn er nicht mithört?" Ich drehte mich wieder um und starrte die verdammte Wand an. "Ich hab's verstanden, Aurora. Du kannst mich nicht mehr leiden, seitdem ich den Befehl gegeben habe, dir deine Erinnerung an die Magie zu löschen." Garnok, der die Kontrolle über Darko übernommen hatte, hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
"Das ist mittlerweile 2 Wochen her, hör auf damit die beleidigte Leberwurst zu sein."
Jetzt wurde es zu viel. Ich drehte mich um und schaute ihn mit einem zornigen Blick an. Bevor ich irgendwas unüberlegtes sagte, deutete ich auf die Tür. "Raus!" Ich versuchte meiner zittrigen Stimme Kraft zu verleihen, aber scheiterte kläglich. Darko lächelte mich müde an, Garnok hatte sich zurückgezogen. "Ich verstehe dich gerade zu gut. Gib mir wirklich nur 5 Minuten, deine Mutter will, dass ich dich untersuche."
"Da gibt es nichts zu untersuchen, lasst mich einfach in Frieden." Mit einem mal wurde mir schwarz vor Augen.
"Aurora" Jemandes Hände berührten meinen Kopf. Meine Sicht wurde wieder klarer und erkannte Darko, der mich besorgt anschaute. "Woher kommen die Verletzungen?" "Das geht dich nichts an."
"Oh doch, mein Liebe, du hast eine heftige Gehirnerschütterung, Prellungen am Bauch, die von Tritten herrühren und auch eine Kopfverletzung, die mittlerweile verkrustet ist. Was zur Hölle ist passiert?"
Ich blieb schweigsam. Wir beide schauten uns an. Darko seufzte auf und wuschelte sich durch seine Haare. "Okay, wenn du nicht reden möchtest. Ruh dich aus, mit so einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen. Ich lass dir Schmerzmittel und etwas gegen die Übelkeit da. Nehm sie." Er nahm seine Hand von meinem Kopf und ging. Kaum schloss er die Tür hinter sich, fiel die ganze Anspannung von mir ab. Ich war so müde, dass ich einschlief.
Das nächste mal, als ich aufwachte, ging es mir schon deutlich besser. Vorsichtig setzte ich mich auf. Mein Schwindel war nicht mehr so ausgeprägt. Ich legte meine Beine übers Bett. Mein Hals war trocken. Ich sollte runter in die Küche gehen und mir ein Glas Wasser holen. Bedächtig stand ich auf. Ich lief immer an der Wand lang und stützte mich auch am Geländer ab.
Aus den oberen Schränken der Küche nahm ich mir ein Glas und füllte es mit Leitungswasser. Schon nach den ersten Schlucken war mein trockener Hals verschwunden.
"Ach sieh einer an, meine Schwester ist auch mal wach." Ein Schauer jagte meinen Rücken runter. Ich drehte mich um und blickte in ihr Gesicht und schluckte. Sie kam mir immer näher. "Wenn du nur ein Sterbenswort über deine Verletzungen sagst, dann wirst du mich noch von meiner anderen Seite kennenlernen. Haben wir uns verstanden?"
Ich nickte, ich hatte Angst vor ihr.
"Gut, dann haben wir uns verstanden." Sie drehte sich um und setzte sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Deswegen war sie so schnell hier gewesen. Ich nahm einen Krug aus dem oberen Regal und füllte ihn mit Wasser. Ich stellte ihn noch rechtzeitig auf die Theke, als mir schwarz vor Augen wurde.
Jemand hielt meinen Kopf. Erst nachdem ich meine Augen öffnete, sah ich in Jessicas grüne Augen. "Deine Kopfverletzung ist wohl doch ernster, als was Darko behauptet hat."
Ich setzte mich auf und zog mich an der Küchenzeile hoch. Jessica beobachtete mich. "Mutter kann ganz sicher keine Blutflecken in der Küche gebrauchen." Sie lachte auf und ging wieder ins Wohnzimmer. Toll, jetzt wusste ich, warum sie sich gesorgt hatte.
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Der 4. General
FanfictionAurora erhielt auf ihrer alten Schule einen Schulverweis, daraufhin schickte ihr Vater sie nach Jorvik, zu ihrer Mutter. Sie lernt ihre Schwester Jessica kennen, von der sie bis zu dem Zeitpunkt nichts wusste. Dunkle Machenschaften, die, die Magie...