35. Kapitel Ein Scheiß Tag

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Seit fast vier Monaten lebte ich nun bei Darko und er trieb mich schier in den Wahnsinn.

Er ballerte mich mit Prüfungsaufgaben zu und "trainierte" mich gegen Manipulation.

Ich hatte keine ruhige Minute mehr. Deswegen war ich gerade richtig froh darüber, dass er einkaufen war. Jetzt konnte ich mal durchatmen und Kraft tanken.

Ich lag draußen im Garten und beobachtete die Wolken, die sehr schnell über den Himmel glitten.

Es wehte ein Lüftchen und machte somit die Sonne angenehm. Mittlerweile war es Sommer geworden und die Prüfung stand in nicht einmal einer Woche an.

An vielen Tagen hatte ich nicht einmal 30min für mich. Darko merkte meist nicht, wie es mich ankotzte, auch wenn ich etwas sagte, machte es meine Situation nicht besser, denn seine Antwort blieb immer dieselbe. "Ich bereite dich vor, sei dankbar darüber", seine Worte hallten in meinem Verstand wieder. Nein, ich war nicht mehr dankbar, ich war müde und sah keinen Sinn mehr in der Sache. Für wen mache ich das? Für ihn oder für mich? Meine Laune war sehr angekratzt. Reiten sollte ich erstmal lassen und mich voll auf die Schule und auf die Magie konzentrieren.

Ich weinte mich in den Schlaf, da alles zu viel war für mich.

Tränen liefen über mein Gesicht. In nicht einmal 5min würde Darko zurückkommen und der Teufelskreislauf würde von vorne beginnen. Ich hatte keine Kraft mehr dafür.

"Aurora?" Garnok erschreckte mich wie jedes mal unbewusst.

"Ja?"

"Ich spüre, dass du physisch und psyschisch erschöpft bist. Du solltest dich ausruhen."

Ich lachte verbittert auf. "Würde ich auch gerne, wenn Darko mir nicht andauernd im Nacken sitzen würde."

"Wieso redest du nicht einmal mit ihm?"

"Habe ich versucht, meine Worte sind bei ihm einfach abgeprallt und er hat mir an dem Tag noch mehr Aufgaben gegeben."

"Verstehe."

Garnok unterbrach die Verbindung und ließ mich mit meinen Gedanken zurück.

"Ich bin zurück. Wie sieht es mit den Aufgaben aus, die ich dir gegeben habe?" Darkos Stimme hallte aus der Küche.

Ich blieb im Gras liegen und beobachtete weiter den Himmel. Die Aufgaben hatte ich nicht erledigt, ich war zu frustriert gewesen.

Schritte näherten sich und blieben vor meinem Kopf stehen. "Aurora?"

Müde blickte ich in Darkos Augen. Er legte seinen Kopf schief und schüttelte den Kopf. "Du hast die Aufgaben nicht gemacht, oder?"

Ich schüttelte den Kopf. In Darkos Gesicht zeichnete sich Unverständnis ab. "Aurora, du gehst viel zu locker ran. Ich mach jetzt etwas zu essen, währenddessen setz du dich an die Aufgaben."

"Nein", wisperte ich und Tränen liefen über mein Gesicht.

"Ach komm schon, stell dich nicht so. Ab mit dir", Darko deutete aufs Haus. Ich erhob mich langsam und rannte fast schon ins Haus. Durch die Tränen verschwamm mein Blick. Die Gästezimmer Tür schlug ich hinter mir zu und verschloss sie. Ich schmiss mich aufs Bett und fing an zu heulen.

Es klopfte und die Türklinke wurde runter gedrückt, aber Darko kam nicht rein, da ich abgeschlossen hatte. "Es gibt Essen."

Selbst Hunger würde mich nicht rauslocken, ich hatte keine Lust mehr auf den Teufelskreislauf.

Der 4. GeneralWo Geschichten leben. Entdecke jetzt