„Moooordsfreundin! Nu erzähl do maaaa....*hicks* wo isn schon wieder der alte Knattermoppel?!"
„Genau! Wo verstäggd sich dein Mann?! Hatta kei Bock auf uns?!"
„Fleiiiiiisch! Ich will noch mehr Fleiiiiisch!"
Oh Gott. Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, aber jeder schien hier zu viel hinter dem Durst getrunken zu haben. Ebenso ich. Allerdings konnte ich mich noch vernünftig artikulieren, ganz geschweige denn von meinen Kameraden. Eren war irgendwann gegangen. Natürlich war dann auch Mikasa weg und stattdessen hatten sich Corey und sein Team zu uns gesellt.
„Lasst ihn doch mal in Ruhe. Er hat viel zu tun!", antwortete ich und nahm einen großen Schluck Wasser.
„Aaaach, der alde Schmollstiefel hat immer viel zu tuuuun. Erzähl doch maaa, wie issa denn so, der gude Levi?"
„Issa gud im Bett?" *wosch* Und zack verteilte ich mein Wasser, welches sich gerade noch in meinem Mund befunden hatte, über den ganzen Tisch. Dass ich nun rot anlief wie eine Tomate, war auch noch ganz toll.
„Hört doch endlich auf!", sagte ich beschämt und die anderen lachten.
„Deine Freunde sind ganz schön neugierig", sagte Corey dann zu mir, der neben mir saß. Warum war das so? Weil ich mich hab hinreißen lassen. Er war nett und wir hatten zu viel getrunken. Und außerdem stürzte ich mich immer in solch waghalsige Angelegenheiten, die mich hinterher sicher wieder Ärger kosteten. Doch ich musste den Abend rumkriegen und hatte mal wieder nicht nachgedacht. Was war denn auch schon dabei? Ob ich jetzt mit Eren und den anderen ein Glas Wein trank, oder mit Corey und seinen Jungs.
„Aber das bin ich auch. Ich hörte von dem Krieg, den ihr damals geführt hattet. Tausende von Soldaten haben ihr Leben gelassen und Eren hat alles beendet. Wer war es noch gleich? Zeke? Er wollte den Urtitanen haben, oder?! Mit so einer Fähigkeit zu leben, stelle ich mir großartig vor."
„Es ist alles, nur nicht großartig", antwortete ich direkt. Mir gefiel das Thema nicht. Aber anscheinend hatte sich die Geschichte ganz schön rumgesprochen.
„Und es geht euch auch gar nichts an, oder? Ihr seid aus einem ganz anderen Grund hier, nämlich uns im Kampf gegen diese Maschinen zu helfen, die dort draußen ihr Unwesen treiben. Erzähl du mir doch lieber was darüber."
Corey wirkte ein wenig überrascht, setzte aber dann ein Schmunzeln auf und schnaufte kurz auf.
„Ich mag starke Frauen. Levi hat wirklich einen guten Fang gemacht. Nicht zu guter Letzt, weil du auch etwas Besonderes bist..."
Warte, was? Was redete er denn da?
Corey bemerkte meinen skeptischen Blick und legte seine Lippen an mein Ohr.
„Du kannst etwas, was andere nicht können. Aber ich hielt es für ein Hokuspokus. Ist denn da was dran?"
Er meint das Reisen! Er meint das Reisen!Nein, Y/N. Woher weiß er das? Das durfte er nicht wissen! War er deswegen hier, um sich an das Mittel zu vergreifen? Vielleicht war er ein Verbündeter von Zeke? Oder er hatte was mit Reiner und den anderen zu tun. Warum sonst, sollte er das wissen?
„W-Was meinst du?!", fragte ich dann zittriger, als ich es wollte. Corey lachte leise.
„Na, deine Gabe..."
„..."
„Deine Gabe, uns Männern den Kopf zu verdrehen."
Okay, jetzt reichts!
„Corey? Lass es sein!", fauchte ich und stand dann auf. Meine Freunde schauten mich verdutzt an.
„Hey hey hey, beruhige dich mal wieder. Ich habe doch nichts gemacht."
„Doch. Du gehst mir auf den Sack. Leute? Ich bin weg. Hanji? Begleitest du mich ein Stück?", fragte ich sie, doch sie schien wirklich ein wenig zu betrunken zu sein. Mir war das egal. Ich wollte nun zurück nach Hause, um das hier alles nicht mehr ertragen zu müssen.
„Ääääh, ich nüchtere mal eben kurz aus. Geh du schon mal vor, hehe..."
„Fein", sagte ich, drehte um und lief in Richtung Levi's Zimmer.Wütend schoss ich durch die Tür und knallte sie hinter mir zu.
„Ey, die darfst du mir ersetzen, sollte sie kaputt gehen."
„Mir egal! Dann ersetze ich sie eben." Frustriert schmiss ich mich mich dem Gesicht voran ins Bett und gab keinen Mucks mehr von mir. Levi musste mich vermutlich gerade irritiert anschauen, denn man hörte nichts mehr von ihm.
„Bist du betrunken?!", hörte ich ihn dann fragen.
„Ne", gab ich nur die Antwort. Nun, vielleicht ein wenig angesüppelt. Nun hörte ich das Knarzen des Stuhls, als Levi aufstand und dann die Schritte, die auf mich zukamen. Er setzte sich aufs Bett und legte eine Hand auf meinen Rücken.
„Was ist los, Nervensäge? Hast du nichts mehr zu essen bekommen?!"
„Doch."
„War der Glatzkopf oder die Pferdefresse gemein zu dir?!"
„Neee!"
„Hast du deine Tage?!"
„Levi, halt einfach den Mund", sagte ich bestimmend und er wurde still. Dann setzte ich mich auf und sah ihn an. Mit einem leicht fraglichen Blick, fixierte er meine Augen und legte seine Hand nun auf meine.
„Hör auf, mich so anzugucken!" Er schloss seine Augen und rührte sich nicht. Seltsames Verhalten, was er da an den Tag legte.
„...und was hast du jetzt? Willst du mich auch ärgern?"
„Du meintest doch, ich soll den Mund halten und dich nicht angucken. Du musst schon wissen, was du willst."
„Manno! Ignorier' was ich gesagt habe."
„Tch. Dich soll mal einer verstehen." Er stubste mit seinem Zeigefinger gegen meine Nasenspitze und küsste mich dann dort.
„Nein, ich...also...der Abend war seltsam...", fing ich an. Ich wollte ihm unbedingt erzählen, was mit Eren los war. Ich erzählte ihm, dass ich nur mit ihm sprechen wollte und er sich plötzlich ganz anders verhielt. Ich erzählte ihm von Eren's Wandel, dass er mich plötzlich gegen die Wand drückte und mir sagte, ich müsse von hier verschwinden.
„Du sagst, er war wie ausgewechselt? Als wäre er eine andere Person gewesen?"
„Ich weiß, dass es völlig verrückt klingt. Aber es muss brutal ausgehen haben. Corey kam und hat sich erkundigt, ob bei uns alles in Ordnung sei und dass man Frauen ja nicht bedrängt. Glaub mir, Eren würde mich nie bedrängen!"
„Hm", machte Levi und stand auf. Dann lief er zum Fenster und schaute raus.
„Sicher hatte er nur einen Furz quer sitzen. Du solltest dir darüber keine Gedanken mehr machen."
„...du hältst mich für bescheuert, oder?!" Unglaublich. Mein eigener Mann, der ziemlich intelligent war, stritt die These, das etwas mit Eren nicht stimmte, komplett ab? Das war doch nicht der Levi, den ich kannte.
„Nein, aber ich denke, du solltest dir einfach nicht unnötig Gedanken machen."
„...und ich dachte, du liebst und schätzt mich..."
Nun fuhr er herum und sein Ausdruck ließ mich leicht zusammenzucken, denn er hatte etwas ernstes an sich.
„Was hat das bitte damit zu tun? Natürlich liebe und schätze ich dich, das hat aber nichts damit zu tun, dass du dir Gedanken über Dinge machen solltest, die nur uns etwas angehen."
„Bitte was?" Nun wurde ich ein wenig sauer. Echt jetzt. Was war mit Levi los? Wieso wollte er mich nicht mehr auf der Expedition dabei haben? Wieso glaubte er mir nicht?
„Die nur euch etwas angehen? Tut mir leid, aber hast du noch alle Klöpse an der Gabel? Ich bin ja wohl ein volles Mitglied eurer Bande! Nur wegen mir ist das alles so ausgeartet! Nur wegen mir, weil ich durch die Welten reisen kann! Wegen mir wird der Krieg vermutlich nie enden. Und du sagst mir, es geht nur euch etwas an? Du bist so ein Arsch, Levi! Was ist los mit dir? Willst du mich nicht mehr hier haben?"
„Natürlich will ich dich hier haben", sagte er und kam wieder auf mich zu. Ich war währenddessen aufgestanden und stand nun vor ihm. Er schaute auf mich herab und umfasste sanft mein Handgelenk, mit der anderen stützte er meine Nacken. Doch ich wollte gerade nicht von ihm berührt werden und wich ein Stück zurück. Er ließ es geschehen.
„Scheiße, Y/N. Ich dachte, man hat dir ins Gewissen geredet und du verstehst mich. Muss ich noch mal ausführlich werden? Damit du es besser verstehst? Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ich habe dich nicht umsonst geheiratet. Und ja, es sind viele schlimme Dinge passiert. Ja, durch deine Gabe. Aber hätte ich dich damals nicht mitgenommen, wäre es nie soweit gekommen. Also bin ich der Schuldige. Natürlich bist du ein Mitglied von uns. Du gehörst dazu. Und genau weil du dazugehörst, und ich dich über alles liebe, will ich dich nicht schon wieder verlieren, nur weil du dich wieder in Dinge einmischt. Wirklich, Y/N. Lass das unsere Sorge sein."
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(2) Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten (Teil 2)
FanfictionWARNUNG! DIES IST EINE FORTSETZUNG MEINER ERSTEN STORY (Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten). Ich werde hier keine Beschreibung niederlegen, da ich sonst neue Reader spoilern könnte ( und dafür habe ich wirklich zu lange an meiner erste...