23. Die Entdeckung

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Eine Weile war vergangen. Für mich gefühlt eine Ewigkeit, in der ich nicht mehr in der Titanenwelt gewesen war. Meine Freundin hatte versucht, so gut es ging mich abzulenken. Aber meine Gedanken hingen jede Sekunde bei Levi und den anderen. Ich fragte mich, was sie gerade machten. Ob sie schon herausgefunden hatten, was mit Eren war. Wie es Levi wohl ging?! Dachte er an mich? Vermisste er mich auch so?
Nun lag ich wieder im Bett und schmollte. Schaute mir Attack on Titan an, natürlich die dritte Staffel, weil man da Levi gefühlt am meisten sah und beschloss dann, dass es mir reichte. Ich musste mal raus unter die Leute. Konnte doch nicht angehen, dass ich hier im Selbstmitleid versank. Zumal, wenn mich jemand fragen würde, was ich denn für ein Leiden hätte, könnte ich nicht mal sagen: Och, weißt du? Ich bin mit einem Animecharakter zusammen, verheiratet und nun getrennt, weil ein weiterer Hauptcharakter in dem Anime die Fassung verliert, keiner weiß, was mit ihm los war und nun alle Welt Sorge um mich hat, weswegen ich nun zu Hause hocke. Und ach, hatte ich schon erwähnt, dass ich zwischen den Welten reisen konnte?
Nee, das ging ganz und gar nicht. Also reiß dich gefälligst zusammen, du Supernudel!

Ich ging die Sache also an, ging gemütlich duschen und machte nebenbei ein wenig Spotify an. Dann zog ich mich an, schminkte mich ein wenig, um menschentauglich zu werden und fuhr dann in die Stadt, die in etwa zwanzig Minuten entfernt lag.
Dort angekommen parkte ich und verfluchte es jetzt schon. Städte waren anstrengend. Zu viele Autos, zu viele Menschen, zu viel Gewusel. Innerlich die reinste Stresssituation. Durchatmen, das hilft, dachte ich mir und schlenderte dann los.
Nachdem ich gefühlt in allen Läden war und mir ein bisschen Deko mitgenommen, unter anderem Bilderrahmen, weil ich einige Fotos meiner Hochzeit ausdrucken und aufhängen wollte, schlenderte ich nun zurück durch die vollen Straßen. Nichtsahnend ließ ich ruhig meinen Blick umherschweifen, bis mein Herz dann einen Satz machte. Genau in der Sekunde lief jemand an mir vorbei, dem ich einen kurzen Blick schenkte. Flüchtig. Und doch meine ich erkannt zu haben, wer es war.

Ich traute mich gar nicht, mich umzudrehen, doch mit viel Überwindung tat ich es. Zu meiner Verwunderung aber sah ich von der Person nichts mehr. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt. Ich schaute noch mal durch die Menschenmenge, doch fand die Person nicht mehr auf. War es nur Einbildung gewesen? War es jetzt schon soweit?

Ich drehte mich wieder um und ging weiter, während ich mir den Kopf zerbrach. Das kann nicht sein. Das kann nicht sein. Nein. Unmöglich. Dein Kopf spielt dir einen Streich.
Zu Hause angekommen ließ mich der Gedanke aber immer noch nicht los, weswegen ich meine beste Freundin zu mir bestellte. Als ich ihr von meiner Sichtung berichtete, stieß ich sogar auf eine Zusage.
„Denk dran, wir hatten das schon einmal. Ich schließe nichts aus. Die Frage ist nur: Woher hat er das?"
„Ich weiß es nicht!", sagte ich verloren, während ich nervös mein Wohnzimmer auf und ab lief.
„Y/BF, ich muss zurück und Levi davon berichten!"
„Du willst zurück? Aber wer weiß was da los ist? Levi wird sicher-"
„Ist mir egal, ob er sauer sein wird, wenn sich meine Vermutung wirklich bestätigt, haben wir ganz andere Sorgen!"
Ich versuchte mich zu sammeln, atmete einmal tief ein und aus und schaute Y/BF entschlossen an.
„Grasdackel? Walte deines Amtes! Ich muss zurück und du musst die Stellung halten!"



Oh, das klingt aber brenzlich. Wen glaubst du, habt ihr entdeckt?

(2) Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt