41. Zurück

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„Levi! W-Wachst du etwa auf? Oder stirbst du mir jetzt weg? Äh...Knopf...ich muss diesen Knopf drücken, damit Edeltraud kommt!"
Ich fand den Knopf und Edeltraud kam. In der Sekunde fragte ich mich, ob sie alleine auf Station war.
„Was ist passiert?"
„Sein Puls! Es piept schneller! Was passiert mit ihm?"
„Ich kontrolliere das." Plötzlich wirkte Edeldtraud nicht mehr wie eine sechzigjährige Mutter Maria, sondern wie ein Jungspund, der sofort einsatzbereit war.
„Hm. Ist alles in Ordnung." Als sie das sagte, normalisierte sich sein Herzschlag wieder.
„Hast du etwas in der Zeit gemacht?" Ich überlegte.
„Ich habe mich nur zurückgelehnt. Und dann vor Schmerzen aufgeschrien, weil ich meine Rippen geprellt habe."
„Das ist es also", grinste sie.
„Was?"
„Er hat Sorge um dich."
„Sorge?" Sie nickte eifrig.
„Wenn Menschen im Koma liegen, hören sie alles. Ihnen entgeht eigentlich nichts. Wenn du dir wehgetan hast, hat ihn das vermutlich Sorgen bereitet. Denn jetzt scheint wieder alles gut."
„Äh...er...er kann mich die ganze Zeit hören?" Oh Gott! Ich hatte ihm Zeitweise meine peinlichsten Erlebnisse aus meiner Kindheit erzählt! Eine handelte davon, dass ich im Unterricht eingeschlafen und durch meine eigene Entlüftung wachgeworden war. Innerlich lief ich rot an.
„Ist natürlich nur so eine Sagung. Aber viele die im Koma gelegen haben, berichteten von Gesprächen, die sie eigentlich nicht hätten mitbekommen dürfen." Inständig hoffte ich, dass es nicht so war.
Edeltraud ging kurz raus und kam dann erneut mit einer Schüssel und einem Waschlappen wieder.
„Möchtest du das lieber machen?", fragte sie mich. Irritiert, was sie denn wohl meinen könnte, schaute ich im Wechsel zu ihr und der Schüssel.
„Deinen Freund waschen", half sie mir auf die Sprünge. Meinen...Freund waschen?
„Ich... soll ihn waschen?"
„Aber ja doch. Sonst riecht er doch nach so vielen Tagen. Und das will weder er noch wir."
Heilige Titanengrütze. Sie hatte recht. Levi musste ja gewaschen werden, in der Zeit wo er sich nicht selbst drum kümmern konnte. Jedoch lief ich gerade wieder innerlich rot an, als ich darüber nachdachte, ihm seinen Little Levi zu waschen. Na ja, von little ist es weit entfernt, sagte eine Stimme in mir und ich kochte noch mehr. Aber wenn er bis jetzt jeden Tag gewaschen wurde, wer... doch nicht etwa...?
„Ich habe das die letzten Tage übernommen. Du warst in der Zeit wohl duschen oder mit etwas anderem beschäftigt." Ach. Du. Schande. Sie hatte es also übernommen. Wenn Levi das rausfinden würde...
„I-Ich übernehme das gerne...", stotterte ich.
„Sehr schön. Dann ruf mich, wenn du fertig bist. Dann gebe ich ihm seine Medikamente."
Sie verließ das Zimmer und ließ mich mit der Schüssel zurück. Mein Herz pochte nervös. Mein Gott! Du bist mit ihm verheiratet und hattest genug Sex, um alles an ihn zu kennen!, fluchte meine innere Stimme. Ja?! Aber das war was völlig anderes, als seinen Lörres zu schrubben!
Brachte aber alles nichts. Ich atmete tief ein und aus und riss mich zusammen. Ja! Reiß dich zusammen, verdammt!
Ich stand auf und zog die Decke ein Stück nach unten, sodass sie ihm auf den Knien lag. Dann nahm ich das Duschgel, was Edeltraud mitgebracht hatte, schenkte ein wenig in die Schüssel ein und mischte das Ganze zusammen mit dem Waschlappen. Anschließend wrang ich ihn aus, dass nichts mehr tropfte und fing an Levi's Gesicht damit abzustreichen. Vorsichtig erst die eine, dann die anderen Seite. Dann wanderte ich runter zu seinem Hals, bis mir auffiel, dass es vermutlich einfacher wäre, wenn ich ihm sein Shirt ausziehen würde. Gesagt, getan, auch wenn es sich etwas schwierig gestaltete. Der Kerl wog für seine Größe doch trotzdem viel. Nicht ganz so viel wie ein Bär, aber ein großer Hund vielleicht. Eher einem Flughörnchen, tobte die Stimme wieder in mir. Halt jetzt die Klappe! Du hast Sendepause!

Das Shirt war nun ausgezogen und ich betrachtete seinen Körper. Muskel für Muskel, seine glatte Haut. Und die zwei entzündeten Einstichstellen der Pfeile, die ihn fast umgebracht hätten. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, hätten sie nur die richtigen Stellen getroffen. Ich berührte diese Wunden sanft mit meinen Fingerkuppen. Man konnte sie noch ganz genau spüren. Krustig und angeschwollen fühlten sie sich an und ich erschrak, als in der Sekunde der Herzmonitor wieder losging. Sofort schreckten meine Finger zurück. Hatte ich ihm wehgetan? Das wollte ich nicht.
Langsam wusch ich nun seine Brust ab, seine Arme, unter den Armen, die Hände...die...HAND. Die andere war ja noch im Verband eingepackt und nur noch halb existent. So. Und nun musste ich mich weiter vorarbeiten...nach unten. Okay, Y/N. Du schaffst das. Du hattest diesen LongDongJohnson schon überall in dir und deine Hand kennt ihn auch. Du musst ihn nur etwas waschen...nur etwas...waschen...
Ich hagerte so mit mir selbst, dabei war das nun wirklich keine Sache, vor der man sich schämen müsste. Also zog ich seine Hose ein Stück herunter, sodass ER frei lag. Dann tunkte ich den Waschlappen erneut in die Schüssel, wrang ihn aus und begab mich ( immer noch leicht zögernd) in die Richtung des männlichen Gliedes. Immer näher und näher kam ich diesem und stoppte, kurz bevor ich da war.
„Meine Fresse. Wieso ist das so schwer? Hör auf mich so anzugucken, Little Levi! Ich kann meinen Job nicht vernünftig ausfüh" *Pieppieppiep* Der Herzmonitor gab immer schnellere Töne von sich, was meine Hand sofort zurückschrecken ließ. Aus Reflex schmiss ich den Lappen in die Schüssel, stolperte und fiel geradewegs in Levi's Richtung. In letzter Sekunde konnte ich mich mit meinen Händen noch auf der Matratze abstützen und landete nur einige Zentimeter über seinem Gesicht, was kurzzeitig dafür sorgte, dass mein Herz ausfiel. Denn langsam öffneten sich seine Augen und schauten direkt in die meine.

(2) Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt