„Gibt es Erinnerungen, die du doch nicht mehr weißt? Ist dir bewusst, was als Letztes geschah?", fragte mich Levi und ich dachte nach.
„Ich kam in diese Welt. Warum, haben wir immer noch nicht herausgefunden. Hanji hat mehrere Mittel erstellt, damit ich zwischen die Welten reisen kann. Gibt es da eigentlich was Eindeutiges?"
„Nein", sagte Levi.
„Aber so wie ich Hanji kenne, ist sie stets dabei, etwas zu erfinden." Ich nickte. So kannte ich Hanji. Immer mit Eifer dabei.
„Wir haben sehr viel erlebt. Und letztendlich haben wir geheiratet." Ich schaute auf meinen Finger, wo sich der schöne Klunker von Levi befand. Auch er schaute darauf.
„Wo ist dein Beweis?", hakte ich nach. Er hielt sofort seine Hand nach oben.
„Gut. Man kann dir also vertrauen."
„Tch. Soll das ein Witz sein?", fragte er leicht gekränkt.
„Ich hatte nicht vor dich zu heiraten, um dich dann zu verstoßen."
„Okay. Weiter im Text", räusperte ich mich.
„Dein Bekannter aus dem Untergrund - Kirian war sein Name, oder? Er hatte sich in einen Stahl-Titanen verwandelt, nachdem Eren Zeke und alle Titanen ausgelöscht hatte. Und was geschah dann?"
Der Rest wollte mir wirklich nicht mehr einfallen, aber das würde ich ja dann von Levi erfahren. Dieser wirkte nun sichtlich angespannt.
„Die Stahl-Titanen haben ein Gift abgesondert, was dich und einige andere getroffen hatte. Dieses Gift hat die Nervenbahnen im Gehirn angegriffen und dafür gesorgt, dass ihr alle das Gedächtnis verliert."Nä! Datt gibbet doch nicht?! Kirian war also daran Schuld gewesen?
„Es war eine Sache von Ungewissheit. Zuerst geschah nichts, doch dann haben sich die Symptome bei allen gehäuft und synchronisiert. Dein Gedächtnis schwand auch nach und nach und jetzt kommen wir zu dem Teil, weswegen du mich halb verkloppt hast."
Ich schluckte und war total gespannt, was er nun erzählen würde.
„Um dich zu schützen, befanden wir es alle für richtig, dich zurück in deine Welt zu schicken. Dein Grasdackel erzählte deinen Eltern von ständiger Ohnmacht und Gedächtnisverlust. Sie ließen dich untersuchen und ein Arzt diagnostizierte eine Lewy-Body Demenz, die in nur ganz seltenen Fällen auch junge Leute betreffen kann. Wenn du mich fragst, ist das völliger Schwachsinn. Eine Amnesie hätte es wohl eher getroffen, aber scheiß drauf.
Bis die Sache komplett geklärt war, ließ man dich zu Hause und der Grasdackel hat alles getan, um dir zu helfen, weil deine Eltern auf Reisen waren."
„Wow. Das sieht ihnen ja ähnlich, mich mit einer Demenz alleine zu lassen", schnaubte ich nur. Ja, das war tatsächlich nichts Neues, da meine Eltern auch in weitentfernten Ländern unterwegs waren. Sie konnten nicht einfach zurück, doch hätte ich das in diesem Fall schon gehofft. Wie konnte man jemanden mit einem Gedächtnisproblem alleine in der Wohnung lassen? Was wäre gewesen, hätte ich vergessen den Herd auszustellen? Oder den Backofen? Oder das Badewasser? Oder...
„Denk nicht darüber nach. Es ist eben so, wie es ist. Sei nicht sauer", beruhigte mich Levi. Ich schnalzte mit der Zunge.
„Ich bin doch nicht sauer. Ich bin nur enttäuscht."
„Jedenfalls sind Begleiterscheinungen dieser Krankheit auch Halluzinationen, weswegen deine Freundin dir dies verklickerte, solltest du von uns reden. Wir wollten dich auf keinen Fall aufgeben oder dich von uns stoßen. Aber wir hielten es für sicherer. Und da ich auch ein Auge auf dich haben wollte, eröffnete ich in deiner Nähe einen Teeladen."Meine Augen weiteten sich und ich kurbelte kurz meine Gedanken zurück. Damals, als meine Mutter Geburtstag hatte...
„Das warst also doch du !", stieß ich hervor. Levi schmunzelte ein wenig.
„Als ich das Geburtstagsgeschenk für meine Mum gekauft habe. Du warst das! Du kamst mir damals schon so bekannt vor, aber ich wusste nicht, woher ich dich kannte. Und als du mir den Brief mitgegeben hast, der mich auf die Fährte lenken sollte, kam mir auch vieles bekannt vor..."
„So siehts aus. Es war inszeniert. Dein Grasdackel sollte das mit dem Tee als Geschenk vorschlagen. So nahmen die Dinge ihren Lauf."
„Kannst du bitte aufhören sie Grasdackel zu nennen?!"
„Sie ist einer und wird das immer bleiben. Hast du das etwa wieder vergessen?", ärgerte er mich ein wenig. Vielleicht. Ich ging gar nicht mehr auf das Thema ein, sondern schnitt ein anderes an.
„Aber Levi. Ihr schickt mich nach Hause, wollt mir einreden, ich bilde mir alles nur ein, aber im Umkehrschluss habt ihr Beweise hinterlassen, die mich stets an euch erinnern sollten. In welcher Welt macht das Sinn?"
„In KEINER! Aber wir wollten doch nur, dass du uns nicht vergisst!", hörten wir dann eine bekannte Stimme sagen. Wir drehten uns um und sahen eine hüpfende Hanji ankommen.
„Brillenschlange, hau ab! Ich bin gerade dabei ihr alles zu erklären!", fauchte Levi.
„Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Aber ich konnte einfach nicht anders und MUSSTE herkommen! Ich habe sie doch soooo vermisst! Ach komm mal in Mamas Arme, Mordsfreundin."
Ich konnte gar nicht reagieren. Schon zerrte mich Hanji in eine mütterliche Umarmung und verteilte Küsschen auf meinem Scheitel.
„Wir meinten das alles wirklich nicht böse, hochheiliges Titanenehrenwort! Niemals würde ich meine Mordsfreundin verraten oder ihr schaden wollen."
„Hanji...ich..."
„Lass sie los, Brillenschlange. Du erdrückst sie noch mit deinem Gestank."
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(2) Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten (Teil 2)
FanficWARNUNG! DIES IST EINE FORTSETZUNG MEINER ERSTEN STORY (Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten). Ich werde hier keine Beschreibung niederlegen, da ich sonst neue Reader spoilern könnte ( und dafür habe ich wirklich zu lange an meiner erste...