Levi's Sicht
„Hauptgefreiter, ist alles in Ordnung? Kann ich-"
„Es ist nett gemeint, mich aufheitern zu wollen, Armin. Aber wir müssen Hanji suchen."
„I-In Ordnung. Also los."
Mehr als genug Gefühle sorgten in meinem Inneren gerade für einen Wirbelsturm. Ich empfand Wut, Hass gegen mich selbst, Trauer, Schuld...
Das waren nicht mal ansatzweise die Gefühle, die mich noch stürzten. Ich hatte meine große Liebe verletzt. Seelisch verletzt. Ihr etwas vorgemacht, nur damit ich sie schützen konnte. Ich hatte sie belogen und zerrissen, nur damit sie auf mich hörte und sie zurück in ihre Welt reiste. Noch nie in meinem Leben fühlte ich so wie jetzt. Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich so entkräftet und schuldig, so verzweifelt und traurig, wie in diesem Moment, wo ich sie habe gehen lassen. Ich habe alles was ich liebte über Bord geworfen...einfach alles.
Aber es war besser so. Denn der Feind hatte es nicht mehr auf sie abgesehen, sondern auf Eren und Hanji. Auf das Mittel, welches die Möglichkeit bot, in eine andere Welt zu reisen. Und um das zu stoppen, musste ich über alles gehen...„Levi? Ich glaube, wir haben eine Spur!", rief mir Jean zu und mein Gang wurde schneller. Der Weg führte uns hinunter ins Verlies und ich ahnte Schlimmes. Entweder wir fanden Hanji hier unten lebend oder...tot.
Wir rasten die Treppen hinunter. Team Eren teilte sich auf, denn es gab mehrere Wege zu den Verliesen. Ich verließ mich auf meine Intuition und bog rechts ab, huschte an den Verliesen vorbei und schaute in jedes rein, nur um festzustellen, dass Hanji nicht dort war, sondern...
Halt!
„HANJI!" Ich blieb abrupt stehen, da ich zunächst weitergerannt war, als ich sie hängend an der Wand vorfand.
„Hanji, hörst du mich?" Ich stieß die Gittertür auf und eilte zu ihr. Ihr Gesicht war blutüberströmt und eine kleine Blutpfütze hatte sich auf dem Boden gesammelt. Zudem sah ihr Gesicht aus, als wäre sie grün und blau geschlagen worden.
„Hey! Brillenschlange! Fuck..." Keine Reaktion von ihr. Ich versuchte sie aus den Fängen der Ketten zu befreien, was eigentlich nur mit einem Schlüssel möglich war.
„Levi? Bist du hier irgendwo?"
„ICH BIN HIER!", rief ich zurück und in Null Komma Nichts waren Jean und Mikasa da.
„Oh scheiße, Hanji!!!", entfuhr es auch ihm und er eilte sofort zu mir, um sich das Spektakel anzugucken und mir dabei zu helfen, Hanji von den Ketten zu befreien.
„Es bringt nichts. Ich werde die Ketten durchtrennen müssen", sagte ich, holte meine Klingen zum Vorschein und befreite Hanji mit zwei ordentlichen Schnitten von der Wand. Sie fiel in Jean und Mikasas Arme, welche Hanji sachte auf den Boden lagen. Ich kniete mich neben sie und versuchte sie wieder zu Bewusstsein zu kriegen.
„Hanji! Komm zu dir! Hörst du?" Ich legte mein Ohr an ihrem Mund. Nur leicht nahm ich eine Atmung wahr und versuchte sie weiterhin wach zu rütteln.
„Hanji, bitte!!! Nicht du auch noch! Du kannst aus dem Leben schreiten, wenn du Tante geworden bist...nein, wenn du Oma geworden bist, okay?"
Plötzlich gab sie einen kleinen Laut von sich. Es klang wie ein Röcheln.
„Hanji?!"
„Sie kommt wieder zu Bewusstsein", freuten sich Jean und Mikasa und auch ich war mehr als nur erleichtert.
„D-Du...b-bist...V-Vater...g-geworden...?!", versuchte sie zu sagen, aber ihre Stimme klang schwach und schmerzlich. Ich konnte nicht anders, aber ein Schmunzeln machte sich auf meinen Lippen breit, als ich ihre Hand fasste und leicht zudrückte.
„Nein, aber es ist schön, dass du wieder bei uns bist."Nachdem wir Hanji ein wenig Zeit gegeben hatten sich zu erholen, lehnte sie nun an der Verlieswand und erzählte uns, was passiert war. Ich biss die Zähne zusammen und spannte meine Muskeln an, als sie mir berichtete, dass Corey tatsächlich ein Marleykrieger war und im Auftrag von jemanden hier war, um sich Eren zu packen. Was mich aber wunderte, war die Tatsache, dass sie auch hinter Hanji her waren. Warum aber, war sie dann noch hier?
„Er hat sich...das Mittel schon längst geholt...", ächzte sie.
„Er war in der Welt der Mordsfreundin..."
„WAS?!", ließen Jean und Mikasa den Kommentar los.
„Das darf doch nicht wahr sein! Dieser verfluchte Wichser!"
„Jean...nicht so laut", mahnte Mikasa ihn.
„Hanji hat sicher wahnsinnige Kopfschmerzen."
"Oh, tut mir leid..."
"Corey hat...sich auf die Suche nach dem Mittel gemacht und...vermutlich gefunden...sie wollten mich erst mitnehmen doch...*hust* ihr wart ihm...schon auf der Spur."
„Dass bedeutet, dass er vermutlich doch in Y/N's Welt ist? Aber...dann ist sie in Gefahr!", wurde Jean lauter.
„Nein, ist sie nicht...", fing Hanji wieder an.
„Zumindest nicht vorerst...Corey hat was anderes vor...er will Eren, doch weiß er, dass er nicht gegen ihn ankommt. Y/N's Welt ist technisch sehr weit fortgeschritten...mit....mit Sicherheit will er sich dort Waffen beschaffen...*hust*"
„Rede nicht so viel. Wir wissen noch gar nichts und sollten vorerst versuchen, ruhig zu bleiben. Jean? Mikasa? Macht euch auf den Weg zu Erwin und berichtet ihm von alle dem. Ich bleibe solange bei Hanji, bis sie sich ausgiebig erholt hat", befahl ich.
„Verstanden!", sagten die beiden und ließen uns dann allein. Ich setzte mich neben Hanji an die kalte Wand, ließ meine Arme über meine angewinkelten Knie fallen und legte den Kopf ein wenig zurück. Dann trat Stille ein, für einige Sekunden, bis Hanji dann zu kichern begann. Ich schielte zu ihr rüber.
„Was ist so komisch?!"
„Ach, ich finde es süß, dass du dich um mich gesorgt hast. Immerhin bist du ja nicht unbedingt der Gefühlsjonny hoch zehn."
„Ach, halt den Babbel, Nervensäge. Du hast ja keine Ahnung..."
„Hö? Keine Ahnung? Von was denn?"
Ich schwieg einen Moment, um die richtigen Worte zu finden, doch sie wollten mir einfach nicht über die Lippen huschen.
„Hanji...ich habe den größten Fehler meines Lebens begangen."
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(2) Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten (Teil 2)
FanfictionWARNUNG! DIES IST EINE FORTSETZUNG MEINER ERSTEN STORY (Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten). Ich werde hier keine Beschreibung niederlegen, da ich sonst neue Reader spoilern könnte ( und dafür habe ich wirklich zu lange an meiner erste...