48. Der Krieg hat ein Ende

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Es war also Zeke's Stimme, die Eren die ganze Zeit geleitet hatte. Die ihn so unfassbar seltsam hat wirken lassen. Die aber letztendlich dafür sorgte, dass der Krieg vorbei war. War er das? Vorbei? Endlich? Nach all der Zeit?
„Zeke hat dir also zum Sieg verholfen, hach, witziges Wortspiel, höhö", lachte Hanji und erntete nur belustigtes Augenrollen.
„Scheint wohl so zu sein. Der Kampf ist vorbei", sagte Eren.
„Sofern sich kein anderer dachte, dass Menschen in Titanen zu verwandeln eine gute Idee sei", sagte ich und Eren schaute mich an.
„Y/N...geht es dir gut?" Die Frage kam unerwartet.
„Öh, denke schon? Warum fragst du?"
„Du kannst dich noch an alles erinnern, oder?!"
„Ja. Wieso?"
„Das ist gut", schmunzelte er.
„Denn ich habe dafür gesorgt, dass alle anderen vergessen, was passiert ist." Kurz dachte ich über seine Wort nach. Er hatte alle anderen vergessen lassen, was passiert war?
„Wen meinst du dam...nä!", fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Jooo! Stimmt! Die Menschen in meiner Welt!
„Die Menschen in deiner Welt, die von dem Unwetter erfahren hatten, die unsere Kameraden gesehen hatten, all das wissen sie nicht mehr. Nichts davon. Es wird ein normales Unwetter bleiben. Nicht mehr und nicht weniger." Kurz musste ich diese Information verdauen, setzte aber schnell ein erleichtertes Grinsen auf. Das war perfekt. Einfach perfekt.
„Danke, Eren. Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie ich denen das alles beibringen soll. Zumal wir mit den 3D-Manöver Apparaten durch die Straßen geflogen sind."
„Oh ja, das war ziemlich abgefahren", lachte Connie und Team Eren begannen sich rückblickend über diese Situation zu unterhalten. Dann kehrte wieder Ruhe ein.

Am nächsten Tag war alles anders. Die Gewissheit, dass nun alles vorbei war, schien unwirklich. Keiner wollte es so wirklich wahrhaben. Am wenigstens Levi. Er war der Meinung, dass sich Eren auch getäuscht haben könnte. Dass er vielleicht etwas übersehen hatte. Aber Levi war eben das Misstrauen in Person, was meines Erachtens auch verständlich war. Erwin sah das alles ebenfalls recht skeptisch, schien sich aber eher überzeugen zu lassen. Diesen hatten wir gestern Abend natürlich sofort von Eren's Erwachen berichtet. Und wie sollte es anders sein? Natürlich stand jetzt die nächste Planung an. Nicht, wann die nächste Expedition startete, die es nicht mehr geben würde. Nicht, wann das nächste Training stattfand, dass es nicht mehr geben würde. Nichts davon. Das war jetzt vorbei. Geschichte. Zu Ende. Auch wenn wir es noch immer nicht glauben konnten.
Nein, ich sprach von einer ganz anderen Planung. Nämlich:
„Aaaalsooooo", fing Hanji an, als wir uns alle im Saal eingetroffen hatten. Und mit alle meinte ich auch alle. All die, die den ganzen Krieg überlebt hatten, was leider nicht mehr viele waren. Aber immerhin.
Hanji lief, die Hände hinter ihrem Rücken gefaltet, auf und ab, während sie eine Rede hielt.
„Was werden wir jetzt als Nächstes tun?! Das werdet ihr euch sicher fragen. Und ICH kann euch die Antwort darauf liefern. Wir planen jetzt die dickste, tollste, bunteste, verrückteste und titanenreichste Party, die wir je gefeiert haben, jawoooohl!" Sie streckte siegessicher ihre Faust in die Luft, während ein eingeblendetes Grillenzierpen erläuterte.
„Titanenreichste Party? Mit welchen Titanen..."
„Eren, Reiner, Annie, Berthold, Porco, Erni und Bert", zählte Hanji auf, um Moblit's Frage zu beantworten.
„Pah! Du willst deine Titanenviecher mitfeiern lassen? Die gehören genauso vernichtet, wie all die anderen auch, jetzt, da wir Frieden haben, tchäh", ließ Auruo abwertend los und bekam direkt eine von Petra geknallt.
„AUA!"
„Schäm dich, so etwas zu sagen, Auruo! Die beiden haben uns bisher bei jedem Krieg geholfen! Sie sind liebe Titanen und Hanji hat sie erzogen! Sie gehören mit zur Familie, so wie wir alle. Kapiert, Opa?!"
„Aber Petra. Diese Titanen können uns immer noch fressen! Eines Tages werden sie sich losreißen und uns nachts die Köpfe abreißen!"
„Na Gott sei Dank. Dann müssen wir dein jämmerliches Geplapper nicht mehr ertragen" sagte Levi nur darauf, weswegen alle anfingen zu lachen.
„Levi hat recht."
„Natüüüürlich hat er das. Du würdest ihm doch bei allem Recht geben. Anscheinend stehst du immer noch auf diesen Zwerg. Was hat er nur, was ich nicht habe?" Das war nun mein Part, den ich herzlich gerne übernahm.
„Oh, jede Menge. Das gute Aussehen, seine coole Art, die Intelligenz...", sagte ich. Petra fuhr fort.
„Die nicht vorhandene nervige Art, das nicht vorhandene sinnlose Geplapper...", kicherte sie.
„Ey! Aber an Größe kann der Kerl mir nicht das Wasser reichen, tzäh!"
„Wenn du sonst nichts zu bieten hast, ist das eher unwichtig", fügte ich hinzu.
„Denn womit Levi am meisten glänzt, ist nicht seine körperliche Größe , sondern seine Größe in seinem Charakter und seiner Verhaltensweise."
Darauf wusste Auruo dann auch nichts mehr zu erwidern und Hanji konnte wie folgt ihren Plan mit allen zusammen besprechen.

(2) Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt