(2) Attack on Titan- Eine Reise zwischen zwei Welten (Teil 2)

1. Menschen gegen Stahl

In der Titanenwelt

„Achtung! Titanen der fünfzehn Meter Klasse von links!"
„Die übernehmen wir, Kommandant Erwin!"
„Passt auf euch auf, Jean! Hanji? Begib dich nach Osten und hilf Levi!"
„Zuuuu Befehl, Erwileinchen."
Hanji drückte ordentlich auf's Gas und befördert sich in Richtung Osten, wo sich Levi mit seiner Einheit befand. Diese waren gerade instinktiv damit beschäftigt, eine Horde Stahl-Titanen zu vernichten. Mit ihren Donnerspeeren und anderen Schusswaffen, die Hanji extra für den Kampf gegen die Blechbüchsen hergestellt hatte, brachten sie einen Stahl-Titanen nach dem nächsten zu Fall.
„LEEEEEE-VAAAAAA-IIIIIIIII! SUPERHANJI KOMMT UND RETTET EUCH! WUHU!", schrie sie erfreut, während sie einen Donnerspeer auf einen der Titanen abfeuerte und diesen somit auslöschte. Auch Levi erledigte einen und kam dann letztendlich am Boden zum Stehen.
„Hach! Wunderbar. Meine Erfindung ist die reinste Mörderwaffe. Weil sie mordet. Verstehst du, Levi? Mörderwaffe. Weil sie-"
„Halt die Klappe, Brillenschlange", entgegnete Levi ihr nur monoton und packte seine Waffen in die dafür vorgesehene Einkerbung, die sich an seinem Körper befand.

Es war viel Zeit vergangen. Sehr viel Zeit.
Nachdem Zeke von Eren endgültig besiegt worden war, herrschte zunächst Frieden. Zumindest hatten das alle gedacht. Oder eher gehofft, denn Levi war wohl der einzige, der diesem vermeintlichen Frieden keinen Glauben schenkte.
In der ganzen verstrichenen Zeit hatte sich natürlich auch viel an der Ausrüstung getan. Statt 3D-Manöver mit Schusshaken gab es nun 3D-Manöver mit Schusshaken und Pistolen, die extra für den harten Stahl der Titanen angefertigt wurden. Genauso wie die Donnerspeere. Auch die Gastanks hatten sich ein wenig verändert. Die Menschlein von AOT konnten sich jetzt viel länger in der Luft aufhalten.
Zum Schutz vor dem Gift, welches die Stahl-Titanen abfeuerten, trugen alle im Kampf eine Chemiemaske, die Nase und Mund bedeckte. Zusätzlich befanden sich an den Seiten zwei Luftfilter. Die Kleidung war dunkel und bedeckte den kompletten Körper, dass auch ja kein Gift auf die Haut gelangen konnte. Außerdem wurde der Brustkorb nun von einer Stahlplatte geschützt.
Aber was genau passierte hier eigentlich gerade ? Befanden wir uns gerade in einem Kampf gegen Stahl-Titanen?
Ja.
Aber du wirst mit Sicherheit noch erfahren was hier los ist.
Fakt war: Der Aufklärungstrupp hatte gerade ein paar erledigt.

„Ist alles in Ordnung bei euch?", kam Erwin mit seinem Trupp hinzu und Hanji hielt fröhlich ihre Waffen nach oben.
„Oh ja! Wir haben sie sowas von fertig gemacht, jawohl!"
„Schön. Dann gehen wir wieder ins Hauptquartier. Begebt euch zu euren Pferden."
„Jawollski, Erwileinchen!", salutierte Hanji. Erwin verdrehte seufzend die Augen.
„Wie oft soll ich es dir denn noch sagen?! Hör bitte auf mich so zu nennen."
„Zu Befehl!"
Hanji konnte sich ein weiteres Grinsen nicht nehmen lassen. Erwin zog von Dannen und die Titanenforscherin machte sich ebenfalls auf dem Weg zu ihrem Pferd. Zumindest hatte sie das vor, bevor sie einen skeptisch schauenden Levi dort stehen sah, der leicht angefressen auf seine Hand schaute.
„Nanu? Was hast du denn, mein Lieber?"
„Ich hasse diese Scheißviecher!", fauchte er nur.
„Ständig sauen sie einen voll."
„Na, stell dich mal nicht so an, Le-klein. Immerhin versauen sie dich nicht mehr mit Blut, sondern mit Öl, hihi."
„Tch. Scheißegal was es ist. Es nervt."
„Ach, jetzt komm schon, du alte Schmolltasche. Wir müssen zu unseren Pferden, reiten nach Hause, gehen dann duschen und machen dann schön Happa-Happa, ehe wir uns schlafen legen."
„Kannst du damit aufhören, mit mir zu reden, als sei ich ein Kind? Nervensäge."
Grummelnd ging Levi an Hanji vorbei, die ihm nur verdutzt hinterherschaute.
„Aber...aber die einzige Nervensäge war doch die Mordsfreundin", schmollte sie. Levi blieb abrupt stehen.
„Und du sollst aufhören über sie zu reden."

Nanu? Was war denn da los? Offenbar wollte Levi nichts mehr von dir wissen? Was war passiert?
Die Traurigkeit in seiner Stimme hatte er mal wieder wunderbar vertuscht. Doch Hanji kannte ihn viel zu gut, als das er seine wahren Gefühle vor ihr verbergen konnte.
Sie erwiderte allerdings nichts mehr darauf und ließ alles weitere unkommentiert.
Als sie ihre Pferde wieder beisammen hatten, stiegen sie zusammen mit ihrem Team auf und ritten alle gemeinsam zurück zum Hauptquartier. In einem geschmeidigen Galopp. Zumindest die anderen. Levi war der einzige, der raste, als würde sein Leben davon abhängen.

„Was ist denn mit dem Hauptgefreiten los?", fragte Armin, der das seltsame Verhalten ebenfalls registriert hatte.
„Es ist wegen der Mordsfeundin...", sagte Hanji etwas bedrückt.
„Verstehe. Er scheint sie sehr zu vermissen", gab auch Eren betrübt seinen Senf dazu.
„Tz, natürlich, du Idiot. Du wärst wohl auch traurig, wenn deine Frau, die du vom ganzen Herzen liebst und vor kurzem geheiratet hast, plötzlich das Bewusstsein verliert und damit alles vergisst. Auch dich."
„Das was Jeanbo sagt", sagte Connie.
„Jeanbo ist voll der Fürsorgliche geworden", stimmte auch Sasha mit ein.
„Das was Sasha sagt!", feierte Connie wieder drauf los.
Wirklich...
Die Truppe hatte sich kein Stück verändert.
„Hört auf mich so zu nennen!", fauchte Jean den beiden nach hinten zu.
„Tja. Früher warst du einfach nur ein weiberaufreißender Proll. Da ist wohl deine neue Freundin schuld."
„Tzäh! Na und wenn schon. Eine Freundin täte dir wohl auch mal ganz gut, Titanenfresse. Wenn ich du wäre, hätte ich mir Mikasa schon längst geklärt. Sie steht schon auf dich, seit deine Hoden noch eine Größe von einer Erbse hatten. Und du hast sie abgeblockt."
„Wie war das, Pferdefresse?!"
„Genau. Halt den Mund, Jean!", mischte sich auch Mikasa ein. Levi wurde es genug und wurde sauer.
„Haltet die Klappe! Und zwar alle!!!!"

Sofort verstummte die Gruppe und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne.
„Ich glaube der Hauptgefreite ist echt sauer", murmelte Jean.
„Wirklich? Also wenn ihr mich fragt, ist er einfach wie er ist. Der sture, schroffe Levi", grinste Hanji und verengte plötzlich ihre Augen.
„Nanu?! Was ist denn das dort vorne?"
Mit einem Mal schien etwas in der Ferne erschienen zu sein. Ein Tier? Ein Titan? Ein Mensch? Und wenn ja, was machte dieser mitten im Titanengebiet, ohne Pferd?
Der Aufklärungstrupp kam diesem Wesen immer näher. Und näher. Und...
„SOFORT ANHALTEN!", schrie Levi dann plötzlich drauf los und alle bleiben mit einer Vollbremsung stehen.
Verwirrt, entsetzt, schockiert und sprachlos schauten sie auf das Wesen, welches sich mindestens genauso sprachlos vom Boden erhob.