𝕶𝖆𝖕𝖎𝖙𝖊𝖑 𝟗

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𝕭edrohlich griff Snape nach dem Kragen meines schwarzen Pullis. Kraftvoll zog er mich hoch, sodass ich stolpernd und hustend vor ihm zum Stehen kam. Energisch löste ich seine Finger unsanft von meinem Kragen, hatte er mich doch gerade kurzzeitig mit seinem Griff gewürgt. Dabei flammte das fast vergessene Prickeln in meinen Fingern noch intensiver wieder auf.

„Bücher klauen scheint bei Ihnen ja langsam Tradition zu werden", spottete er. „Nur dass Sie sich nicht mehr alleine herumtreiben. Haben Sie etwa Ihren Freund dazu genötigt, Sie zu begleiten?"

„Nein-", wollte Avery seine Mitschuld gestehen, doch Snape hob abwehrend die Hand, die in sofort verstummen ließ. Für ihn war es längst klar, was Sache war.

„Right, zehn Punkte Abzug für Unterwürfigkeit", bestimmte Snape monoton. „Sie dürfen jetzt gehen", fügte er dann mit dem Ansatz eins Grinsens, welches für Avery, der weiterhin hinter dem Professor stand, nicht sichtbar war, in meine Richtung hinzu.

Avery murmelte noch eine Entschuldigung, machte sich aber schnell aus dem Staub und ließ mich mit Snape alleine, der mich nur von oben herab geringschätzig betrachtete, bis Averys Schritte in den hohen Räumen verklungen waren. Dann rührte er sich plötzlich mit so einer Heftigkeit, dass ich nicht nur aufgrund seiner Berührung zusammenzuckte.

Seine Hand hatte den Weg zurück an meinen Kragen gefunden. Diesmal jedoch griff er nicht zu, sondern stieß mich nur mit der flachen Hand gegen das Bücherregal, was sich die ganze Zeit in meinem Rücken befunden hatte. Mehr als ein Stück Pergament hätte zwischen den Rest unserer Körper wohl kaum gepasst, als Snape sich dann auch noch vorbeugte.

„Sie freches Ding", zischte er bedrohlich in mein Ohr. „So etwas Widerwärtiges, seinen eigenen Freund zu einem Regelverstoß dieser Art zu zwingen."

„Er-", wollte nun ich protestieren, aber seine Hand rutschte weiter hoch, um sich an meinen Hals zu legen, wo er begann, mehr Druck auszuüben, sodass ich mich aufs Atmen konzentrieren musste. Um Luft keuchend funkelte ich ihn böse an.

„Ich will keine lahmen Ausreden hören, verstanden?!", befahl er mehr, als dass er fragte. Mit einem letzten Blick auf meinen offenstehenden Mund, der sich um Luft bemühte, ließ Snape wieder von mir ab. Der Professor trat lediglich einen Schritt zurück. Tief atmete ich durch. „Wie können Sie es nur wagen, sich in die verbotene Abteilung zu schleichen, um sich mir besser widersetzen zu können?"

„So wütend habe ich Sie ja noch nie gesehen", konnte ich es mir nicht verkneifen, bereute den Kommentar allerdings sofort wieder:

„Wenn Sie sich noch einen Fehltritt leisten, bin ich gezwungen, Dinge zu tun", drohte er mit halblauter Stimme und das Prickeln in meinen Fingern schien sich auf meinen gesamten Körper zu übertragen.

„Was für Dinge, Sir?", fragte ich erstaunt; von seiner Drohung und meinem Mut nachzuhaken.

„Verbotene Dinge", kam es dunkel und leise von ihm. Und wieder war er unmittelbar vor mir. Ich spürte seinen Körper an meinem, der mich erneut an das Bücherregal drückte. Diesmal versuchte er erst gar nicht, mir die Luft zu nehmen; sie blieb mir auch so schon weg. Spätestens als seine Hände sich diesmal an meine Hüften legten, sie bestimmt umfassten, schnappte ich nach Luft. Doch statt eines Luftstroms an meinen Lippen zu spüren, waren es Snapes Lippen, die sich auf meine legten. Bestimmend küsste er mich.

Snape löste sich kaum von mir, als ich gegen seine Lippen keuchte. Sofort zeichnete sich ein schmales Grinsen auf seinem Gesicht ab. Seine Hände noch zwischen meinen Rücken und das Regal schiebend, zog er mich noch näher an sich heran. Ein wilder Zungenkuss entbrannte zwischen uns, während ich verstand, was das Prickeln in meinen Fingern, und nun in meinem ganzen Körper, bedeutete; Erregung.

𝕯𝖆𝖗𝕶 𝕯𝖊𝖘𝖎𝖗𝖊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt