Ich bin wütend. Plötzlich spüre ich eine Gänsehaut. Ich will schreien und ihn auf der Stelle zur Rede stellen. Ich empfinde starken Hass. Mein Herz soll aufhören zu rasen. Das will ich alles nicht. Das möchte ich nicht! „Du frag-"‚ „Entschuldigung, könnten Sie bitte kurz zur Kasse kommen?'" Ich wurde von einer Kundin unterbrochen. Besser so. Sonst wäre es höchstwahrscheinlich eskaliert.
„Klar" , sagte er und ging fort. Mein Kopf schmerzt. Es ist mein erster verdammter Tag, und alles läuft schief. Wäre er bloß nicht hier. Tausende Fragen gehen mir ständig durch den Kopf. Warum zum Teufel hat er sich ausgerechnet hier, wo ich bin, beworben? Warum ausgerechnet er?
Ich lenkte mich ab, indem ich in die Küche ging. Der Mitarbeiter, den ich am Anfang kennengelernt habe, arbeitet auch mit uns. Es war nicht so geplant, aber samstags morgens ist es oft ziemlich voll, daher hat unsere Chefin es so entschieden. Sie ist schon früh am Morgen, nachdem sie mich begrüßt hat, gegangen.
Er stand dort und trocknete gerade die Teller ab.
„Hi", sagte ich. Er drehte sich sofort um.
„Hey, Ayla. Richtig?" Ich nickte mit einem Lächeln. Er sah nicht schlecht aus: wellige Haare, ein gepflegtes Gesicht, und sein Parfüm konnte man bis hierhin riechen.„Ich bin Mansur", sagte er und streckte mir die Hand entgegen.
„Endlich weiß ich jetzt deinen Namen", sagte ich und schüttelte seine Hand.
„Brauchst du Hilfe?" fragte ich nach.
„Gerade nicht, bin fast fertig." Ich brauche Ablenkung. Ich muss beschäftigt sein. Irgendwie und mit irgendetwas.Azad kam herein, weshalb ich sofort zu Mansur sagte, dass ich kurz vorne die Maschine säubern muss. Ich ging an Azad vorbei und spürte seinen Blick auf meinem Rücken. Warum ist es heute doch so leer? Warum ausgerechnet heute? Ich habe es mir viel voller vorgestellt.
Es vergingen vier Stunden. Es kamen ab und zu Kundinnen, aber so wirklich viel zu tun hatten wir alle nicht.
Jedes Mal, wenn Azad in meine Nähe kam, suchte ich nach irgendetwas, um rüber zu gehen oder mich mit meinem Handy zu beschäftigen.
Es ist vorbei. Endlich. Erster Arbeitstag, abgehakt. Ich verabschiedete mich von Mansur und ging fort.
Ein Auto hupte. Ohne mich umzudrehen und zu gucken, wusste ich schon, wer es ist. Ich ignorierte es.
„Ayla." Nein, bitte. Hör auf, meinen Namen in deinen Mund zu nehmen. Es ist sehr seltsam, meinen Namen aus seinem Mund zu hören. Es machte etwas mit mir. Mein Körper reagierte sehr schnell.
„Du kannst nicht ständig von mir weglaufen", sagte er und senkte seinen Spiegel ganz nach unten. „Ich laufe nicht vor dir weg." Er sah kurz nach rechts und dann wieder zu mir. „Das glaubst du doch selbst nicht." Was auch immer. Er soll sich fern von mir halten.
Was ist sein Ziel diesmal? Will er Merves Nummer? Will er sich an mich heranmachen, um sich ihr zu nähern? Weiß er denn nicht, dass Merve einen Freund hat? Wieso verdammt nochmal muss ich wieder dazwischen stehen?
„Was willst du? Merves Nummer? Hängst du deshalb an mir? Nur damit es klar ist. Sie hat einen Freund", sagte ich und sah weg. „Nein, ich wollte nur mit dir reden und unser Gespräch von vorhin weiterführen."
Wieso!? Ich verstehe das Ganze nicht. Ich sagte nichts und tat so, als wäre ich alleine. Wie lange will er denn noch da mit seinem Auto stehen? Irgendwann kommt der Bus, und er muss wegfahren.
„Hör zu, es tut mir leid", kam nach einer kurzen Stille aus ihm heraus. Nein, Nein! Bitte aufhören. „Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich weiß." Er seufzte. „Steig bitte ein und lass uns reden", sagte er. Ich sah ihn nicht einmal an. „Es gibt nichts zu bereden. Fahr los." Ich will dich nicht.
Ich will diese Aufmerksamkeit nicht. Hör auf. Mein Kopf platzt schon genug. Diese Entschuldigung ändert nicht, wie ich mich damals gefühlt habe. Es ändert nicht, wie viel ich geheult habe und mir Gedanken gemacht habe, was ich tun muss, um in seine Augen zu stechen. Damals war ich sein Spielzeug.
Jetzt wird er, meiner sein.
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i hate you
RomanceAyla durchlebte eine anspruchsvolle Schulzeit, in der jemand, den sie zutiefst liebte, ihr Herz Stück für Stück brach. Im Laufe der Zeit wandelten sich ihre Gefühle zu Hass, und sie setzte alles daran, ihn in der Zukunft zu vermeiden. Dennoch hatte...