Ich war wie Eis erstarrt. Es sind so viele Jahre vergangen, und dennoch fragt er mich nach meiner besten Freundin. In seinem Leben ging es nie um mich. Egal, was ich tat, es war immer Merve. Merve war immer die Bessere und wird es immer in seinen Augen sein. Es fühlte sich an wie ein Messerstich in meiner Brust. Kein Wort kam aus mir heraus. Es erinnerte mich an einen der schlimmsten Herzschmerzen, die ich wegen ihm hatte.
..Flashbacks..
Merve hat Geburtstag. Ich möchte alles tun, um ihren Tag jede Sekunde zu verschönern. Leider hat sie ausgerechnet an einem Schultag Geburtstag. Ich habe ihren Lieblingslippenstift, eine Platte, einen Bilderrahmen von uns beiden, Blumen und Schokolade vorbereitet. Ich bin so aufgeregt. Ich nahm ihr Geschenk und machte mich auf den Weg. Ich plane nämlich, sie vor ihrer Haustür zu überraschen.
Ich wartete, bis sie herauskam. Ich bemerkte fünf Minuten später Schritte. „ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG, MERVI" rief ich. Sie erschrak so heftig, dass ich sogar bedauere, diese Situation nicht gefilmt zu haben. „Mein Herz! Ayla, Mann," ich lächelte und nahm sie in die Arme. „Sorry." Sie drückte mich noch fester an sich. „Alles gut. Ich hätte wissen müssen, dass so etwas passiert. Schließlich habe ich eine so verrückte Freundin." Ich lächelte und überreichte ihr das Geschenk.
Jetzt sind wir schon in der Klasse, und haben bereits 2 Stunden hinter uns. Ich habe das Gefühl, dass Azad ständig in unsere Nähe kommt und geht. „Geh schon, Junge!" hörte ich eine männliche Stimme.
Ich sah, wie Azad all seinen Mut zusammenriss und in unsere Richtung kam. Ich setzte mich gerade hin und richtete meine Haare. Plötzlich spürte ich bei jedem seiner Schritte ein Kribbeln im Bauch.
„Pst, Merve, Azad kommt." Sie sah rüber. „Was will er?" Ich zuckte mit den Schultern. Er ist da. „Hey, ähm, Merve." Er wirkte so nervös, sogar mehr als ich. „Hey, Azad." Ich wusste nicht, ob ich jetzt auch »Hey« sagen sollte. Er hat Merve angesprochen, nicht dich , sagte meine innere Stimme.
Klar, er hat sie angesprochen. Ich bin hier nur die Person, die rein scheißen würde. Ich zitterte plötzlich leicht. „Alles Gute", sagte er mit einem Lächeln. Ich wünschte, du würdest mich so anschauen. Ich wünschte, du könntest das zu mir sagen.
Ich wünschte, ich wäre etwas in deinen Augen.
..Flashbacks zu Ende..
„Ayla, alles gut", dass er mich das noch fragt. Lächerlich, wirklich lächerlich. Benimm dich, Ayla. Du bist nicht mehr die Alte. Mach ihn fertig. „Verpiss dich doch mal endlich aus meinem Leben, du Bastard!"
Er sah mich verwirrt und fragend an. „Ich hab doc..." Ich unterbrach ihn. „Geh mir endlich aus dem Weg", sagte ich und ging fort. Ich verstehe nichts mehr. Wieso er? Wieso ist er wieder aus dem Nichts da, und das noch, ohne sich ein bisschen verändert zu haben? Mir kamen langsam Tränen. Ich will das nicht wieder. Bitte. Es reicht. Mein ganzes Leben lang wollte ich einfach nur glücklich sein, mit niemandem mehr verglichen zu werden. Ich möchte doch nur geschätzt werden. Ist es so schwer, mich zu lieben?
Ich atmete tief durch und ging in die Wohnung. Ich darf nicht verheult aussehen. Bevor meine Mama überhaupt mich etwas fragen konnte, rannte ich schnell Richtung Toilette. „Ayla? Bist du es?" fragte meine Mama. „Ja, ich musste nur schnell auf die Toilette", sagte ich. Ich spülte nach 2 Minuten die Toilette ab und wusch mein Gesicht. Jetzt sehe ich etwas besser aus, nicht mehr so verblasst wie vorhin. Relax, Ayla.

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i hate you
RomanceAyla durchlebte eine anspruchsvolle Schulzeit, in der jemand, den sie zutiefst liebte, ihr Herz Stück für Stück brach. Im Laufe der Zeit wandelten sich ihre Gefühle zu Hass, und sie setzte alles daran, ihn in der Zukunft zu vermeiden. Dennoch hatte...