„Azad, das ist Ayla. Ayla, das ist Azad," kommentierte Erion nach einer kurzen Stille. „Ich weiß, dass ihr drei damals in einer Klasse wart. Habe mal ein Klassenbild in seiner Kommode gefunden. Da ein Wiedersehen nicht schadet, wollte ich euch drei gegenseitig überraschen." Tolle Überraschung. Am besten würde ich jetzt Merve und ihren Freund in diesem Restaurant zusammen schlagen. „Schön dich nochmal kennenzulernen, Ayla," antwortete Azad provokant und nickte dabei Merve zu. Ich habe mich total blamiert. Hätte ich gewusst, dass er seinen Freund wäre, dann hätte ich niemals behauptet, dass ich ein Date hätte. Moment... Merve ist hier. Azad auch. Sie haben sich nach Jahren wieder gesehen. Was, wenn er wieder Gefühle für sie entwickelt? Warum zum Teufel bestraft mich dieses Universum überhaupt? Merve stach mich an. „Ja, schön auch dich nochmal kennenzulernen," sagte ich direkt und lächelte gefälscht. In dem Moment bekam ich eine Nachricht.
»Es tut mir so leid, Ayla. Ich schwöre dir, ich wusste nicht, dass er kommen würde« schrieb Merve, obwohl sie neben mir saß. Ich starrte sie an, und sie sah mich entschuldigend an. »Wir reden später darüber,« schrieb ich zurück.
Während wir aßen, ging es eigentlich nur um die lustigen Geschichten von Merve und Erion, die sie zusammen erlebt haben und wie sie sich kennengelernt haben. Ich bemerkte Azads Blick ständig auf mir. Vielleicht interpretiere ich das falsch, und er schaut die ganze Zeit Merve an. Sein Freund ist jetzt mit ihr zusammen! Er würde ihm das niemals antun, schrie meine innere Stimme. Das stimmt, aber von ihm könnte man alles denken.
„Albi, lass mal kurz raus, solange können Azad und Ayla etwas plaudern," sagte Erion und stand auf. Moment, was? Nein! Ich sah direkt zu Merve rüber und signalisierte mit meinen Blicken, dass sie mir das nicht antun soll. Sie nickte nur kurz. „Erion, lass uns noch ein bisschen sitzen. Wir können später raus," die Erleichterung durchfuhr meinen ganzen Körper. „Komm." Er kam zu ihr rüber und nahm ihre Jacke. „Nur 5 Minuten." Sie sah mich entschuldigend an. „Ok," antwortete sie nur und ging mit ihm fort. Was passiert hier?
Warum sitze ich überhaupt mit ihm am Tisch, und dann auch noch so gestylt? Wie ist das überhaupt möglich? Haben die Stunden, die ich wegen der Arbeit mit ihm verbracht habe, nicht gereicht? "Also ein Date", sagte Azad und lächelte. Alles, was er tat, provozierte mich. "Ich wusste nicht, dass du es bist", sagte ich dabei nickte er. "Ich weiß. Ich wusste es auch nicht", entgegnet er, während meine Wangen glühten. Das alles so unangenehm. „Merve hat sich im Gegensatz zu dir überhaupt nicht verändert", bemerkte er. Wie schön, dass ich das nicht vermisst habe. "Ja, sie ist immer noch wunderschön", kommentierte ich stolz, und er nickte. Da fiel mir direkt etwas ein. "Wie kann es sein, dass du nicht wusstest, dass ich wahrscheinlich heute Abend hier sein würde?", fragte ich, und er runzelte die Stirn. "Wie meinst du das?" "Tu nicht so, als wüsstest du nicht, dass Merve die Freundin deiner Freund ist", sagte ich, und er seufzte.
"Ich wusste, dass er mit einer Merve zusammen ist, aber nicht, dass sie die Merve ist", Ihr Name in seinem Mund fühlte sich so kühl im Gegensatz zu damals an. Damals betonte er extra ihren Namen, aber heute... irgendwas hat sich verändert. "Die waren 3 Monate zusammen. Als ob ihr nie über diese Beziehung gesprochen hättet." "Wir reden halt über andere Sachen statt sowas. Es ist eher Mädchensache." sagte mit einem leichten Lächeln. Stück Scheiße! Er lügt. Wie kann das sein? "Du glaubst mir nicht?", stellte er fest. "Wenn ich gewusst hätte, dass Merve die Freundin von Erion sein würde, dann würde ich nicht darauf kommen, dich zu fragen, ob du noch Kontakt mit ihr hast", erklärte er und wieder spürte ich den Stich den er mir an dem Tag hinzugefügt hat, irgendwann werde ich dies ebenfalls zurückgeben. "Warum hast du mich dann gefragt?" "Nur reines Interesse", antwortete er seltsam. Ich sah auf meine Uhr. Wie lange brauchen die noch? "Bin ich so langweilig?", fragte er und ich sah ihn an. "Was?" "Ob ich so langweilig bin", wiederholte er und ich erwiderte trocken: "Ja." Er fing an zu grinsen. Warum zum Teufel provoziert er? Da sie viel zu lange brauchten, um zu kommen, stand ich auf, um auf die Toilette zu gehen. "Wohin gehst du?", fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Weit weg von dir", sagte ich genervt.
Nachdem ich wieder herauskam, waren Merve und Erion bereits da. Ich schnappte mir sofort meine Mantel. "Ich gehe jetzt nach Hause, meine Mama braucht meine Hilfe. Viel Spaß euch noch", verkündete ich. "Moment! Ayla, du kannst doch nicht alleine gehen. Lass uns alle zusammen gehen", entgegnete Merve besorgt. Ich wollte ihren Abend nicht ruinieren. Obwohl ich sauer war, würde ich niemals absichtlich Merve traurig machen. "Ich werde sie schon nach Hause fahren", sagte Azad und ich blickte ihn direkt an, um zu signalisieren, dass er seine Aussage zurücknehmen sollte. "Dann ist es doch perfekt. Bring meine Merves Freundin sicher nach Hause", entschied Erion. Da gab es anscheinend nichts mehr zu diskutieren. Er stand auf, und wir gingen nach draußen.
"Es ist nicht nötig", bemerkte ich, während ich meinen Mantel anzog. "Doch", widersprach Azad. "Nein, ich kann auch alleine gehen." "Ich weiß, aber abends ist es nicht sicher, besonders nicht so gekleidet", sagte er und deutete auf mein Kleid. "Du bist nicht mein Vater." "Aber dein Kollege aus der Bäckerei", neckte er. Wir saßen beide im Auto, eine Weile herrschte Stille, bis er sie durchbrach. "Möchtest du Eis essen? Wir hatten keinen Nachtisch." Ich schüttelte den Kopf. "Nicht nötig." Ich bekam eine Nachricht, während Azad bereits anzufangen schien zu fahren.
»Hi, Ayla. Bin Mansur.« Ah, stimmt, er hat jetzt meine Nummer.
»Hey«, schrieb ich direkt und speicherte seine Nummer.
»Lust, mir nächstes Mal beim Geschirrwaschen zu helfen?« Direkt breitete sich ein Grinsen in meinem Gesicht aus.
„Mit wem schreibst du?" fragte Azad mit raue Stimme. „Niemand." Was juckt ihn das? „Sieht nicht danach aus", flüsterte er vor sich hin. Ich ignorierte das und schrieb weiter mit Mansur.
»Klar, aber lass mich dir dann wirklich helfen.«
»Sollte man eine schöne Frau wie dich Geschirr waschen lassen?« Wieder breitete sich ein Grinsen in meinem Gesicht aus. Ich spürte Azads Blick schon auf mir. Mansur ist wirklich sehr sympathisch und lustig.
»Warum hast du dann nach meiner Hilfe gefragt?«
»Naja... Vielleicht wollte ich dich damit reinlocken und mehr kennenlernen.« Was ein Schleimer. Aber er brachte meine Wangen zum glühen.
„Ist es besser, wenn du dein Handy weglegst, bevor ich hier einen Unfall baue." kommentierte eine nervige Stimme neben mir. „Ich fahre ja kein Auto. Wieso sollte es zu einem Unfall kommen?" Er seufzte. „Ich kann mich nicht konzentrieren." Der Junge wird ja immer komischer. „Nicht mein Problem." „Doch", antwortete er direkt und stoppte seinen Auto. Wir sind doch noch nicht da.
„Hast du einen Freund?" Was? Wie kommt er darauf? „Sollte dich nicht interessieren." „Antworte", sagte er und sah mir streng in die Augen. Eine Gänsehaut breitete sich in meinem Körper aus. „Weißt du was? Fahr alleine", sagte ich, stellte mein Handy auf dem Platz vor mir ab und zog meinen Mantel an. Dann stieg ich aus. Er fuhr direkt hinter mir her, während ich im Dunkeln durch die Straße ging. Es ist so verdammt kalt. „Ayla, hör auf mit der Scheiße und steig ein", rief er. Ich ging diesmal noch schneller. Wer ist er, dass er mich befragt? Wer zum Teufel denkt er, dass er ist? Was sucht er ständig in meiner Nähe? „Los, steig ein", sagte er trocken. „Ich frage auch nichts." Das müsste er sich früher überlegen. Ich beschloss stehen zu bleiben. Direkt bremste er. „Eine private Frage, und ich schwöre, ich werde den ganzen Weg zu Fuß gehen", sagte ich, während er kurz nickte.
Ich glaube, mit meinem Plan kann ich es wirklich vergessen. Ich müsste zu ihm nett sein oder irgendetwas tun, damit überhaupt irgendetwas zustande kommt. Gerade zum Beispiel, wo es ganz ruhig ist und somit auch zugleich sehr unangenehm, würde ich am besten hier einfach nur weglaufen.
Nachdem ich ausstieg, begann er wieder zu reden. „Du hast dein Handy hier vergessen gehabt. Mansur hat dir geschrieben", sagte er mit einer harten Mine. Also hat er auf meinem Handy geschaut? Was zum Teufel! Obwohl ich vor Wut gerade sein Auto kaputt machen könnte, riss ich mich zusammen und nickte. Dabei sagte ich noch leise Danke und ging letztendlich fort.
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i hate you
Roman d'amourAyla durchlebte eine anspruchsvolle Schulzeit, in der jemand, den sie zutiefst liebte, ihr Herz Stück für Stück brach. Im Laufe der Zeit wandelten sich ihre Gefühle zu Hass, und sie setzte alles daran, ihn in der Zukunft zu vermeiden. Dennoch hatte...