Vlogs sind eine Art an der eigenen Schule und darüber hinaus Bekanntheit zu erlangen, doch für Goh Young geht dieser Plan schief, denn ihre langgezogenen Alltagsvideos sind für ihre Mitschüler die reinste Lachnummer. Das macht Young ziemlich zu scha...
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Das Wochenende kam wie im Fluge. Himari, Niamh und ich bauten an diesem Morgen unsere Instrumente auf einem gutbesuchten Platz in einer Fugängerzone auf. Dass Niamh bei uns mitmischte war eigentlich nicht geplant gewesen. Als Himari und ich am Dienstag für unsere Probe verschwinden wollten, war Niamh uns begegnet und hatte gebeten, unserem Duo beizutreten. Also waren wir nun ein Trio in der Fußgängerzone, das sich dafür bereit machte, den Menschen um uns herum schöne Musik zu bescheren und uns ein bisschen was für unsere Bandkasse dazuzuverdienen. "Das wird so super. Ich bin gespannt, ob uns jemand Bekanntes über den Weg läuft." Ich lächelte in mich hinein. Vielleicht hatte ich ganz zufällig ein paar Leuten erzählt, dass wir heute hier waren. Allerdings niemandem, den Niamh kannte, aber vielleicht bald kennenlernen würde. "Neue Leute wären besser, dann können wir denen auch von unserer Band erzählen." "Ich wünschte, ich könnte noch was anderes spielen, als Cello. Dann hätte ich mich in eure Band mit reingedrängt." "Doch nur, um dir jemanden klarzumachen, oder?", scherzte ich und zupfte an den Saiten meiner Harfe. Dieses Mal hatte ich eine größere dabei. Zum Proben in der Schule wäre das ein Meter fünfzig Hohe Instrument zu umständlich gewesen, aber hier in der Fußgängerzone war es viel angenehmer, als stundenlang ein kleineres Instrument auf dem Schoß halten zu müssen. Ich dankte Himaris Mom im Stillen, dass sie so ein riesiges Auto besaß, in dem wir problemlos Cello und Harfe hatten transportieren können. "Ach komm, Young, so hast du dir deinen Freund doch auch klargemacht." "Ähm, nein, ich habe ihn mir klargemacht, indem ich ihm seltsame Reimwörter für seine Texte gegeben habe. Danach konnte er gar nicht anders, als mir zu verfallen." Wir lachten heiter, bis Himari ihren Geigenkasten bereitgestellt und noch etwas Kleingeld hineingeworfen hatte. Dann begannen wir mit unserem ersten Stück und friedliche Töne erfüllten die geschäftige Fußgängerzone, bis es um uns herum immer ruhiger wurde.
Nach dem dritten Stück hatten wir so viele Zuschauer, dass es eine Weile dauerte, bis alle, die etwas in unseren Geigenkasten werfen wollten, damit fertig waren. Nach dem vierten Stück dauerte der Applaus solange an, als säßen wir tatsächlich in einer Konzerthalle. "Also wenn wir nicht in die Gefilde der Profimusikerinnen einsteigen, machen wir uns mit unserem eigenen Trio einen Namen." "Und welcher Name soll das sein?", fragte ich Himari. "Bitte nicht sowas wie Cheap Ketchup", wandte Niamh ein und Himari und ich beschwerten uns. Ja, es war ein bescheuerter Bandname, aber er war mir mittlerweile irgendwie ans Herz gewachsen. Auch wenn er immer noch scheußlich war. Nach unserer kurzen Pause in der wir uns unterhielten, etwas tranken und uns bei unserem Publikum bedankten, spielten wir weiter. Die zweite Hälfte zog sich ein bisschen. Unser Publikum minimierte sich immer weiter und zum Mittag hin huschten fast nur noch Geschäftsleute an uns vorbei, die gerade zu einem Essen mit ihren Kollegen eilten oder sich selbst schnell was besorgten. Allerdings tauchte dann endlich mal ein bekanntes Gesicht auf und das zweite folgte nur wenige Augenblicke später. "Ist das ein Zufall, oder hast du DURI hierher beordert? Du hattest doch nicht etwa Angst, dass uns heute das Publikum ausbleibt, oder?" Besagter junger Mann schritt mit seiner Freundesgruppe auf uns zu. Aber Mirah war schneller. Ich hatte es gerade geschafft, aufzustehen, da stürmte sie auf mich zu und nahm mich in den Schwitzkasten. Nicht gerade die Begrüßung, die ich mir erhofft hatte. Besonders nicht, wenn sie mir mit den Fingerknöcheln über die Kopfhaut rubbelte. "Du bist ein kleines Schlitzohr. Jetzt wünsche ich mir echt, ich hätte dich vor Yoongi abgekriegt, du ekelhaft süße Romantikerin."