Vlog 20

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Eine Woche war seit dem Open Mic Abend vergangen und es war in der Zeit viel passiert

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Eine Woche war seit dem Open Mic Abend vergangen und es war in der Zeit viel passiert. Wir hatten die Besitzerin des Kätzchens auffindig machen können - was ein wenig schade war, weil ich mir schon einen Plan überlegt hatte, meine Eltern dazu zu überreden, dass wir es adoptierten. Wir hatten uns einen neuen Gig in dem Café gesichert, von dem Jimin und Himari geredet hatten. Die beiden hatten es kurz nach dem Anruf der Besitzerin besucht, um alles weitere klar zu machen - wir sollten noch zu einem Probekonzert vorbeikommen, bevor wir ein endgültiges Ja bekamen - und hatten sogar Bilder für uns gemacht. Für den nächsten Open Mic Abend waren wir auch nun fest eingeplant und der Besitzer hatte uns gesteckt, dass vielleicht ein Freund von ihm vorbeischaute, der als Talentscout arbeitete.
Außerdem hatte ich alle meine versteckten Notizbücher zusammen gesammelt und durchgewühlt, bis ich sortiert hatte, welche die geeignetsten Verse besaßen. Aus manchen Büchern kopierte ich einzelne Gedichte heraus, andere wollte ich nicht an Yoongi weitergeben, weil sie einfach zu schlecht oder zu intim waren. Übrig blieben die, die durch unzählige Stilmittel am meisten verschlüsselt waren. Oder durch unklare und mehrdeutige Formulierungen.
Am nächsten Montag brachte ich sie mit und bog gerade in unseren Klassenraum ein, als ich sah, dass Yoongi nicht alleine war. Niamh lehnte an der Fensterbank vor seinem Tisch und unterhielt sich mit ihm. Ich hatte sie die ganze letzte Woche immer wieder auf dem Schulflur gesehen und sie hatte sogar angefangen mir zuzuwinken, wenn sie mich sah. Mit Yoongi hatte sie aber seit dem Auftritt nicht mehr gesprochen - zumindest soweit ich es mitbekommen hatte.

Ihr Anblick, wie sie Yoongi anlächelte, selbstsicher und freundlich, brachte mich an der Tür zum Zögern. Vielleicht sollte ich noch schnell einen Ausflug zur Mädchentoilette machen und dann wiederkommen. Ich hatte nämlich keine Ahnung, wie ich mich dazugesellen sollte, ohne, dass es peinlich wurde. Mich einfach mit einer Begrüßung an Yoongi zu wenden wäre eine Möglichkeit, aber ich wandte mich bereits ab.
"Young? Wohin gehst du?"
Mist. Ich hätte mir denken können, dass Yoongi nicht entging, das ich beinahe mit im Raum stand. Er war einfach zu aufmerksam.
"Oh, haha, ich dachte, ich hätte den Tee vergessen, aber ich habe ihn ja in der Hand." Ich hielt den Becher mit Grüntee hoch und kam auf die beiden zu, stellte den Tee auf Yoongis Tisch und versuchte mein Lächeln zu bewahren.
Yoongi versuchte kläglich ein Schmunzeln zu verbergen, als er nach dem Pappbecher griff und als ich zu Niamh sah, erschrak ich beinahe. Sie war einfach näher gerückt, ohne, dass ich es bemerkt hatte und starrte mich an.
"Äh, hi?"
"Hi, Young! Wie geht es dir?"
Ich warf einen Seitenblick auf Yoongi, doch er zuckte nur mit den Schultern und pustete in seinen Tee, damit er schneller abkühlte.
"Gut, schätze ich? Und dir?"
"Sehr gut! Vor allem jetzt. Hast du heute Nachmittag was vor?"
Erneut warf ich einen Blick zu Yoongi, doch er hatte die Augen geschlossen und nippte gerade an seinem Tee.
"Kommt ... drauf an, worum es geht?"

Niamh griff nach dem Ärmel meines Blazers und wollte mich mit sich ziehen, aber ich blieb stehen.
"Warte kurz."
Ich befreite mich aus ihrem Griff und stellte Yoongi den Stoffbeutel auf den Tisch, den ich dabei hatte. Er öffnete ein Auge und schloss es dann wieder.
"Danke. Und jetzt geht euch unterhalten. Niamh lässt mich nicht in Ruhe arbeiten."
"Ups, sorry", sagte sie mit einem frechen Gesichtsausdruck, der deutlich machte, dass es ihr nicht wirklich leidtat.
Dieses Mal ließ ich es zu, dass sie mich mit sich auf den Flur zog und hinter sich die Tür schloss. Sie lehnte sich dagegen und ließ den Blick sinken. Eine leichte Röte erschien auf ihren Wangen und wurde von Mal zu Mal stärker.
"Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du auf Yoongi stehst und mich fragen, ob ich dir dabei helfe, an ihn ranzukommen. Wenn es darum geht, musst du dir jemand anderen suchen."
Niamh hob den Kopf und die Errötung in ihrem Gesicht verstärkte sich stetig. Allerdings fand sich in ihren Zügen nun kein Verlegen mehr, sondern Widerstreben.
"Nein! Es geht nicht um Yoongi."
Ich zog die Augenbrauen hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Auch wenn es nicht um Yoongi ging, es schien um irgendjemanden zu gehen. Wollte sie an Tae oder Jimin rankommen? Wenn dem so war, wieso fragte sie gerade mich?
"Bitte, lass es mich dir heute Nachmittag erklären. Ich kann dir nicht hier in der Schule sagen, worum es geht." Sie wurde immer leiser und linste an mir vorbei. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass gerade eine Gruppe Schüler an uns vorbeigingen und uns kurz musterte, bevor sie sich wieder unterhielten.

Ich seufzte, denn sie hatte recht, hier wäre bloß jeder zu neugierig und es schien um etwas zu gehen, dass Niamh nicht so einfach über die Lippen ging.
"Na schön, aber ich will eine Gegenleistung haben.
"G-gegenleistung?"
"Ja. Ich will wissen, was für einer Haarroutine du nachgehst. Sie sehen so weich und strahlend aus, aber ohne dünn und schlaff zu wirken. Hast du einen Trick?"
"Was?" Niamh betrachtete mich verwirrt.
Ich winkte ab.
"Wir können darüber auch heute Nachmittag reden."
Sie begann erleichtert und fröhlich zu lachen und hielt sich die Hände vors Gesicht. Als sie wieder auftauchte, strahlte sie mich an.
"Du bist wirklich erfrischend, Young. Kein Wunder, dass Yoongi dich so sehr mag."
Niamh klopfte mir auf die Schulter, aber dann entschied sie sich doch dafür, mich in eine Umarmung zu ziehen. Sie war ja beinahe so aufdringlich wie Himari, aber ich konnte mich nicht gegen ihre Herzlichkeit wehren.
"Yoongi gibt dir meine Nummer. Ich muss jetzt weiter. Wir sehen uns später!"
Sie rauschte durch den Flur und verschwand um die nächste Ecke. Etwas baff ging ich zurück in den Klassenraum und ließ mich auf meinen Platz sinken.
"Hast du eine Ahnung, auf wen Niamh ein Auge geworfen hat?" Yoongi löste sich von der Seite eines meiner Notizbücher und sah mich rätselnd an.
"Sie hat ein Auge auf jemanden geworfen? Mir hat sie nichts gesagt."
"Ich dachte, ihr seid plötzlich so dicke."

Ich richtete meinen Blick nach vorne und betrachtete meine Fingernägel. Meine Gelnägel waren ein wenig herausgewachsen, es wurde langsam wieder Zeit für eine Maniküre. Und da der Frühling langsam so richtig begann, konnte ich eine Pediküre schon direkt mit dazubuchen. Ja, das sollte ich machen. Genau in diesem Moment, sollte ich das tun. Um so zu tun, als würde ich es nicht mitbekommen, wie sehr Yoongis Blick auf mir brannte.
"Wir proben ein Medly für das Frühlingsfest. Der Lehrer, der es dieses Jahr veranstaltet, hat uns angesprochen und wir waren einverstanden, einen Programmpunkt zu übernehmen. Darüber hinaus weiß ich kaum, wer Niamh ist. Sie ist halb Irin und fragt mich ständig über Himari und dich aus, wenn wir gerade nicht proben. Sie wollte eigentlich, dass ich dich dazu überrede, ihr zu helfen, aber ich habe ihr gesagt, dass sie mich nicht nerven und dich selbst fragen soll. Mehr habe ich mit ihr nicht zutun."
Das alles sagte er so schnell, dass ich kaum folgen konnte. Ich hatte nicht einmal gedacht, dass so eine Schnelligkeit in ihm steckte, da Yoongi immer entspannt redete und sich mit seinen Worten Zeit ließ.
Nach dem kurzen überraschenden Moment brach ich in Gelächter aus. So hatte sich wahrscheinlich Niamh gefühlt, als ich sie darum gebeten hatte, mir als Gegenleistung für meine Hilfe, ihre Haarroutine zu verraten. Einerseits erfüllte mich Erleichterung, weil Yoongi so genervt von Niamh war, anderseits freute ich mich, dass ich eine neue Seite von ihm kennenlernte.
"Klingt gut, das mit dem Medly", sagte ich grinsend. "Darf ich euch irgendwann bei einer Probe zuhören?"
"Äh, aber du hörst uns doch beim Frühlingsfest."
"Ich will es aber früher hören."
Yoongi seufzte, aber ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, während er den Kopf schüttelte.
"Na schön, ich sage dir bescheid."
"Yes!"
"Freut dich das wirklich so sehr?"
Er schenkte mir einen Seitenblick und ich war froh, dass sein Lächeln noch etwas andauerte.
"Solange ich dich spielen hören darf, ja."
Es klingelte zum ersten Mal und in den nächsten fünf Minuten füllte sich die Klasse mit den restlichen Schülern, die uns wie immer geflissentlich ignorierten. Aber das war okay, solange Yoongi mir zwischendurch einen Blick zuwarf und wir begannen uns anzulächeln. Inmitten dieses Momentes fragte ich mich: Brauchte es wirklich mehr als das?

 Inmitten dieses Momentes fragte ich mich: Brauchte es wirklich mehr als das?

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[Hello, hello. :D
Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen! <3
Mehr habe ich nicht zu sagen, gehe jetzt selbst weiterlesen, hehe. (Mein 3. Buch diese Woche dhdsdiwhdiajd.)
Wir lesen uns! ~<3]

The Uninteresting Life of Goh Young || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt