26. Kapitel: Andre?

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"Ich weiß es nicht! Er antwortet mir nicht!" , sagte Vanessa besorgt. Jan nahm seine Jacke, zog sich die Schuhe an und lief hinaus mit seinem Handy. Melina sorgte sich solange um Vanessa. Vanessa musste gerade verdammt viel durch machen. Melina hörte ihr die ganze Zeit zu. Vanessa versuchte immer nicht los zu heulen, dass war aber schwer. Jan lief draußen zum Rhein. Dort setzte er sich auf eine Parkbank und rief Andre an. Zum ersten Mal nahm Andre ab.
Jan: "Hey Bruder!"
Andre: "Hey!"
Jan: "Wo bist du?"
Andre: "Keine Ahnung."
Jan: "Wie keine Ahnung?"
Andre: "Dsche warum interessiert dich das überhaupt?"
Jan: "Weil du mein Bruder bist!"
Andre, lachend: "Brother from another mother, oder was?"
Jan: "Ja also wo bist du?"
Andre: "Am Rhein."
Jan: "Ich auch, wo genau bist du? Ich will mal wieder sehen!"
Andre: "Nein, hab jetzt keine Lust auf Melina oder die anderen!"
Jan: "Ich bin alleine."
Andre: "Okay.."

Nach weniger als 10 Minuten stand Andre auch schon vor Jan. Jan erschrak. Andre sah total schlimm aus. Er hatte eine Narbe im Gesicht und rote Augen. Sein Bart war schon fast so lang, wie der von Cengiz. Er stank fürchterlich nach Alkohol. Jan umarmte ihn brüderlich und begann ein Gespräch.
Jan: "Wie geht's so?"
Andre: "Super."
Jan: "Jetzt die Wahrheit bitte."
Andre: "Scheiße."
Jan: "Vanessa war bei uns und hat uns alles erzählt."
Andre: "War klar. Lasst mich raten ihr hasst mich jetzt."
Jan: "Nein warum sollte ich? Ich habe nur Fragen im Kopf, die kann mir keiner beantworten, nur du kannst das!"
Andre: "Welche Fragen?"
Jan: "Würdest du sie mir wirklich beantworten?"
Andre: "Ja du bist der einzige der mich noch versteht."
Jan: "Warum hast du sie geschlagen?"
Andre: "Ich liebe sie und in Gedanken bin ich schon mit ihr verheiratet und habe zig Kinder. Wir sind alt und lieben uns immernoch wie am ersten Tag. Dann machte sie mit dem Hurensohn rum. Ich fing an viel zu trinken und Drogen zu nehmen. Ich war gedanklich nicht anwesend und habe sie ins Komma geschlagen."

Er fing an zu weinen. Jan sah ihn noch nie weinen. Er legte seine Hand auf Andres Schulter.

Jan: "Andre, wir schaffen das schon."
Andre: "Wir schaffen gar nichts mehr!"
Jan: "Ich versteh dich."
Andre: "Dsche, es tat gut mal wieder mit dir zu reden. Ich muss jetzt aber wieder los."
Jan: "Willst du nicht wieder mit in die WG kommen?"
Andre: "Nein, erstmal nicht."
Jan: "Okay, Tschüss."
Andre: "Tschüss kleiner Dsche."

Andre ging wieder. Jan wurde traurig, als er Andre sah. Er konnte nicht fassen, dass Andre so kaputt war. Er saß für eine lange Zeit noch auf der Bank und starrte in das Glitzer blaue Wasser. Er wusste dass er das nicht in der WG erzählen sollte und durfte. Nach einer Zeit ging er langsam wieder in die WG. "Wo warst du Dsche?" , fragte Cengiz. Alle Blicke ruhten auf Jan. "Musste einfach raus und nachdenken." , sagte Jan. Er beobachtete die Blicke der anderen. Es schien so als ob sie es geglaubt hätten.

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